Neu im Kino/Buch- und Filmkritik: Wenn aus einem Krieg „Die Rosenschlacht“ wird

August 28, 2025

Eine gute Idee kann gerne mehrmals verwendet werden. Schließlich protestiert niemand gegen die nächste Shakespeare-Aufführung und Verfilmung mit dem Hinweis, dass das Stück bereits präsentiert wurde.

Darum spricht auch nichts gegen eine neue Verfilmung von Warren Adlers „The War of the Roses“, das in Deutschland zuerst als „Der Rosenkrieg“ erschien und jetzt, in einer neuen Übersetzung, als „Die Rosenschlacht“ veröffentlicht wurde.

Adler erzählt schwarzhumorig und unerbittlich an der Eskalationsschraube drehend den Scheidungskrieg des Ehepaares Rose. Als sie sich kennen lernen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Sie heiraten. Er macht als Anwalt Karriere. Sie zieht die Kinder groß und richtet das Haus ein. Zwanzig Jahre nach ihrer ersten Begegnung wird Jonathan in ein Krankenhaus eingeliefert. Er vermutet, er habe einen Herzinfarkt und liege im Sterben. Es ist nur ein harmloser Zwerchfellbruch. In dem Moment – auf Seite 49 in der aktuellen deutschen Ausgabe des Buches – erkennt Barbara, dass sie ihren Mann nicht mehr liebt und künftig ohne ihn leben will. Sie will die Scheidung und das Haus. Er will ebenfalls das Haus.

Auf den folgenden Seiten des 270-seitigen Romans erzählt Adler, wie sie mit immer drastischeren Mitteln um das Haus kämpfen und dabei physisch und psychisch immer mehr verfallen.

1990 verfilmte Danny DeVito die Geschichte mit Michael Douglas und Kathleen Turner in den Hauptrollen. „Der Rosenkrieg“ ist eine hundsgemeine schwarze Komödie mit einer ordentlichen Portion Slapstick. Der Film war ein Hit und ist heute ein Klassiker.

Jetzt verfilmte Jay Roach („Bombshell“), nach einem Drehbuch von Tony McNamara („The Favourite“, „Poor Things“), die Geschichte wieder. Benedict Cumberbatch und Olivia Coleman übernahmen die Hauptrollen. Die Geschichte wurde selbstverständlich aktualisiert. Auch wenn in dem Roman und der ersten Verfilmung kaum erkennbar ist, wann die Geschichte spielt, macht es einen Unterschied, ob die Geschichte 1981 (Roman), 1990 (erste Verfilmung) oder 2025 (die aktuelle Verfilmung) spielt. Die Zeit, die Gesetze und die Ansichten über Scheidung und die Rolle der Frau änderten sich; – obwohl sie in dem konservativen, vermögendem Milieu, in dem Geschichte spielt, eher gleich blieben. Die Geschichte spielt immer in den USA, aber sie könnte, mit kleinsten Veränderungen, genauso gut in einem anderen Land spielen. Solange der Kern der Geschichte – der eskalierende Krieg der Roses gegeneinander – erhalten bleibt, ist es der Rosenkrieg.

Auch in Jay Roachs Film fetzten sich die Roses. Bis es dazu kommt vergeht allerdings viel Filmzeit. Und auch dann ändert sich nichts an den grundsätzlichen Problemen dieser Komödie. Denn Roach trifft so viele falsche Entscheidungen bei den Figuren und der Story, die aus einem angekündigtem Krieg ein laues Lüftchen machen.

Das beginnt schon bei der ersten Begegnung von Jonathan und Barbara (so heißen sie im Roman) bzw. von Oliver und Barbara (so heißen sie in DeVitos Film) bzw. von Theo und Ivy (so heißen sie in Roachs Film).

Bei Warren Adler und Danny DeVito ist die erste Begegnung der Beiden bei einer Auktion. Sie bieten gegeneinander um den selben Gegenstand und verlieben sich sofort ineinander. DeVito zeigt außerdem vom ersten Moment, dass es später Probleme in ihrer Beziehung geben wird.

Bereits in diesem Moment präsentieren Adler und DeVito das künftige Traumpaar als äußerst wettbewerbsorientierte Menschen, die, wenn sie eine Sache haben wollen, nur sehr schwer bis überhaupt nicht nachgehen können. Entsprechend schwer fallen ihnen, weil sie dann ja verlieren, Kompromisse. Wie schwer, zeigt dann die Geschichte ihrer Scheidung.

Roach führt sie dagegen mit einem Gespräch bei einer Paartherapeutin ein. Sie sollen zehn Dinge nennen, die sie bei dem anderen schätzen. Es wird eine Liste von Beleidigungen; wobei Theo die letzten Beleidigungen von Ivy zustimmend lachend als ziemlich witzig bezeichnet. Als die Therapeutin meint, sie könne nichts tun und eine Trennung empfiehlt, wenden die Roses sich spontan gegen sie und drohen, sie zu verklagen. Vor der Praxis der Therapeutin klatschen sie sich ab. Die Botschaft ist klar: die beiden gehören zusammen.

Dann zeigt Roach, wie sie sich kennen lernen. Er ist Architekt (bei Adler und DeVito ist er ein Anwalt). Mit seinen Kollegen ißt er in einem noblen Restaurant. Gelangweilt von den Gesprächen seiner Kollegen geht Theo in die Küche. Dort trifft er die von ihrer Arbeit gelangweilte Ivy. Es ist Liebe auf den ersten Blick. In dieser Szene nimmt Roach den unbedingten Willen der Figuren, um jeden Preis zu gewinnen, aus der Geschichte. Schließlich konkurrieren sie nicht um die selbe Sache. Aber sie sind sich einig, dass ihre Talente von ihren Chefs nicht geschätzt werden.

Beide Szenen schwächen die Grundidee der ursprünglichen Geschichte.

Das setzt sich durch den gesamten Film fort bis zur letzten Szene. Diese hat nichts von der Eindeutigkeit und Schärfe des Buchendes oder des in Details anderen Endes von DeVitos Film.

Das zweite große Problem des Films ist, dass der titelgebende Rosenkrieg in Roachs Film erst im dritten Akt wirklich beginnt. Weil der Film in dem Moment fast vorüber ist, muss er atemberaubend schnell eskalieren.

Bis dahin plätschert die Geschichte vor sich hin. Ungefähr zwanzig Beziehungsjahre, in denen die beiden Kinder erwachsen werden und die unterschiedlichen Karrieren von Theo, der mit seinen Architekturprojekten keinen Erfolg hat, und Ivy, die mit ihrem Restaurant erfolgreich ist, werden in epischer Breite geschildert. Kleinere Verstimmungen zwischen den beiden Eheleuten werden gezeigt, aber sie könnten auch immer wieder als kleine Unaufmerksamkeiten oder Neckereien oder halt die üblichen Streitereien, die es in jeder Ehe gibt, betrachtet werden. Schließlich verstehen sich die Roses verdammt gut, lieben, schätzen und helfen sich auch. So übernimmt der von zu Hause aus arbeitende Architekt Theo klaglos die Erziehung der Kinder, während Ivy ihr expandierendes Restaurant führt. Später ermöglicht sie ihm den Bau seines Traumhauses. Das ist die Geschichte einer Ehe.

Im Roman und in DeVitos Film beginnt der Scheidungskrieg, ohne ein langes Vorspiel, ziemlich früh in der Geschichte. Beide Male nimmt er den größten Teil der Geschichte ein. Beide Male haben die Erzähler viel kreative Energie auf das Eskalieren des Konflikts verwendet.

Roachs Rosenkrieg verplempert seine Zeit mit der nicht so wahnsinnig interessanten, weitgehend vollkommen austauschbaren Vorgeschichte und handelt den Krieg in einer Randnotiz mit offenem Ende ab.

Die vielen auf dem Filmplakat abgebildeten bekannten Schauspieler haben in dieser Ehegeschichte nur kurze, weitgehend folgenlose Auftritte.

Insgesamt ist „Die Rosenschlacht“ eine Komödie voller verpasster Möglichkeiten. Da können Benedict Cumberbatch und Olivia Colman nichts retten.

Die Rosenschlacht (The Roses, USA 2025

Regie: Jay Roach

Drehbuch: Tony McNamara

LV: Warren Adler: The War of the Roses, 1981 (Der Rosenkrieg, Die Rosenschlacht)

mit Benedict Cumberbatch, Olivia Colman, Andy Samberg, Allison Janney, Belinda Bromilow, Ncuti Gatwa, Sunita Mani, Zoë Chao, Jamie Demetriou, Kate McKinnon

Länge: 106 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Die Vorlage, neu übersetzt und mit neuem Titel

Warren Adler: Die Rosenschlacht

(übersetzt von Babette Schröder)

Lübbe, 2025

272 Seiten

16 Euro

Deutsche Erstausgabe

Der Rosenkrieg (übersetzt von Yvonne Viehöfer)

Lübbe, 1990

Originalausgabe

The War of the Roses

Warner Books Inc, 1981

Hinweise

Moviepilot über „Die Rosenschlacht“

Metacritic über „Die Rosenschlacht“

Rotten Tomatoes über „Die Rosenschlacht“

Wikipedia über „Die Rosenschlacht“ (deutsch, englisch) und Warren Adler (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Jay Roachs „Trumbo“ (Trumbo, USA 2015)

Meine Besprechung von Jay Roachs „Bombshell – Das Ende des Schweigens“ (Bombshell, USA/Kanada 2019)


Neu im Kino/Filmkritik: Wes Andersons „Der phönizische Meisterstreich“ ist kein Meisterstreich

Mai 28, 2025

Wenige Tage nach seiner Premiere beim Filmfest in Cannes im Wettbewerb läuft Wes Andersons neuer Film „Der phönizische Meisterstreich“ bei uns im Kino an. Und es ist ein typischer Anderson-Film mit einigen Minuspunkten.

Wie in seinen vorherigen Filmen treten viele bekannte Schauspieler, die teils zum wiederholten Male in einem Wes-Anderson-Film mitspielen, in teilweise absurd kurzen Rollen auf. Es gibt den bekannten Anderson-Humor und die aus seinen vorherigen Komödien bekannten präzisen Bildkompositionen. Sie sind sofort als Bilder aus einem Wes-Anderson-Film erkennbar. Es gibt eine schnell freidrehende Geschichte, die hier noch mehr als früher alle erzählerischen Regeln ignoriert.

Im Mittelpunkt des 1950 spielenden Films steht Anatole ‚Zsa-zsa‘ Korda (Benicio del Toro), einer der reichsten Männer Europas und ein vollkommen skrupelloser Mogul. Jetzt will der Industrielle sein größtes Projekt, den „Korda Land und Meer Phönizische Infrastruktur Meisterstreich“ verwirklichen. Hinter dem umständlich-pompösen Projektnamen, der für den Filmtitel radikal zusammengestrichen wurde, verbirgt sich ein großes Infrastrukturprojekt in einer vergessenen, aber potentiell ertragreichen Region. Viel mehr muss man über das Projekt nicht wissen und mehr erfahren wir auch nicht darüber.

Als die Preise für verformbare Nieten, die für das Projekt von essentieller Wichtigkeit sind, sich plötzlich astronomisch verteuern, muss Korda mit einigen Investoren über ihre Beteiligung an seinem ‚Meisterstreich‘ neu verhandeln.

Dies gelingt ihm immer wieder mit absurden Wettkämpfen. Oder indem sie einfach ihre Meinung ändern.

