TV-Tipp für den 18. Mai: John Wick

Mai 17, 2019

Wenige Tage bevor John Wick wieder im Kino kämpft (Jubelarie zum Filmstart), gibt es heute und morgen die ersten beiden John-Wick-Filme. So als Vorbereitung.

Pro7, 22.30

John Wick (John Wick, USA 2014)

Regie: Chad Stahelski, David Leitch (ungenannt)

Drehbuch: Derek Kolstad

Als der missratene Sohn eines Mafiosos den Hund von John Wick tötet, packt der Ex-Killer John Wick seine eingelagerten Waffen wieder aus.

Actionfilm der wegen seines Stils und seiner furiosen Actionszenen begeistert.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Keanu Reeves, Michael Nyqvist, Alfie Allen, Willem Dafoe, Dean Winters, Adrianne Palicki, Omer Barnea, Toby Leonard Moore, Daniel Bernhardt, Bridget Moynahan, John Leguizamo, Ian McShane

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Moviepilot über „John Wick“

Metacritic über „John Wick“

Rotten Tomatoes über „John Wick“

Wikipedia über „John Wick“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Chad Stahelskis „John Wick“ (John Wick, USA 2014)

Meine Besprechung von Chad Stahelskis „John Wick: Kapitel 2“ (John Wick: Chapter 2, USA 2017)

Der Trailer für den dritten John-Wick-Film


Neu im Kino/Filmkritik: „Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit“, mitten im miserablen Leben zeichnend

April 20, 2019

Vincent van Gogh (geboren am 30. März 1853 in Groot-Zundert, gestorben am 29. Juli 1890 in Auvers-sur-Oise) ist ein weltbekannter niederländischer Maler und Zeichner, der sich sein linkes Ohr abschnitt. Als einer der Begründer der modernen Malerei wird er zu den Post-Impressionisten gezählt. Zu Lebzeiten wurden seine Werke kaum verkauft. Inzwischen erzielen sie bei Auktionen astronomische Preise.

Sein heute bekanntes Werk besteht aus über 860 Gemälden und über 1000 Zeichnungen, die alle zwischen 1880 und 1890 entstanden.

Sein Leben wurde in mehreren Spielfilmen erzählt. Zu den bekanntesten gehören Vincente Minnellis „Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft (Lust for Life, 1956, mit Kirk Douglas als Van Gogh), Robert Altmans „Vincent und Theo“ (Vincent and Theo, 1990, mit Tim Roth als Van Gogh), Maurice Pialats „Van Gogh“ (1991, mit Jacques Dutronc als Van Gogh) und, zuletzt, 2017, Dorota Kobiela und Hugh Welchmans animierter Spielfilm „Loving Vincent“.

Angesichts dieser Menge bekannter Regisseure und Schauspieler, die den Maler in den letzten Jahrzehnten bereits spielten, stellt sich natürlich die Frage, ob wir unbedingt einen weiteren Film über den Maler brauchen. Und der dann auch noch von Willem Dafoe gespielt wird. Denn er dürfte der älteste Schauspieler sein, der bis jetzt Vincent van Gogh spielte. Um nicht missverstanden zu werden: Dafoe ist unbestritten ein grandioser Schauspieler. Aber ist er mit 63 Jahren nicht etwas zu alt, um einen Mittdreißiger zu spielen?

Diese auf den ersten Blick berechtigte Frage wird schnell Makulatur. Abgesehen von den bekannten Selbstporträts und einigen unbekannteren Fotos, auf denen er deutlich älter aussieht als er zum Zeitpunkt der Aufnahme war, gibt es keine Bilder von van Gogh. Insofern fällt es leicht, Dafoe als ausgemergelten, vom Leben gezeichneten van Gogh zu akzeptieren. Und wenn er manisch durch das Bild stolpert oder in einem Zimmer hastig ein Bild malt, dann ist er van Gogh.

Für sein Spiel wurde Dafoe unter anderem als bester Schauspieler für den Oscar und den Golden Globe nominiert. In Venedig, wo der Film letztes Jahr seine Premiere hatte, gab es ebenfalls Preise für Dafoe und Julian Schnabel, den Regisseur von „Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit“.

Schnabel ist selbst ein bekannter Maler, der erst relativ spät mit der Filmregie begann. Sein Debüt war „Basquiat“ (1996, über den Graffiti-Künstler). Danach folgten „Before Night Falls“ (2000), „Schmetterling und Taucherglocke“ (Le scaphandre et le papillon, 2007) „Lou Reed’s Berlin (2007) und „Miral“ (2010).

In seinem neuesten Spielfilm hat er kein Interesse an einem typischen Biopic. Selbstverständlich bemüht er sich, historisch möglichst genau zu sein. Soweit das bei teilweise widersprechenden Geschichten über bestimmte Ereignisse und fehlender Dokumente überhaupt möglich ist. Es muss also immer wieder spekuliert werden und es kann philosophische Gespräche und Begegnungen geben, die so vielleicht niemals stattgefunden haben.

Aber während andere Filme von außen auf den Künstler blicken, nimmt Schabel van Goghs Perspektive ein und erzählt alles aus van Goghs Perspektive. Wir sind in van Goghs Kopf. Wir sehen die Welt durch seine Augen. Wir erfahren unmittelbar, wie er sich zwischen Genie und Wahnsinn fühlte. Schließlich hatte er zeitlebens psychische Probleme und war immer wieder in psychiatrischer Behandlung. Er kämpfte mit Vorwürfen gegen seinen Malstil und immer wieder steigerte er sich in einen wahren Schaffensrausch hinein.

Schnabel konzentriert sich auf die letzten Lebensjahre von Vincent van Gogh. Es sind die Jahren, in denen er sich als Künstler verwirklichte. Nachdem van Gogh in Paris andere Künstler kennen lernt und erfolglos seine Bilder ausstellt, zieht er nach Arles, einem Dorf in Südfrankreich, verbringt einige Zeit in der Nervenheilanstalt Saint-Remy und seine letzten Tage in Auvers. Immer wieder malt er wie im Rausch Bilder von der Landschaft und von Dorfbewohnern. Schnabel zeigt auch die für Vincent von Gogh wichtigen Beziehungen zu seinem Bruder Theo (Rupert Friend), der ihn zeitlebens förderte, und zu seinem Malerkollegen Paul Gauguin (Oscar Isaac), die verschiedene Malstile hatten und darüber diskutierten.

Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit“ ist ein beeindruckendes und originäres Porträt eines innerlich zerrissenen Künstlers, der heute als Genie gefeiert wird.

Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit (At Eternity’s Gate, USA/Frankreich 2018)

Regie: Julian Schnabel

Drehbuch: Jean-Claude Carrière, Julian Schnabel, Louise Kugelberg

mit Willem Dafoe, Rupert Friend, Oscar Isaac, Mads Mikkelsen, Mathieu Amalric, Emmanuelle Seigner, Niels Arestrup, Anne Consigny, Amira Casar, Vincent Perez

Länge: 111 Minuten

FSK: ab 6 Jahre (ich würde ihn allerdings nicht mit Kindern besuchen)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Van Gogh“

Metacritic