Begleitet wird er bei dieser Reise von seiner zwanzigjährigen Tochter Liesl (Mia Threapleton), die er seit sechs Jahren nicht gesehen hat und die am Ende des Monats ihr Gelübde als Nonne ablegen will. Korda hat allerdings beschlossen, dass sie und nicht einer ihrer neun Brüder sein Vermögen erben soll. Um Liesl zu überzeugen, das Erbe anzunehmen, schlägt er ihr eine Probezeit bei ihm vor. Sie ist einverstanden.

Natürlich erwartet niemand von einem Wes-Anderson-Film eine konventionell erzählte Geschichte. Aber dieses Mal reiht er nur noch eine absurde Episode an eine weitere, mehr oder weniger absurde Episode. Der titelgebende phönizische Meisterstreich ist bestenfalls ein rudimentär erklärter MacGuffin, der mit zunehmender Laufzeit immer unwichtiger wird. Daran ändern auch die nach jeder Verhandlung Kordas mit einem der Investoren eingeblendeten Prozentzahlen nichts. Es sind einfach Zahlen, die ohne eine Bezugsgröße bedeutungslos sind.

Alle Figuren sind nur eindimensionale Cartoonfiguren, die nicht weiter als einen Gag tragen. Das gilt, leider, auch für den Protagonisten, der ungerührt zahllose Mordanschläge überlebt. Wer sie warum veranlasste ist egal. Sie sind einfach nur ein Running Gag. Gleiches gilt für sein absolut gleichgültiges Verhalten gegenüber seinen Angestellten. Sie sind für ihn Dinge, die er benutzt und wegwirft oder mit dem Schleudersitz aus seinem Flugzeug befördert. Wie in einer Gagshow wird Korda in verschiedene Situationen geworfen, die er stoisch überlebt.

Etwaige Versuche aus der Komödie so etwas wie eine Kritik am Kapitalismus oder am ausbeuterischen Kolonialismus herauszulesen, immerhin geht es um ein Großprojekt, das zum finanziellen Vorteil der Investoren durchgesetzt werden soll, oder Korda mit aktuellen größenwahnsinnigen Milliardären zu vergleichen, sind zum Scheitern verurteilt. Anderson interessiert sich dafür noch weniger als für den titelgebenden MacGuffin.

Der phönizische Meisterstreich“ ist einfach nur ein Planspiel mit verschiedenen Schuhkartons, die nacheinander geöffnet werden und den Schauspielern erinnerungswürdige Auftritte ermöglichen. Ein erinnerungswürdiger Film entsteht so nicht.

Dem phönizischen Meisterstreich fehlt einfach der liebenswürdige Charme des „Grand Budapest Hotel“. Stattdessen erinnert dieser Streich viel zu oft an Wes Andersons vorherigen Film „Asteroid City“.

Der phönizische Meisterstreich (The Phoenician Scheme, USA/Deutschland 2025)

Regie: Wes Anderson

Drehbuch: Wes Anderson (nach einer Geschichte von Wes Anderson und Roman Coppola)

mit Benicio del Toro, Mia Threapleton, Michael Cera, Riz Ahmed, Tom Hanks, Bryan Cranston, Mathieu Amalric, Richard Ayoade, Jeffrey Wright, Scarlett Johannsson, Benedict Cumberbatch, Rupert Friend, Hope Davis, Alex Jennings, Stephen Park, F. Murray Abraham, Charlotte Gainsbourg, Willem Dafoe, Bill Murray

Länge: 102 Minuten

FSK: ab 12 Jahre 

Kinostart: 29. Mai 2025

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Filmportal über „Der phönizische Meisterstreich“ (weil gedreht in Babelsberg)

Moviepilot über „Der phönizische Meisterstreich“

Metacritic über „Der phönizische Meisterstreich“

Rotten Tomatoes über „Der phönizische Meisterstreich“

Wikipedia über „Der phönizische Meisterstreich“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Wes Andersons „The Grand Budapest Hotel“ (The Grand Budapest Hotel, USA/Deutschland 2014)

Meine Besprechung von Wes Andersons „Isle of Dogs – Ataris Reise“ (Isle of Dogs, USA 2018)

Meine Besprechung von Wes Andersons „The French Dispatch“ (The French Dispatch, USA/Deutschland 2021)

Meine Besprechung von Wes Andersons „Asteroid City“ (Asteroid City, USA 2023)


TV-Tipp für den 18. März: Sherlock: Die sechs Thatchers

März 17, 2025

One, 20.15/23.55

Sherlock: Die sechs Thatchers (The Six Thatchers, Großbritannien 2017)

Regie: Rachel Talalay

Drehbuch: Mark Gatiss

Erfinder: Steven Moffat, Mark Gatiss

LV: Charakter von Sir Arthur Conan Doyle

Ein Ministersohn wird ermordet. Auf einem Beistelltisch mit Margaret-Thatcher-Devotionalien fehlt eine Thatcher-Gipsbüste. Sherlock Holmes fragt sich, warum die Thatcher-Büste verschwunden ist – und was das Geheimnis der Thatcher-Büsten ist.

Die Inspiration für „Die sechs Thatchers“ ist die Sherlock-Holmes-Geschichte „Die sechs Napoleons“.

Ziemlich furioser Auftakt der vierten „Sherlock“-Staffel, die wieder aus drei spielfilmlangen Episoden besteht. Nachdem bei der dritten Staffel die Fälle so nebensächlich wurden, dass man sie schon während des Sehens vergaß, sind die Fälle jetzt wieder gelungener. Allerdings sind sie wieder kaum nacherzählbar und zunehmend durchgeknallter und immer mehr miteinander und mit den Biographien von Sherlock Holmes und Dr. John Watson verknüpft und sie gehen immer mehr in Richtung einer großen, großen Verschwörung. Das ist nicht uninteressant und flott erzählt, aber auch der Stoff, der sich (schlechter) in ungefähr jeder zweiten Serie findet.

Denn auch Sherlock Holmes‘ brave Haushälterin Mrs. Hudson hat eine Vergangenheit, die wir bis jetzt nicht kannten.

Mit Benedict Cumberbatch, Martin Freeman, Amanda Abbington, Una Stubbs, Louise Brealey, Rupert Graves, Mark Gatiss, Lindsay Duncan, Simon Kunz, Sacha Dhawan

Hinweise

BBC über „Sherlock“

ARD über „Sherlock“

Homepage von Sir Arthur Conan Doyle (Erben)

Krimi-Couch über Sir Arthur Conan Doyle

Kirjasto über Sir Arthur Conan Doyle

Wikipedia über Sir Arthur Conan Doyle (deutsch, englisch)

Sherlockian.net (Einstiegsseite mit vielen Links)

Facebook-Seite der deutschen Sherlock-Holmes-Gesellschaft

Thrilling Detective über Sherlock Holmes

Meine Besprechung Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes – Sämtliche Werke in 3 Bänden“ (Die Erzählungen I, Die Erzählungen II, Die Romane) (3 Bände im Schuber)

Meine Besprechung von Arthur Conan Doyles “Sherlock Holmes Geschichten”, “Sherlock Holmes Kriminalgeschichten” und “The Adventures of Sherlock Holmes” (und hier eine Auflistung der in diesen Werken enthaltenen Geschichten)

Meine Besprechung von Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes – Seine Abschiedsvorstellung“ (His last Bow, 1917)

Meine Besprechung von Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes‘ Buch der Fälle“ (The Case-Book of Sherlock Holmes, 1927)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „Das Geheimnis des weißen Bandes“ (The House of Silk, 2011)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „Der Fall Moriarty“ (Moriarty, 2014)

Meine Besprechung von Mattias Boströms „Von Mr. Holmes zu Sherlock“ (Fran Holmes till Sherlock, 2013)

Meine Besprechung von Ian Edginton (Autor)/Davide Fabbris (Zeichner): Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Zombies! (Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Zombies, 2010)

Meine Besprechung von Ian Edginton (Autor)/Horacio Domingues/Davide Fabbris (Zeichner) „Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Dracula“ (Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Jekyll/Hyde; Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Dracula, 2010/2011)

Meine Besprechung von „Sherlock: Ein Fall von Pink“ (A Study in Pink, GB 2010)

Meine Besprechung von „Sherlock: Eine Legende kehrt zurück – Staffel 1“ (Sherlock, GB 2010)

Meine Besprechung von “Sherlock: Eine Legende kehrt zurück -Staffel 2″ (Sherlock, GB 2012)

Meine Besprechung von „Sherlock – Staffel 3“ (Sherlock, GB 2014)

Meine Besprechung von „Sherlock: Die Braut des Grauens“ (Sherlock: The Abominable Bride, Großbritannien 2016)

Mein Hinweis auf „“Sherlock: Eine Legende kehrt zurück – Staffel 4“ (Sherlock, GB 2017)

Meine Besprechung von “Sherlock: Ein Skandal in Belgravia” (A Scandal in Belgravia, GB 2012)

Meine Besprechung von Guy Ritchies „Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“ (Sherlock Holmes: A Game of Shadows, USA 2011)

Meine Besprechung von Bill Condons „Mr. Holmes“ (Mr. Holmes, Großbritannien 2015)

Sherlock Holmes in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 11. Februar: Dame, König, As, Spion

Februar 10, 2025

WDR, 23.15

Dame, König, As, Spion (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Regie: Tomas Alfredson

Drehbuch: Bridget O’Connor, Peter Straughan

LV: John le Carré: Tinker, Tailer, Soldier, Spy, 1974 (Dame, König, As, Spion)

Wer ist der Maulwurf im britischen Geheimdienst? George Smiley sucht den für die Sowjetunion arbeitenden Verräter.

Grandiose Verfilmung des verschachelten Agententhrillers von John le Carré.

mit Gary Oldman, Colin Firth, Tom Hardy, John Hurt, Toby Jones, Mark Strong, Benedict Cumberbatch, Ciarán Hinds, David Dencik, Simon McBurney, Kathy Burke, Stephen Graham, Svetlana Khodchenkova, John le Carré (Komparse bei der MI6-Silvesterfeier; also genau aufpassen)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Dame, König, As, Spion“

Wikipedia über die Verfilmung „Dame, König, As, Spion“ (deutsch, englisch)

Homepage von John le Carré

seine Romane

Meine Besprechung von John le Carrés „Schatten von gestern“ (Call for the Dead, 1961)

Meine Besprechung von John le Carrés „Ein Mord erster Klasse“ (A Murder of Quality, 1962)

Meine Besprechung von John le Carrés „Geheime Melodie“ (The Mission Song, 2006)

Meine Besprechung von John le Carrés “Marionetten (A most wanted man, 2008)

Meine Besprechung von John le Carrés “Verräter wie wir” (Our kind of traitor, 2010)

Meine Besprechung von John le Carrés “Empfindliche Wahrheit” (A delicate truth, 2013)

Meine Besprechung von John le Carrés „Das Vermächtnis der Spione“ (A Legacy of Spies, 2017)

Meine Besprechung von John le Carrés „Federball“ (Agent running in the Field, 2019)

Meine Besprechung von John le Carrés „Silverview“ (Silverview, 2021)

neuere le-Carré-Verfilmungen

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “Bube, Dame, König, Spion” (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “A most wanted man” (A most wanted man, Deutschland/Großbritannien 2014) und der DVD

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung „Verräter wie wir“ (Our Kind of Traitor, Großbritannien 2016)

Meine Besprechung der ersten beiden Episoden von Susanne Biers „The Night Manager“ (The Night Manager, Großbritannien/USA 2016) und der gesamten Miniserie

Mein Nachruf auf John le Carré

John le Carré in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Tomas Alfredsons John-le-Carré-Verfilmung “Bube, Dame, König, Spion” (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Meine Besprechung von Tomas Alfredsons Jo-Nesbø-Verfilmung „Schneemann“ (The Snowman, USA 2017)


TV-Tipp für den 27. Juli: 12 Years a Slave

Juli 26, 2024

RTL II, 20.15

12 Years a Slave (12 Years a Slave, USA 2013)

Regie: Steve McQueen

Drehbuch: John Ridley

LV: Solomon Northup: Twelve Years a Slave, 1853

New York, 1841: Solomon Northup wird von Sklavenhändlern entführt und in die Südstaaten verkauft.

Steve McQueens grandioser Film schildert die wahre Geschichte von Solomon Northup. Der vielfach ausgezeichnete und hochgelobte Film erhielt, unter anderem, den Oscar als Bester Film.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Chiwetel Ejiofor, Michael Fassbender, Lupita Nyong’o, Benedict Cumberbatch, Brad Pitt, Paul Dano, Paul Giamatti, Sarah Paulson, Alfre Woodard

Hinweise

Moviepilot über „12 Years a Slave“

Metacritic über „12 Years a Slave“

Rotten Tomatoes über „12 Years a Slave“

Wikipedia über „12 Years a Slave“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Steve McQueens „Shame“ (Shame, Großbritannien 2011)

Meine Besprechung von Steve McQueens „12 Years a Slave“ (12 Years a Slave, USA 2013)

Meine Besprechung von Steve McQueens „Widows – Tödliche Witwen“ (Widows, USA 2018)


Neu im Kino/Filmkritik: „The End we start from“ ist auch nur ein Anfang. Ist das ein Spoiler?

Mai 30, 2024

Ein Drehbuchautor sagte einmal, dass es in der Geschichte über die Alien-Invasion und die Jugendlichen, die gegen die Außerirdischen kämpfen, um seine Beziehung zu seiner Frau gehe. Aber kein Hollywood-Produzent hätte einen teuren Spielfilm über zwei weinerliche Fünfzigjährige finanziert. Über verliebte Jugendliche, Aliens und eine zerstörte Kleinstadt schon. Er sagte auch, dass niemand, der sich den Film ansieht, diesen Hintergrund – also die Sache mit seiner Bezeihung zu seiner Frau – auch nur ahne. Und das gut so. Jedenfalls wenn es um Unterhaltungsfilme geht, die sich an ein breites Publikum richten. Da kann das Wissen um die persönlichen Hintergründe und die Inspiration für das Drehbuch interessant sein, aber es ist letztendlich unwichtig für den daraus entstandenen Film, der als eigenständiges Werk funktionieren muss.

Bei „The End we start from“ ist das anders. Hier ist eine bestimmte Interpretation so offensichtlich, dass sie nicht wirklich ignoriert werden kann. Und, je nachdem, ob man sich auf das Geschehen auf der Leinwand oder auf die Interpretation konzentriert, ist der Film schlechter oder besser.

Im Mittelpunkt steht eine von Jodie Comer gespielte Frau, die auch in den Credits nur „Woman“ (bzw. „Frau“) heißt. Sie ist hochschwanger, glücklich verheiratet und lebt mitten in London in einem kleinen Einfamilienhaus. So weit, so normal.

Aber ein ständiger Regen führt zu Überschwemmungen in der Stadt und dem ganzen Land. Dieser Regen führt zu einem Zusammenbruch der britischen Gesellschaft. Auch nachdem es aufhört zu regnen, kehrt die Gesellschaft nicht schnell zur Normalität zurück, sondern sie begibt sich in die Welt der Apokalypse-Dystopien, in denen die Menschen sich in kleinen Gruppen zusammenrotten und gegenseitig umbringen. Faustrecht eben.

Nach der Geburt fahren die Frau und ihr Mann zuerst zu seinen Eltern, die etwas abgelegen auf dem Land leben. Als die Eltern des Mannes bei der Suche nach Nahrung getötet werden, begeben sich die Frau und ihr Mann auf eine Reise durch das Land. Zuerst zusammen, später getrennt und ohne eine Möglichkeit miteinander in Kontakt zu treten. Handy können nicht aufgeladen werden, das Internet und das Telefonnetz funktionieren nicht mehr; jedenfalls vermute ich das, weil sie es nicht benutzen.

Sie findet in einem Lager des Militärs, das mit Waffengewalt gegen Angriffe von Außen geschützt wird, ein Bett. Vor dem Lager trennen sie sich und er verschwindet in den Wäldern. Fortan taucht er nur noch in ihren Erinnerungen und in Visionen auf, in denen er tatenlos in der Landschaft herumsteht.

Weil ihr das Leben in dem Lager nicht gefällt, begibt sie sich mit einer anderen Frau auf den Weg zu anderen Gruppen, die anders organisiert sein sollen.

Vom Plot her ist „The End we start from“ eine typische Dystopie, die wie an einer Perlenkette ein Dystopie-Klischee an das nächste reiht. Nur dass hier eine Frau mit einem nur wenige Wochen altem Baby durch die postapokalyptische, sehr sumpfige Landschaft wandert. Das ist gut gemacht, aber in seiner Vorhersehbarkeit auch elend langweilig. Viel zu einfallslos werden die bekannten Stationen einer dystopischen Reisegeschichte abgehakt. Da helfen auch die atmosphärischen Bilder und die guten Schauspieler nicht.

Die Apokalypse selbst und warum Überschwemmungen eine Gesellschaft vollkommen zusammenbrechen lassen, wird nicht weiter erklärt. Das muss einfach so hingenommen werden.

Wenn man die Geschichte allerdings als eine leicht zu entschlüsselnde Metapher auf die Gefühle einer Frau während und nach ihrer Schwangerschaft sieht, dann ist das etwas anders. Dann ist das Dystopie-Gewand eine interessante Visualisierung ihrer Gefühle. Die Frau wandert allein durch eine feindliche Welt. Ihr Mann zieht sich schnell aus der gemeinsamen Kindererziehung zurück. Verschiedene Menschen geben ihr Ratschläge. Es ist ein einziger Alptraum, den sie allein durchleiden muss. Und den nur sie für sich beenden kann. Erst danach kann aus dem „ich“ ein „wir“ werden.

Diese Interpretation macht aus „The End we start from“ und seinem Ende, das, wie der Titel verrät, ein Anfang ist, einen deutlich interessanteren Film.

P. S.: Jodie Comers nächster Film startet bereits am 20. Juni. In Jeff Nichols‘ „The Bikeriders“ hat sie eine der Hauptrollen. Meine Besprechung des in den sechziger Jahren spielenden Biker-Dramas gibt es zum Kinostart.

The End we start from (The End we start from, Großbritannien 2024)

Regie: Mahalia Belo

Drehbuch: Alice Birch

LV: Megan Hunter: The End we start from, 2017 (Vom Ende an)

mit Jodie Comer, Joel Fry, Katherine Waterston, Gina McKee, Nina Sosanya, Mark Strong, Sophie Duval, Benedict Cumberbatch

Länge: 102 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „The End we start from“

Metacritic über „The End we start from“

Rotten Tomatoes über „The End we start from“

Wikipedia über „The End we start from“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 26. März: Sherlock: Die sechs Thatchers

März 25, 2024

One, 20.15

Sherlock: Die sechs Thatchers (The Six Thatchers, Großbritannien 2017)

Regie: Rachel Talalay

Drehbuch: Mark Gatiss

Erfinder: Steven Moffat, Mark Gatiss

LV: Charakter von Sir Arthur Conan Doyle

Ein Ministersohn wird ermordet. Auf einem Beistelltisch mit Margaret-Thatcher-Devotionalien fehlt eine Thatcher-Gipsbüste. Sherlock Holmes fragt sich, warum die Thatcher-Büste verschwunden ist – und was das Geheimnis der Thatcher-Büsten ist.

Die Inspiration für „Die sechs Thatchers“ ist die Sherlock-Holmes-Geschichte „Die sechs Napoleons“.

Ziemlich furioser Auftakt der vierten „Sherlock“-Staffel, die wieder aus drei spielfilmlangen Episoden besteht. Nachdem bei der dritten Staffel die Fälle so nebensächlich wurden, dass man sie schon während des Sehens vergaß, sind die Fälle jetzt wieder gelungener. Allerdings sind sie wieder kaum nacherzählbar und zunehmend durchgeknallter und immer mehr miteinander und mit den Biographien von Sherlock Holmes und Dr. John Watson verknüpft und sie gehen immer mehr in Richtung einer großen, großen Verschwörung. Das ist nicht uninteressant und flott erzählt, aber auch der Stoff, der sich (schlechter) in ungefähr jeder zweiten Serie findet.

Denn auch Sherlock Holmes‘ brave Haushälterin Mrs. Hudson hat eine Vergangenheit, die wir bis jetzt nicht kannten.

Mit Benedict Cumberbatch, Martin Freeman, Amanda Abbington, Una Stubbs, Louise Brealey, Rupert Graves, Mark Gatiss, Lindsay Duncan, Simon Kunz, Sacha Dhawan

Wiederholung: Mittwoch, 27. März, 00.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

BBC über „Sherlock“

ARD über „Sherlock“

Homepage von Sir Arthur Conan Doyle (Erben)

Krimi-Couch über Sir Arthur Conan Doyle

Kirjasto über Sir Arthur Conan Doyle

Wikipedia über Sir Arthur Conan Doyle (deutsch, englisch)

Sherlockian.net (Einstiegsseite mit vielen Links)

Facebook-Seite der deutschen Sherlock-Holmes-Gesellschaft

Thrilling Detective über Sherlock Holmes

Meine Besprechung Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes – Sämtliche Werke in 3 Bänden“ (Die Erzählungen I, Die Erzählungen II, Die Romane) (3 Bände im Schuber)

Meine Besprechung von Arthur Conan Doyles “Sherlock Holmes Geschichten”, “Sherlock Holmes Kriminalgeschichten” und “The Adventures of Sherlock Holmes” (und hier eine Auflistung der in diesen Werken enthaltenen Geschichten)

Meine Besprechung von Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes – Seine Abschiedsvorstellung“ (His last Bow, 1917)

Meine Besprechung von Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes‘ Buch der Fälle“ (The Case-Book of Sherlock Holmes, 1927)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „Das Geheimnis des weißen Bandes“ (The House of Silk, 2011)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „Der Fall Moriarty“ (Moriarty, 2014)

Meine Besprechung von Mattias Boströms „Von Mr. Holmes zu Sherlock“ (Fran Holmes till Sherlock, 2013)

Meine Besprechung von Ian Edginton (Autor)/Davide Fabbris (Zeichner): Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Zombies! (Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Zombies, 2010)

Meine Besprechung von Ian Edginton (Autor)/Horacio Domingues/Davide Fabbris (Zeichner) „Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Dracula“ (Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Jekyll/Hyde; Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Dracula, 2010/2011)

Meine Besprechung von „Sherlock: Ein Fall von Pink“ (A Study in Pink, GB 2010)

Meine Besprechung von „Sherlock: Eine Legende kehrt zurück – Staffel 1“ (Sherlock, GB 2010)

Meine Besprechung von “Sherlock: Eine Legende kehrt zurück -Staffel 2″ (Sherlock, GB 2012)

Meine Besprechung von „Sherlock – Staffel 3“ (Sherlock, GB 2014)

Meine Besprechung von „Sherlock: Die Braut des Grauens“ (Sherlock: The Abominable Bride, Großbritannien 2016)

Mein Hinweis auf „“Sherlock: Eine Legende kehrt zurück – Staffel 4“ (Sherlock, GB 2017)

Meine Besprechung von “Sherlock: Ein Skandal in Belgravia” (A Scandal in Belgravia, GB 2012)

Meine Besprechung von Guy Ritchies „Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“ (Sherlock Holmes: A Game of Shadows, USA 2011)

Meine Besprechung von Bill Condons „Mr. Holmes“ (Mr. Holmes, Großbritannien 2015)

Sherlock Holmes in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 16. Februar: 1917

Februar 15, 2024

RTL II, 20.15

1917 (1917, USA 2019)

Regie: Sam Mendes

Drehbuch: Sam Mendes, Krysty Wilson-Cairns

Während des Ersten Weltkriegs müssen zwei britische Soldaten einem anderen Bataillon eine wichtige Botschaft über die Pläne der deutschen Armee überbringen. Der Weg führt durchs Feindgebiet.

Atemberaubend als Quasi-One-Take inszenierter Kriegsfilm.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit George MacKay, Dean-Charles Chapman, Mark Strong, Andrew Scott, Richard Madden, Claire Duburcy, Colin Firth, Benedict Cumberbatch, Daniel Mays, Colin Firth, Nabhaan Rizwan, Jamie Parker, Adrian Scarborough

Wiederholung: Samstag, 17. Februar, 03.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „1917“

Metacritic über „1917“

Rotten Tomatoes über „1917“

Wikipedia über „1917“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Film “Spectre” (Spectre, USA/GB 2015)

Meine Besprechung von Sam Mendes‘ „1917“ (1917, USA 2019)

Meine Besprechung von Sam Mendes‘ „Empire of Light“ (Empire of Light, Großbritannien 2022)

 


TV-Tipp für den 30. Dezember: Brexit – Chronik eines Abschieds

Dezember 29, 2023

One, 18.40

Brexit – Chronik eines Abschieds (Brexit: The uncivil war, Großbritannien 2019)

Regie: Toby Haynes

Drehbuch: James Graham

Packendes satirisches, äußerst dicht und flott erzähltes Drama über die Kampagne, die dazu führte, dass die Briten am 23. Juni 2016 für den Austritt aus der Europäischen Union stimmten. Im Mittelpunkt des Films steht der skrupellose Spindoktor Dominic Cummings (Benedict Cumberbatch, grandios!), der die manipulative und vor Lügen strotzende „Vote Leave“-Kampagne zum Erfolg führte.

mit Benedict Cumberbatch, John Heffernan, Rory Kinnear, Simon Paisley Day, Lee Boardman

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Brexit – Chronik eines Abschieds“

Wikipedia über „Brexit – Chronik eines Abschieds“


TV-Tipp für den 27. November: Dame, König, As, Spion

November 26, 2023

NDR, 23.15

Dame, König, As, Spion (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Regie: Tomas Alfredson

Drehbuch: Bridget O’Connor, Peter Straughan

LV: John le Carré: Tinker, Tailer, Soldier, Spy, 1974 (Dame, König, As, Spion)

Wer ist der Maulwurf im britischen Geheimdienst? George Smiley sucht den für die Sowjetunion arbeitenden Verräter.

Grandiose Verfilmung des verschachelten Agententhrillers von John le Carré.

mit Gary Oldman, Colin Firth, Tom Hardy, John Hurt, Toby Jones, Mark Strong, Benedict Cumberbatch, Ciarán Hinds, David Dencik, Simon McBurney, Kathy Burke, Stephen Graham, Svetlana Khodchenkova, John le Carré (Komparse bei der MI6-Silvesterfeier; also genau aufpassen)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Dame, König, As, Spion“

Wikipedia über die Verfilmung „Dame, König, As, Spion“ (deutsch, englisch)

Homepage von John le Carré

seine Romane

Meine Besprechung von John le Carrés „Schatten von gestern“ (Call for the Dead, 1961)

Meine Besprechung von John le Carrés „Ein Mord erster Klasse“ (A Murder of Quality, 1962)

Meine Besprechung von John le Carrés „Geheime Melodie“ (The Mission Song, 2006)

Meine Besprechung von John le Carrés “Marionetten (A most wanted man, 2008)

Meine Besprechung von John le Carrés “Verräter wie wir” (Our kind of traitor, 2010)

Meine Besprechung von John le Carrés “Empfindliche Wahrheit” (A delicate truth, 2013)

Meine Besprechung von John le Carrés „Das Vermächtnis der Spione“ (A Legacy of Spies, 2017)

Meine Besprechung von John le Carrés „Federball“ (Agent running in the Field, 2019)

Meine Besprechung von John le Carrés „Silverview“ (Silverview, 2021)

neuere le-Carré-Verfilmungen

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “Bube, Dame, König, Spion” (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “A most wanted man” (A most wanted man, Deutschland/Großbritannien 2014) und der DVD

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung „Verräter wie wir“ (Our Kind of Traitor, Großbritannien 2016)

Meine Besprechung der ersten beiden Episoden von Susanne Biers „The Night Manager“ (The Night Manager, Großbritannien/USA 2016) und der gesamten Miniserie

Mein Nachruf auf John le Carré

John le Carré in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Tomas Alfredsons John-le-Carré-Verfilmung “Bube, Dame, König, Spion” (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Meine Besprechung von Tomas Alfredsons Jo-Nesbø-Verfilmung „Schneemann“ (The Snowman, USA 2017)


TV-Tipp für den 30. Dezember: The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben

Dezember 29, 2022

One, 20.15

The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben (The Imitation Game, USA/Großbritannien 2014)

Regie: Morten Tyldum

Drehbuch: Graham Moore

LV: Andrew Hodges: Alan Turing: The Enigma, 1983 (Alan Turing – Enigma)

Hübsch verschachteltes Biopic, getarnt als gediegenes Thrillerdrama, über den genialen Mathematiker Alan Turing, der den Enigma-Code der Nazis entschlüsselte,

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung (mit der TIFF-Pressekonferenz und einem Interview mit den beiden Hauptdarstellern).

mit Benedict Cumberbatch, Keira Knightley, Matthew Goode, Mark Strong, Rory Kinnear, Charles Dance, Allen Leech, Matthew Beard, Alex Lawther

Hinweise

Moviepilot über „The Imitation Game“

Metacritic über „The Imitation Game“

Rotten Tomatoes über „The Imitation Game“

Wikipedia über „The Imitation Game“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „The Imitation Game“

Meine Besprechung von Morten Tyldums „Headhunters“ (Hodejegerne, Norwegen/Deutschland 2011)

Meine Besprechung von Morten Tyldums „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“ (The Imitation Game, USA/Großbritannien 2014)

Meine Besprechung von Morton Tyldums „Passengers“ (Passengers, USA 2016)


TV-Tipp für den 23. November: Dame, König, Ass, Spion

November 22, 2022

Arte, 20.15

Dame, König, As, Spion (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Regie: Tomas Alfredson

Drehbuch: Bridget O’Connor, Peter Straughan

LV: John le Carré: Tinker, Tailer, Soldier, Spy, 1974 (Dame, König, As, Spion)

Wer ist der Maulwurf im britischen Geheimdienst? George Smiley sucht den für die Sowjetunion arbeitenden Verräter.

Grandiose Verfilmung des verschachelten Agententhrillers von John le Carré.

mit Gary Oldman, Colin Firth, Tom Hardy, John Hurt, Toby Jones, Mark Strong, Benedict Cumberbatch, Ciarán Hinds, David Dencik, Simon McBurney, Kathy Burke, Stephen Graham, Svetlana Khodchenkova, John le Carré (Komparse bei der MI6-Silvesterfeier; also genau aufpassen)

Wiederholung: Montag, 28. November, 14.15 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Dame, König, As, Spion“

Wikipedia über die Verfilmung „Dame, König, As, Spion“ (deutsch, englisch)

Homepage von John le Carré

seine Romane

Meine Besprechung von John le Carrés „Schatten von gestern“ (Call for the Dead, 1961)

Meine Besprechung von John le Carrés „Ein Mord erster Klasse“ (A Murder of Quality, 1962)

Meine Besprechung von John le Carrés „Geheime Melodie“ (The Mission Song, 2006)

Meine Besprechung von John le Carrés “Marionetten (A most wanted man, 2008)

Meine Besprechung von John le Carrés “Verräter wie wir” (Our kind of traitor, 2010)

Meine Besprechung von John le Carrés “Empfindliche Wahrheit” (A delicate truth, 2013)

Meine Besprechung von John le Carrés „Das Vermächtnis der Spione“ (A Legacy of Spies, 2017)

Meine Besprechung von John le Carrés „Federball“ (Agent running in the Field, 2019)

Meine Besprechung von John le Carrés „Silverview“ (Silverview, 2021)

neuere le-Carré-Verfilmungen

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “Bube, Dame, König, Spion” (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “A most wanted man” (A most wanted man, Deutschland/Großbritannien 2014) und der DVD

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung „Verräter wie wir“ (Our Kind of Traitor, Großbritannien 2016)

Meine Besprechung der ersten beiden Episoden von Susanne Biers „The Night Manager“ (The Night Manager, Großbritannien/USA 2016) und der gesamten Miniserie

Mein Nachruf auf John le Carré

John le Carré in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Tomas Alfredsons Jo-Nesbø-Verfilmung „Schneemann“ (The Snowman, USA 2017)


Neu im Kino/Filmkritik (+ Buchhinweis): ‚Meister des mystischen Mächte‘ Sam Raimi schickt „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“

Mai 4, 2022

Wie üblich ist auch bei dem neuesten Marvel-Film vorher nichts bekannt über den Plot und wer alles mitspielt. Neben dem Hauptcast – Benedict Cumberbatch, Elizabeth Olsen, Chiwetel Ejiofor, Benedict Wong, Michael Stuhlbarg (als Michael Stühlbarg), Rachel McAdams und Neuzugang Xochitl Gomez -, der zu einem großen Teil aus dem ersten „Dr. Strange“-Film bekannt ist, soll es auch einige Überraschungen geben. Laut der Gerüchteküche soll Bruce Campbell dabei sein. Aber der ist in jedem guten Film von Sam Raimi dabei. Raimi hat, nach einer neunjährigen Spielfilmpause, die er mit einigen TV-Serienepisoden und vielen Tätigkeiten als Produzent füllte, endlich wieder die Regie bei einem Spielfilm übernommen. Ältere kennen Sam Raimi vom „Tanz der Teufel“, Jüngere als den Regisseur von drei „Spider-Man“-Filmen mit Tobey Maguire als Peter Parker.

In „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ kann Raimi seine beiden Leidenschaften, nämlich „Horror“ und „Comic-Verfilmungen“ miteinander verbinden. Deshalb wird das Werk von Marvel auch schon als deren Horrorfilm angekündigt. Geworden ist es dann ein Marvel-Film mit einigen Horrorelementen.

Es geht um Doctor Strange, der – ähem, also die offizielle Synopse ist ziemlich irreführend, der Verleih bittet um spoilerfreie Besprechungen und die Story ist, nun, ähem, bestenfalls durchwachsen. In jedem Fall gibt es einen Bösewicht, der im Gedächtnis bleibt, ein sehr nachvollziehbares Motiv hat, das gleich am Anfang erklärt wird und ihre Handlungen antreibt. Außerdem hat sie ordentlich Screentime. Nachdem in den vorherigen Marvel-Filmen der Bösewicht oft die uninteressanteste Figur im ganzen Film war, ist das hier besser.

Davon abgesehen will Doctor Stephen Strange die junge America Chavez retten. Sie ist aus einem anderen Universum in sein Universum gestolpert, sagt ihm, dass es das Multiverse gibt (Hatten wir das nicht schon in „Spider-Man: No Way Home“ erfahren?) und um alles wieder in Ordnung zu bringen, müssen die beiden durch das Multiverse reisen. Das sind verschiedene Universen, die sich in Details unterscheiden. So ist Doctor Strange in einem Universum nett, in dem anderen weniger und im nächsten Universum kann er sogar ein Bösewicht sein. Für Benedict Cumberbatch, der hier wieder Doctor Strange spielt, ist das eine gute Gelegenheit, die Figur verschieden zu spielen.

Die Idee des Multiverse führt dann dazu, dass, wie in einem schlechten Fantasy-Film, plötzlich alles möglich ist. Es wird einfach in die nächste Welt gewechselt und schon geht’s. Und wenn in einem Film ein Fehler gemacht wurde, wird er im nächsten Film einfach in ein anderes Universum verbannt.

In „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ wird durch verschiedene Universen gesprungen und in jedem gibt es etwas zu entdecken. Sam Raimi kann so gleichzeitig ungefähr ein halbes Dutzend Filme inszenieren. Einmal natürlich eine Fortführung des ersten „Doctor Strange“-Films, der jetzt auch schon sechs Jahre alt ist. Dazwischen trat Cumberbatch in mehreren Marvel-Filmen als Dr. Strange auf. Einmal ein quitschbuntes CGI-Psychelic-Abenteuer, in dem Dinge durch eine schwerelose (Alb)Traumwelt schweben. Einmal einen mittelalterlichen Abenteuerfilm, in dem tibetanische Mönche ihr Kloster, das Kamar-Taj, mit Zauberkräften gegen eine Hexe verteidigen. Und, im Finale, einen Horrorfilm, der auch die Tradition des Horrorfilms huldigt. Es gibt natürlich eine gute Portion Fanservice für die Raimi-Fans und, vor allem, für die MCU-Fans.

Das ist durchaus vergnüglich, aber nie so vergnüglich wie seine „Evil Dead“-Filme, und wird mit der Zeit, trotz seiner kurzen Laufzeit von zwei Stunden, sogar etwas langweilig. Es gibt einfach zu viel CGI. Es gibt zu viele banale Erklärdialoge. Viel zu oft ist Dr. Strange mit einem anderen Dr. Strange beschäftigt, während der Bösewicht und auch die Freunde von Dr. Strange sich vollkommen aus dem Film verabschieden. Dann spielt Cumberbatch mit sich in einem Raum. Das bringt die Story nicht voran. Denn die Welt(en) wie wir sie (nicht) kennen, will jemand anderes vernichten. Außerdem verlässt die Story sich zu sehr auf Zauberei und das Betreten von anderen Universen. So können unsere Helden immer wieder einer tödlichen Gefahr entkommen, indem sie die Tür zu einer anderen Welt öffnen und in Sicherheit sind.

Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ ist nie so bahnbrechend wie Sam Raimis erster „Spider-Man“-Film oder so hemmungslos abgedreht wie seine „Evil Dead“-Filme. Als Marvel-Film, der auch gut ohne die Kenntnis der anderen Filme und Fernsehserien angesehen werden kann, ist er okay. Trotzdem will sich bei mir die Begeisterung, die ich bei den älteren MCU-Filmen empfunden hatte, auch dieses Mal nicht einstellen.

Im Abspann gibt es zwei Szenen. Die erste ist ein Ausblick auf möglicherweise kommende Ereignisse. Die zweite, ganz am Ende des Abspanns, ist mit Bruce Campbell, der im Film lediglich ein für den Film und das Marvel-Universum folgenloses, aber vergnügliches Cameo hat. So wie Stan Lee bis zu seinem Tod in den Marvel-Filmen kurze Auftritte hatte.

Doctor Strange in the Multiverse of Madness (Doctor Strange in the Multiverse of Madness, USA 2022)

Regie: Sam Raimi

Drehbuch: Michael Waldron (basierend auf Marvel-Figuren von Stan Lee und Steve Ditko)

mit Benedict Cumberbatch, Elizabeth Olsen, Chiwetel Ejiofor, Benedict Wong, Xochitl Gomez, Michael Stuhlbarg (als Michael Stühlbarg), Rachel McAdams, Patrick Stewart , Bruce Campbell, Julian Hilliard, Jett Klyne

Länge: 126 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“

Metacritic über „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“

Rotten Tomatoes über „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“

Wikipedia über „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Sam Raimis „Armee der Finsternis (Tanz der Teufel III)“ (Army of Darkness – Evil Dead 3, USA 1992)

Meine Besprechung von Sam Raimis „Die fantastische Welt von Oz“ (Oz, the Great and Powerful, USA 2013)

Meine Besprechung von Scott Derricksons „Doctor Strange“ (Doctor Strange, USA 2016)

Das war’s mit den bewegten Bildern. Werfen wir einen Blick auf die unbewegten Bilder und damit auf die Ursprünge von Doctor Strange. Der Panini Verlag hat pünktlich zum Filmstart eine dicke Anthologie über „Doctor Strange: Meister der mystischen Mächte“ veröffentlicht.

Die „Doctor Strange“-Anthologie ist wie die anderen Anthologien, die zu bekannten Marvel- und DC-Figuren, wie Black Widow, Deadpool und Batman, erschienen sind, aufgebaut. Es gibt, geschrieben von Christian Endres, Thomas Witzler und Arnulf Woock, kurze Texte zu wichtigen Aspekten der Figur und seiner Welt und einführende Texte zu seinen wichtigsten Comic-Abenteuern. Diese werden, von seinem ersten Auftritt bis zur Gegenwart, chronologisch abgehandelt und nachgedruckt.

Wie die anderen Anthologien ist auch die Anthologie über den Obersten Zauberer des Marvel-Universum ein schwer in der Hand liegender informativer Lesegenuss, der auch zeigt, wie sehr sich die Comics in den vergangenen sechzig Jahren veränderten. Seinen ersten Auftritt hatte der Zauberer im Juli 1963 in Strange Tales als „Dr. Strange, Meister der Schwarzen Magie“. Die fünfseitige Geschichte war als Füller gedacht. Den Lesern gefiel der Comic und der Rest ist Geschichte.

Doctor Strange: Meister der mystischen Mächte – Die Doctor Strange-Anthologie

Panini, 2022

320 Seiten

29 Euro

Zum Gratis-Comic-Tag, der dieses Jahr endlich wieder an seinem regulärem Termin, dem zweiten Samstag im Mai, stattfindet, gibt es ein „Doctor Strange“-Heft. In ihm sind drei Geschichten enthalten. In „Der Zauberlehrling“ (Mystic Apprentice, 2016) ist Stephen Strange noch ein Novize der mystischen Künste, dem die Astralformprojektion seines Körpers noch nicht gelingen will. „Der Tod von Doctor Strange, Kapitel 1“ (Death of Doctor Strange, 2021) enthält die ersten Seiten der Geschichte und endet mit einem Gast an seiner Haustür. In „Venom“ (Marvel Action: Origins, 2021) ist Doctor Strange nicht dabei. In dieser Geschichte erfahren wir, wie ein außerirdischer Symbiont zuerst Spider-Man Peter Parker und dann Eddie Brock als Wirt aussuchte.

Lohnenswert!

(Vor dem 14. Mai, dem Gratis-Comic-Tag gibt es einen längeren Text dazu.)


Neu im Kino/Filmkritik: „Die wundersame Welt des Louis Wain“ ist voller Katzen

April 22, 2022

Er malte Katzen und zwar so, dass H. G. Wells über ihn sagte: „Er erfand einen Stil für Katzen, eine Gesellschaft für Katzen, eine ganze Katzenwelt. Englische Katzen, die nicht so aussehen wie Katzen von Louis Wain, sollten sich was schämen.“

Dieser Louis Wain, der vom 5. August 1860 bis zum 4. Juli 1939 lebte, wird jetzt in einem Biopic von Benedict Cumberbatch gespielt. Für ihn ist das die Gelegenheit, seiner Kollektion außergewöhnlicher Figuren eine weitere mit vielen Marotten ausgestatteten Exzentriker hinzuzufügen. Schon in den ersten Minuten von „Die wundersame Welt des Louis Wain“ erscheint Louis Wan als ein höchst seltsamer Vogel. Nach dem Tod seines Vaters lebt der Zwanzigjährige in einem Haushalt mit seiner Mutter und seinen fünf Schwestern. Er muss sie, entsprechend den damaligen gesellschaftlichen Regeln, als Oberhaupt der Familie versorgen. Gleichzeitig ist er dafür vollkommen ungeeignet. Er kann keine Verantwortung übernehmen. Noch nicht einmal für sich selbst. Er ist schüchtern, schusselig und vollkommen verpeilt. Und er hat einen wahrlich atemberaubenden Zeichenstil. Er zeichnet, ohne auf das Papier zu gucken, gleichzeitig mit beiden Händen und hektischen Bewegungen seine Bilder. Diese sind, erstaunlicherweise, äußerst gelungen. Gerne zeichnet er Katzen, die er vermenschlicht. Anfangs verschenkt er die Bilder. Später wird er mit ihnen ein Vermögen machen. Obwohl ihn Geld absolut nicht interessiert. Und weil er sich nicht um die Rechte an seinen Bildern kümmert, ist das Geld auch schnell wieder weg.

Dazu kommen der frühe Tod seiner Frau Emily 1887 und seine über die Jahre zunehmenden psychischen Probleme. Er stellte Emily, auf das Drängen seiner Schwestern, als Gouvernante ein und verliebte sich sofort in sie. Wain litt an Schizophrenie und wohl noch einigen weiteren nicht diagnostizierten psychischen Krankheiten. Diese Probleme wurden so schlimm, dass er 1924 in die Armenstation im „Springfield Mental Hospital“ eingeliefert wurde. Dank prominenter Fürsprecher, wie H. G. Wells, wurde er später in eine bessere Anstalt verlegt.

Will Sharpe erzählt in seinem edel besetztem Biopic „Die wundersame Welt des Louis Wain“ das Leben dieses Mannes von seinen von seinen Anfängen als Illustrator für die „Illustrated London News“ (er zeichnete schneller als alle anderen) über seine große Popularität als Katzenzeichner bis zu seinem Tod. Das ist vor allem am Anfang, also wenn es um seinen Aufstieg als Zeichner (wobei er durchgängig vollkommen desinteressiert an Geld ist), seine große Liebe Emily, seine Beziehung zu seinen Schwestern und zu Katzen geht, sehr gelungen und auch witzig.

Mit zunehmender Laufzeit wird Will Sharpes Künstlerbiographie zu einer episodischen und damit auch langweiligen Abhandlung von Waines Leben. In schneller Folge werden neue Jahreszahlen eingeblendet und weitere Stationen in Wains Leben abgehandelt. Der klare Fokus der ersten Hälfte geht verloren zugunsten eines bebilderten Wikipedia-Artikels.

Die wundersame Welt des Louis Wain (The Electrical Life of Louis Wain, Großbritannien 2021)

Regie: Will Sharpe

Drehbuch: Simon Stephenson, Will Sharpe (basierend auf einer Geschichte von Simon Stephenson)

mit Benedict Cumberbatch, Claire Foy, Andrea Riseborough, Toby Jones, Sharon Rooney, Aimee Lou Wood, Hayley Squires, Stacy Martin, Phoebe Nicholls, Nick Cave, Taika Waititi, Richard Ayoade, Olivia Colman (Erzählerin)

Länge: 111 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Die wundersame Welt des Louis Wain“

Metacritic über „Die wundersame Welt des Louis Wain“

Rotten Tomatoes über „Die wundersame Welt des Louis Wain“

Wikipedia über „Die wundersame Welt des Louis Wain“ (deutsch, englisch) und Louis Wain (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 28. Januar: Brexit – Chronik eines Abschieds

Januar 27, 2022

One, 22.30

Brexit – Chronik eines Abschieds (Brexit: The uncivil war, Großbritannien 2019)

Regie: Toby Haynes

Drehbuch: James Graham

Packendes satirisches, äußerst dicht und flott erzähltes Drama über die Kampagne, die dazu führte, dass die Briten am 23. Juni 2016 für den Austritt aus der Europäischen Union stimmten. Im Mittelpunkt des Films steht der skrupellose Spindoktor Dominic Cummings (Benedict Cumberbatch, grandios!), der die manipulative und vor Lügen strotzende „Vote Leave“-Kampagne zum Erfolg führte.

mit Benedict Cumberbatch, John Heffernan, Rory Kinnear, Simon Paisley Day, Lee Boardman

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Brexit – Chronik eines Abschieds“

Wikipedia über „Brexit – Chronik eines Abschieds“


TV-Tipp für den 9. Januar: 12 Years a Slave

Januar 8, 2022

Arte, 20.15

12 Years a Slave (12 Years a Slave, USA 2013)

Regie: Steve McQueen

Drehbuch: John Ridley

LV: Solomon Northup: Twelve Years a Slave, 1853

New York, 1841: Solomon Northup wird von Sklavenhändlern entführt und in die Südstaaten verkauft.

Steve McQueens grandioser Film schildert die wahre Geschichte von Solomon Northup. Der vielfach ausgezeichnete und hochgelobte Film erhielt, unter anderem, den Oscar als Bester Film.

Mehr über den Film gibt es in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Chiwetel Ejiofor, Michael Fassbender, Lupita Nyong’o, Benedict Cumberbatch, Brad Pitt, Paul Dano, Paul Giamatti, Sarah Paulson, Alfre Woodard

Hinweise

Moviepilot über „12 Years a Slave“

Metacritic über „12 Years a Slave“

Rotten Tomatoes über „12 Years a Slave“

Wikipedia über „12 Years a Slave“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Steve McQueens „Shame“ (Shame, Großbritannien 2011)

Meine Besprechung von Steve McQueens „12 Years a Slave“ (12 Years a Slave, USA 2013)

Meine Besprechung von Steve McQueens „Widows – Tödliche Witwen“ (Widows, USA 2018)


Neu im Kino/Filmkritik: „Spider-Man: No Way Home“ beendet eine erfreuliche Trilogie

Dezember 15, 2021

Vor dem Film bitten Tom Holland und einige seiner Co-Stars uns, nichts von der Handlung des Films zu verraten. Nun, denn, dann bleibe ich im Folgenden weitgehend bei der offiziellen Synopse und nenne nicht alle wichtigen und bekannten Schauspieler, die dabei sind; – was jetzt vielleicht auch schon ein Spoiler sein könnte. Denn in dem neuen Spider-Man-Film „No Way Home“ steigt das Vergnügen an diesem Film mit dem Wissen über die vorherigen Filme.

No Way Home“ beginnt unmittelbar nach dem Ende von dem Europatrip „Far from Home“. Das war der zweite gelungene Spielfilm mit Tom Holland als Peter ‚Spider-Man‘ Parker. Dazwischen absolvierte Holland in anderen Marvel-Filmen mehrere Auftritte als Spider-Man. Diese Gastauftritte gehören zur DNA des Marvel Cinematic Universe (MCU) und sie stellen einen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Filmen her, die oft auch unabhängig voneinander gesehen werden können. Am Ende von „Far from Home enthüllte ‚Mysterio‘ Quentin Beck die Identität von Spider-Man. Seitdem weiß die ganze Welt, dass der siebzehnjährige Schüler Peter Parker der freundliche Superheld von nebenan ist. Parker, der seine Anonymität schätzt, ist von dem Medienrummel überfordert und angewidert. Er möchte sein früheres Leben wieder zurück haben. Helfen soll ihm Doctor Strange (Benedict Cumberbatch). Der Zauberer kann die Vergangenheit verändern. Also kann er auch die Welt vergessen lassen, dass Peter Parker Spider-Man ist. Bei dem Zauberspruch geht einiges schief, weil Parker sich spontan, während des Spruchs, entscheidet, dass doch einige Menschen, wie seine Freundin, wissen sollten, dass er Spider-Man ist. So sorgt er für ein gewaltiges Chaos in dieser und anderen Welten. Das führt dazu, dass die verschiedenen Welten nicht mehr sauber getrennt sind und Menschen aus einem Paralleluniversum unsere Welt betreten können.

Dieses Multiverse ist im MCU ein neues Konzept. In den Marvel-Comics gibt es die Idee von unendlich vielen nebeneinander bestehenden, sich mehr oder weniger ähnlichen Welten schon lange. Sie ermöglicht es den Machern, verschiedene Formen von Spider-Mann, seinen Freunden und Feinden zu erfinden. Weil diese Welten voneinander unabhängig sind, kann sich hier jeder Autor mit seiner Version von Spider-Man austoben. Es kann auch ein Crossover geben, in dem sich die verschiedenen Versionen eines Superhelden treffen. Im Kino wurde das Konzept des Multiverse in dem nicht zum MCU zählendem Animationsfilm „Spider-Man: A new Universe“ (Spider-Man: Into the Spider-Verse, USA 2018) vorgestellt. Da gab es dann auch einen schwarzen Spider-Man.

In „No Way Home“ trifft Parker zuerst auf einige Bösewichter aus den vorherigen, in anderen Universen spielenden Spider-Man-Filmen. Es sind ‚Doctor Octopus‘ Otto Octavius (Albert Molina), der ‚Green Goblin‘ Norman Osborn (Willem Dafoe), ‚Electro‘ Max Dillon (Jamie Foxx), ‚Sandman‘ Flint Marko und der ‚Lizard‘ Dr. Curt Connors (um nur die zu nennen, die im Pressematerial namentlich genannt werden). Diese Bösewichter wissen, dass Peter Parker Spider-Man ist. Auch wenn sie von seinem Aussehen irritiert sind. Schließlich haben sie gegen einen anderen Spider-Man gekämpft.

Doctor Strange, Peter Parker und seine engsten Freunde versuchen jetzt, das von Parker angerichtete Chaos wieder rückgängig zu machen.

Jon Watts und die Drehbuchautoren Chris McKenna und Erik Sommers, die auch für die beiden vorherigen Spider-Man-Filme „Homecoming“ und „Far from Home“ verantwortlich waren, erfanden eine zwar ausufernde, aber doch in sich schlüssige Geschichte. Sie dürfte auch ohne die Kenntnis der Spider-Man-Filme von Sam Raimi und Marc Webb (für die Bösewichter) und Jon Watts (für diesen Spider-Man und sein Umfeld) verständlich sein. Aber einen wirklichen emotionalen Impact hat der neue Film nur, wenn man die vorherigen Filme Filme kennt. Dann haben die Auftritte von den schon erwähnten und anderen Figuren eine Bedeutung. Schließlich kennt man sie, ihre Geschichte und ihre Beziehung zu Spider-Man. Man versteht auch die vielen Anspielungen, die das Herz des MCU-Fans erfreuen.

Diese Ansammlung der Superbösewichter wird nicht, wie in Sam Raimis „Spider-Man 3“, zu einer ermüdenden Abfolge nacheinander folgender Auftritte von Bösewichtern, die sofort vernichtet, oder, im Fall von „No Way Home“, an den ihnen zustehenden Platz in ihrer Welt befördert werden. Sie treten gemeinsam auf, agieren miteinander (auch weil sie sich teilweise von früher kennen) und sie versuchen sich an die neue Situation anzupassen. Schließlich gibt es eine neue Welt zu erobern.

Dummerweise führt diese Ansammlung von Bösewichtern dazu, dass keiner wirklich herausragt und keiner von ihnen hat einen Plan, den Spider-Man verhindern muss. So ist auch dieses dreckige Dutzend, wie eigentlich alle MCU-Bösewichter, ein mit großen Kräften ausgestatteter, aber ansonsten enttäuschender Gegner.

Insgesamt ist diese Begegnung der verschiedenen Spider-Man-Welten ein gelungener Spaß. Vor allem, wie gesagt, für die Menschen, die auch die Spider-Man-Filme von Raimi und Webb kennen. Denn Jon Watts setzt sie als bekannt voraus – und es gibt, darauf aufbauend, eine gehörige Fan-Service und Fan-Amüsement. Gleichzeitig führt er die Geschichte von seinem Peter Parker fort, der immer wieder in haarsträubende Situationen und Abenteuer hineinstolpert, die für ihn ein, zwei Nummern zu groß sind. Er ist, Superheld hin, Superheld her, halt immer noch ein Teenager, hat noch nicht die Schule abgeschlossen und ist seit kurzem mit seiner ersten großen Liebe MJ zusammen.

Das ist locker-flockig, mit einer ordentlichen Portion Humor erzählt (auch wenn das Nachspiel nach dem großen Kampf etwas lang geraten ist) und knüpft gelungen an die früheren Marvel-Filme an.

Spider-Man: No Way Home“ ist der bislang befriedigenste Film der aktuellen, dieses Jahr begonnenen vierten MCU-Phase. Auch wenn die Zukunft von Tom Holland als Spider-Man unklar ist und damit auch unklar ist, wie sehr er in diese vierte Phase involviert sein wird. Holland würde die Rolle gerne weiter spielen. Es gibt Gerüchte, aber noch keine konkrete Ankündigung über einen weiteren Auftritt von ihm als Spider-Man.

Nach dem Abspann gibt es mehrere Bilder, die wie der Trailer für den von Sam Raimi inszenierten „Doctor Strange“-Film „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“, der Anfang Mai 2022 starten soll, wirken.

Spider-Man: No Way Home (Spider-Man: No Way Home, USA 2021)

Regie: Jon Watts

Drehbuch: Chris McKenna, Erik Sommers (basierend auf dem Marvel Comics von Stan Lee und Steve Ditko)

mit Tom Holland, Zendaya, Jacob Batalon, Benedict Cumberbatch, Marisa Tomei, Jon Favreau, Alfred Molina, Willem Dafoe, Jamie Foxx, J.K. Simmons, Benedict Wong (wenn schon die Besetzungsliste ein Spoiler ist…oder, anders gesagt: zu einem späteren Zeitpunkt wird es eine längere Besetzungsliste geben)

Länge: 149 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Spider-Man: No Way Home“

Metacritic über „Spider-Man: No Way Home“

Rotten Tomatoes über „Spider-Man: No Way Home“ (aktuell mit fast 100 Prozent Frische überbewertet)

Wikipedia über „Spider-Man: No Way Home“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Marc Webbs „The Amazing Spider-Man“ (The Amazing Spider-Man, USA 2012)

Meine Besprechung von Marc Webbs „The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro“ (The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro, USA 2013)

Meine Besprechung von Jon Watts‘ „Spider-Man: Homecoming“ (Spider-Man: Homecoming, USA 2017)

Meine Besprechung von Jon Watts‘ „Spider-Man: Far From Home“ (Spider-Man: Far From Home, USA 2019)


Neu im Kino/Filmkritiken für den große Neustart: „Godzilla vs. Kong“, „Nomadland“, „Percy“, „Der Spion“, „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“, „Ich bin dein Mensch“, „Possessor“, „Nobody“, „Monster Hunter“

Juli 1, 2021

Einmal schnell – mit der selbstgewählten Option über einige Filme, je nach Zeit, mehr zu schreiben: die Filme, die heute starten. Auf der einen Seite der Skala ein Blockbuster für die große Leinwand („Godzilla vs. Kong“). Auf der anderen Seite der diesjährige Oscar-Gewinner („Nomadland“). Dazwischen ein deutscher Science-Fiction-Film („Ich bin dein Mensch“), Dramen und Action. Denn „Nobody“ verlässt den Raum.

Godzilla vs. Kong“ ist ein Spektakel, das für die große Leinwand gemacht ist. Die Story wurde schon vor dem Schreiben des Drehbuchs weggeworfen zugunsten einiger, teils vollkommen abstruser Szenen, die Schauspieler sind noch nicht einmal unterfordert von den anderthalb verlangten Gesichtsausdrücken, aber wenn dann King Kong und Godzilla sich kloppen und dabei Hongkong zerstören, die Boxen im Kino mit großem Wumms dröhnen, dann, ja, dann bleibt nur die Erkenntnis: KINO IST ZURÜCK! ENDLICH.

Ich gebe zu, dass ich den Film im Zoopalast in Berlins größtem Kinosaal sah, Monster auf einer Monsterleinwand überwältigend sind und es einer der ersten Filme war, die ich nach der monatelangen Pause im Kino sehen konnte. Das alles förderte meine Begeisterung.

Davon abgesehen ist „Godzilla vs. Kong“ ein dummer Sommer-Blockbuster, der genau das sein will und dessen Existenzberechtigung im Titel steht. Godzilla, King Kong und, – ähem, das wäre jetzt ein Spoiler.

Godzilla vs. Kong (Godzilla vs. Kong, USA 2021)

Regie: Adam Wingard

Drehbuch: Eric Pearson, Max Borenstein (nach einer Geschichte von Terry Rossio, Michael Dougherty und Zach Shields)

mit Alexander Skarsgård, Millie Bobby Brown, Rebecca Hall, Brian Tyree Henry, Kyle Chandler, Shun Oguri, Eiza González, Julian Dennison, Demián Bichir

Länge: 114 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

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Rotten Tomatoes über „Godzilla vs. Kong“

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Nomadland“ ist das Gegenteil. Ein kleines Indie-Drama mit einer gewohnt fantastischen Frances McDormand, die hier die Nomadin Fern spielt.

Nach dem Verlust von Mann, Job und Haus entschloss Fern sich 2011 (also während der Nachwirkungen der Finanzkrise), ihre Sachen zu packen. Seitdem lebt sie in ihrem Wohnwagen, fährt von schlechtbezahltem Job zu schlechbezahltem Job und genießt, wie viele andere Menschen, die Freiheiten des Nomadenlebens.

Chloé Zhao („The Rider“) zeigt quasi-dokumentarisch das Leben dieser Nomaden und ihrer Gemeinschaft. Wieder drehte sie mit Laien, die sich selbst spielen. Und wieder ist da kein falscher Ton zu spüren.

Bei den diesjährigen Oscars wurde ihre Charakterstudie „Nomadland“ als bester Film, für die beste Regie und die beste Hauptrolle ausgezeichnet. Golden Globes gab es als bester Film und für die beste Regie. Um nur die bekanntesten Preise zu nennen. Insgesamt erhielt der Film, laut IMDB, über 230 Preise.

Zhaos karge Charakterstudie ist großes großartiges Kino mit Bildern, die für die große Leinwand komponiert sind. In diesem Fall (und, Ich verspreche!, in den folgenden Zeilen werde ich nicht mehr erwähnen, wo ich die Filme gesehen habe) musste ich den Film am Computer sehen und ich dachte die ganze Zeit nur „ich will den Film im Kino sehen“.

Nomadland (Nomadland, USA 2020)

Regie: Chloé Zhao

Drehbuch: Chloé Zhao

LV: Jessica Bruder: Nomadland: Surviving America in the Twenty-First Century, 2017 (Nomaden der Arbeit, Sachbuch)

mit Frances McDormand, David Strathairn, Linda May, Swankie, Bob Wells

Länge: 108 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

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Wikipedia über „Nomadland“ (deutsch, englisch)

Percy“ erzählt nah an den Fakten und angenehm altmodisch die Geschichte von Percy Schmeiser. Der Kanadier ist ein Farmer der alten Schule, der die besten Samen der vorherigen Ernte aufbewahrt und nächstes Jahr wieder aussät. Genau so haben Bauern seit Jahrhunderten gearbeitet. Bis Konzerne Firmen wie Monsanto genmanipulierte Saatgut anboten. Diese sind resistent gegen bestimmte Unkrautvernichtungsmittel, was für die Bauern natürlich eine Arbeitserleichterung ist. Für Monsanto sind sie ein großes Geschäft. Denn sie haben Patente dafür erworben und die Bauern müssen jedes Jahr bei ihnen neue Samen kaufen. Ein Monokulturen förderndes Riesengeschäft, das von Umwelt- und Dritte-Welt-Bewegungen seit Jahrzehnten kritisiert wird.

Percy hatte damit nichts zu tun, bis Monsanto 1997 auf seinen Feldern Spuren von ihren Samen nachwies und ihn verklagte. Im Gegensatz zu anderen Farmern zog Percy Schmeiser vor Gericht.

Clark Johnson erzählt in seinem Justizdrama „Percy“ jetzt die Geschichte von Percy Schmeiser und seinem Kampf gegen Monsanto nach. Das tut er, indem er sich auf das Drehbuch und die Schauspieler – Christopher Walken als Percy Schmeiser, Zach Braff als sein Anwalt, Christina Ricci als Aktivistin – verlässt. Eine kluge Entscheidung.

Percy (Percy, Kanada 2020)

Regie: Clark Johnson

Drehbuch: Garfield Lindsay Miller, Hilary Pryor

mit Christopher Walken, Christina Ricci, Zach Braff, Luke Kirby, Roberta Maxwell, Adam Beach, Martin Donovan

Länge: 100 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

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Auch „Der Spion“ beeindruckt nicht durch Spektakel (das hatten wir schon in „Godzilla vs. Kong“), sondern mit seinen Schauspielern. Die Geschichte basiert ebenfalls auf Tatsachen. Jedenfalls soweit man das weiß, wenn es um Geheimagenten und ihre Arbeit geht.

Der britische Geheimdienst MI6 und der amerikanische Geheimdienst CIA engagieren im November 1960 den harmlosen, leicht schmierigen Geschäftsmann Greville Wynne (Benedict Cumberbatch), der immer wieder mit Ostblockstaaten Geschäfte macht. Er soll den Kontakt zu dem hochrangigen Sowjetoffizier Oleg Penkowski (Merab Ninidze) herstellen. Penkowski möchte nämlich den Westmächten geheime Informationen zuspielen.

MI6 und CIA sind sich sicher, dass der KGB keinen Verdacht schöpfen wird, wenn Wynne sich mit Penkowski trifft. Womit sie nicht rechneten, ist, dass die beiden gegensätzlichen Männer sich befreunden. Als Penkowski aufzufliegen droht und der MI6 nichts für ihn unternehmen will, will Wynne seinen Freund retten.

Der Spion“ ist unauffälliges Schauspielerkino mit viel frühsechzigerjahre Patina. Fans des Genres denken bei der Geschichte von Wynne, der über seine Erlebnisse als Spion zwei Bücher mit zweifelhaftem Wahrheitsgehalt schrieb, natürlich sofort an John le Carrés „Das Russland-Haus“ und die grandiose Verfilmung von Fred Schepisi mit Sean Connery.

Das ist nicht schlecht, aber auch nicht unbedingt ein Film, den man sich im Kino ansehen muss.

Der Spion (The Courier, Großbritannien 2020)

Regie: Dominic Cooke

Drehbuch: Tom O’Connor

mit Benedict Cumberbatch, Merab Ninidze, Rachel Brosnahan, Jessie Buckley, Angus Wright, James Schofield, Anton Lesser

Länge: 112 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

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Der neueste Film aus dem „Conjuring“-Universum ist, nach Spin-offs und Vorgeschichten, „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ und damit ein Film aus der Hauptreihe. Wieder wird ein wahrer Fall der Geisterjäger Ed und Lorraine Warren erzählt. Dieses Mal ist es der Brookfield Demon Murder Case.

Am 16. Februar 1981 ermordet der junge Arne Cheyenne Johnson seinen Freund bestialisch. Sein Verteidiger würde auf irgendeine Form von verminderter Zurechnungsfähigkeit plädieren. Aber die Warrens sind schon vor Ort und sie wissen, dass Johnson von einem besonders fiesem Dämonen besessen ist und genau darauf soll die Verteidigung aufbauen. Die nötigen Beweise wollen sie beschaffen.

Der neueste „Conjuring“-Film läuft für meinen Geschmack zu sehr in den Bahnen eines gewöhnlichen Justizkrimis ab, in dem die tapferen Ermittler während der Verhandlung die Beweise für die Unschuld des Angeklagten suchen und in letzter Sekunde finden. Da ist es wirklich einerlei, ob der Angeklagte unschuldig ist, nicht zurechnungsfähig (beispielsweise wegen Opioid-Gebrauch) oder gerade von einem Dämonen besessen war. Das ist eine Frage der Fakten und der Verteidigungsstrategie.

Weil „Conjuring 3“ ein Horrorfilm ist, interessiert sich Regisseur Michael Chaves weniger für rechtstechnische Details und Verteidigungsstrategien, sondern für Geister, Dämonen und Teufelsaustreibungen mit Hilfe der katholischen Kirche.

James Wan, der Regisseur der vorherigen „Conjuring“-Filme ist dieses Mal nur als Autor und Produzent involviert.

Conjuring 3: Im Bann des Teufels (The Conjuring: The Devil made me do it, USA 2021)

Regie: Michael Chaves

Drehbuch: David Leslie Johnson-McGoldrick (nach einer Geschichte von James Wan und David Leslie Johnson-McGoldrick)

mit Patrick Wilson, Vera Farmiga, Ruairi O’Connor, Sarah Catherine Hook, Julian Hilliard

Länge: 112 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

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Wikipedia über „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ (deutsch, englisch)

Das „Conjuring“-Universum in der Kriminalakte

Meine Besprechung von James Wans „The Conjuring“ (The Conjuring, USA 2013)

Meine Besprechung von James Wans „The Conjuring 2″ (The Conjuring 2, USA 2016)

Meine Besprechung von John R. Leonettis „Annabelle“ (Annabelle, USA 2014)

Meine Besprechung von David F. Sandbergs „Annabelle 2″ (Annabelle: Creation, USA 2017)

Meine Besprechung von Corin Hardys „The Nun“ (The Nun, USA 2018)

Meine Besprechung von Michael Chaves‘ „Lloronas Fluch“ (The Curse of La Llorona, USA 2019)

Meine Besprechung von Gary Daubermans „Annabelle comes home“ (Annabelle comes home, USA 2019)

Mit einer anderen Sorte von Nicht-Mensch muss Alma sich in „Ich bin dein Mensch“ auseinandersetzen.

Alma soll für drei Wochen einen menschenähnlichen Roboter testen und danach ein Gutachten schreiben. Es geht um die Frage, ob Ehen zwischen Mensch und Maschine erlaubt werden sollen. Dafür wird ihr Tom zugeteilt. Er wurde extra für sie konfiguriert, nachdem in umfangreichen Test Almas Wünsche und Sehnsüchte erforscht wurden. Der Android ist dann auch das Inbild eines Traummanns: gutaussehend, höflich, umsorgend, perfekt im Haushalt und allwissend. Nur seine Bewegungen, Mimik und, selten, Sprachrhythmus verraten, dass Tom kein Mensch ist.

In ihrem neuen Film „Ich bin dein Mensch“ beschäftigt Maria Schrader („Vor der Morgenröte“) sich mit der Frage, was Androiden von Menschen unterscheidet, was Gefühle sind und damit auch und vor allem, was das Menschsein und die menschliche Gesellschaft ausmacht. Das erzählt sie mit Hilfe eines immer wieder überraschend humorvollen Drehbuchs, guten Schauspielern und einer eleganten Kamera und Bildgestaltung (Benedict Neuenfels).

Ich bin dein Mensch“ ist ein feiner, auf der Berlinale abgefeierter, zum Nachdenken anregender Film und einer der besten deutschen Filme des Jahres.

Maren Eggert erhielt einen Silbernen Bären für ihre schauspielerische Leistung.

Ich bin dein Mensch (Deutschland 2021)

Regie: Maria Schrader

Drehbuch: Jan Schomburg, Maria Schrader

LV: Emma Braslavsky: Ich bin dein Mensch, 2019 (Kurzgeschichte, in „2029 – Geschichten von Morgen“)

mit Maren Eggert, Dan Stevens, Sandra Hüller, Hans Löw, Wolfgang Hübsch, Annika Meier, Falilou Seck, Jürgen Tarrach, Henriette Richter-Röhl, Monika Oschek

Länge: 108 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

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Filmportal über „Ich bin dein Mensch“

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‚Wie der Vater, so der Sohn‘ ist ein dummer Spruch, der in diesem Fall zutrifft. Denn Brandon Cronenbergs „Possessor“ sieht wie ein Horrorfilm seines Vaters David Cronenberg aus den Siebzigern aus. Auch die Geschichte könnte von David Cronenberg stammen.

Eine geheimnisumwitterte Firma hat eine Technik entwickelt, mit der man in fremde Gehirne eindringen und diese Menschen dann zu bestimmten Handlungen bewegen kann. Die Firma bietet dabei vor allem eine Dienstleistung an: Mord. Und zwar Morde, die sonst nicht durchführbar wären. Jedenfalls nicht so.

Eine ihrer Agentinnen ist Vos. Sie hadert zunehmend mit den Folgen der Aufträge für ihre Psyche. Immer weniger kann sie zwischen ihrer Arbeit in fremden Köpfen und ihrem Privatleben mit ihrer Familie unterscheiden.

Brandon Cronenberg inszenierte seinen Horrorfilm „Possessor“ als Hommage an die frühen Bodyhorrorfilme von David Cronenberg. Die Farbgebung, die Erzählgeschwindigkeit, die Kamerabewegungen, der Ton, die Tricks (bei den Morden wird nach der Methode „zuviel rotes Blut kann es nicht geben“ vorgegangen), die minimalistischen, futuristisch aussehenden Sets und die von der Firma verwandten Technik erinnern alle an David Cronenbergs Frühwerk.

Allerdings fehlt in „Possessor“ die damalige Gesellschaftskritik und das Ende, das sich um eine Antwort auf die wichtigen im Film gestellten Fragen drückt, ist äußerst unbefriedigend.

Possessor“ ist primär L’Art pour l’art, die einen, wegen dem was zu sehen ist und dem was nicht zu sehen ist, mit einem gewaltigen Gefühl des Unwohlseins über das Eindringen in fremde Körper zurücklässt.

Und gerade das macht diesen Horrorfilm sehenswert.

Posessor (Possessor, Kanada/Großbritannien 2020)

Regie: Brandon Cronenberg

Drehbuch: Brandon Cronenberg

mit Andrea Riseborough, Christopher Abbott, Rossif Sutherland, Sean Bean, Jennifer Jason Leigh

Länge: 104 Minuten

FSK: ab 18 Jahre

alternativer Titel: „Possessor: Uncut“

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Moviepilot über „Possessor“

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Rotten Tomatoes über „Possessor“

Wikipedia über „Possessor“ (deutsch, englisch)

Hutch Mansell (Bob Odenkirk) ist auf den ersten Blick ein ganz gewöhnlicher Mann, der ein ganz gewöhnliches Leben lebt mit einem langweiligen Job, Frau und Kindern. Er ist ein richtiger Nobody. Als zwei Einbrecher bei ihnen einbrechen, überwältigt er sie, als er die Chance hat, nicht. Stattdessen legt er den Golfschläger zur Seite und lässt sie mit der Beute ziehen. Seine Kinder halten ihn für ein Weichei. Dass der Revolver, den die Einbrecherin in der Hand hielt, nicht geladen war und er deshalb nicht zuschlug, sagt er ihnen nicht.

Als seine Tochter kurz darauf ihr heißgeliebtes Kitty-Cat-Armband vermisst, beginnt Hutch die Einbrecher zu suchen. Das ist der Auftakt für eine ungeahnte Gewaltorgie. Denn Hutch war nicht immer der harmlose Vorstadtdaddy.

Nobody“ ist ein B-Picture-Actionkracher mit viel Gewalt, trockenem Humor und gut(gelaunt)en Schauspielern. Erfunden wurde die Geschichte von Derek Kolstadt (Drehbuch, Produktion) und David Leitch (Produktion), die auch in die „John Wick“-Filme involviert sind und die Geschichte von Hutch Mansell ähnelt der von John Wick. Denn der Unterschied zwischen einem Kinderarmband und einem Hund als Anlass für eine besinnunglose Gewaltorgie ist letztendlich minimal. Auch die Ausbildung von Hutch Mansell und John Wick ähnelt sich. Wobei Hutch Mansell früher für eine andere Institution als John Wick arbeitete und er am Ende mit der Hilfe von seinem Vater und einigen alten Freunden gegen die Bösewichter kämpft.

Das ist ein großer Spaß für kleine Jungs. Eine Fortsetzung ist nicht nötig. Obwohl Derek Kolstadt anscheinend schon an einer arbeitet und sie angesichts des bisherigen Einspiels unvermeindlich erscheint. Ein Crossover mit John Wick ist, weil die Filme von verschiedenen Studios produziert wurden, unwahrscheinlich und für mein Empfinden auch vollkommen unnötig.

Nobody (Nobody, USA 2021)

Regie: Ilya Naishuller

Drehbuch: Derek Kolstad

mit Bob Odenkirk, Connie Nielsen, RZA, Aleksey Serebryakov, Christopher Lloyd, Michael Ironside, Billy MacLellan, Gage Munroe

Länge: 92 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

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Meine Besprechung von Ilya Naishullers „Hardcore“ (Hardcore Henry, Russland/USA 2016)

Unnötig beschreibt „Monster Hunter“ treffend. Dieses Mal schickt Paul W. S. Anderson seine Frau Milla Jovovich in die Wüste.

Jovovich spielt Captain Artemis. Zusammen mit ihrem Team geraten sie während eines gefährlichen Militäreinsatzes in der Wüste in einen Sandsturm, der sie in ein Paralleluniversum schleudert, in dem es noch mehr Sand und viele, riesige und sehr gefährliche Monster gibt.

Monster Hunter“ ist, wie die ebenfalls von Anderson mit Jovovich inszenierten „Resident Evil“-Filme, eine Computerspielverfilmung. Und es ist keine gute Verfilmung; wobei ich, weil ich das Spiel nicht kenne, genaugenommen sagen müsste: kein guter Film. Die Dialoge wirken wie Restbestände aus einem Trailer eines militaristischen 80er-Jahre-B-Pictures. Die Story folgt der alten Computerspieldramaturgie von Herausforderung, Lösung suchen, Feind vernichten. Und weil Jovovich als Heldin all die Angriffe überlebt, ist auch klar, dass sie immer die richtige Lösung findet.

Ein Langweiler. Ach wie spaßig waren da die „Resident Evil“-Filme.

Monster Hunter (Monster Hunter, Deutschland/Kanada/China/Japan 2020)

Regie: Paul W. S . Anderson

Drehbuch: Paul W. S. Anderson

mit Milla Jovovich, Tony Jaa, Tip ‘T.I.’ Harris, Meagan Good, Diego Boneta, Josh Helman, Jin Au-Yeung, Ron Perlman, Jannik Schümann

Länge: 103 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

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Filmportal über „Monster Hunter“

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Wikipedia über „Monster Hunter“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Paul W. S. Andersons „Resident Evil: The Final Chapter“ (Resident Evil: The Final Chapter, USA 2016)


TV-Tipp für den 10. April: 12 Years a Slave

April 9, 2021

Pro7, 20.15

12 Years a Slave (12 Years a Slave, USA 2013)

Regie: Steve McQueen

Drehbuch: John Ridley

LV: Solomon Northup: Twelve Years a Slave, 1853

New York, 1841: Solomon Northup wird von Sklavenhändlern entführt und in die Südstaaten verkauft.

Steve McQueens grandioser Film schildert die wahre Geschichte von Solomon Northup. Der vielfach ausgezeichnete und hochgelobte Film erhielt, unter anderem, den Oscar als Bester Film.

Mehr über den Film gibt es in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Chiwetel Ejiofor, Michael Fassbender, Lupita Nyong’o, Benedict Cumberbatch, Brad Pitt, Paul Dano, Paul Giamatti, Sarah Paulson, Alfre Woodard

Wiederholung: Montag, 12. April, 01.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „12 Years a Slave“

Metacritic über „12 Years a Slave“

Rotten Tomatoes über „12 Years a Slave“

Wikipedia über „12 Years a Slave“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Steve McQueens „Shame“ (Shame, Großbritannien 2011)

Meine Besprechung von Steve McQueens „12 Years a Slave“ (12 Years a Slave, USA 2013)

Meine Besprechung von Steve McQueens „Widows – Tödliche Witwen“ (Widows, USA 2018)


TV-Tipp für den 3. April: Brexit – Chronik eines Abschieds

April 2, 2021

One, 20.15

Brexit – Chronik eines Abschieds (Brexit: The uncivil war, Großbritannien 2019)

Regie: Toby Haynes

Drehbuch: James Graham

TV-Premiere. Packendes satirisches, äußerst dicht und flott erzähltes Drama über die Kampagne, die dazu führte, dass die Briten am 23. Juni 2016 für den Austritt aus der Europäischen Union stimmten. Im Mittelpunkt des Films steht der skrupellose Spindoktor Dominic Cummings (Benedict Cumberbatch, grandios!), der die manipulaitve und vor Lügen strotzende „Vote Leave“-Kampagne zum Erfolg führte. 

mit Benedict Cumberbatch, John Heffernan, Rory Kinnear, Simon Paisley Day, Lee Boardman

Wiederholung: Freitag, 9. April, 21.00 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Brexit – Chronik eines Abschieds“

Wikipedia über „Brexit – Chronik eines Abschieds“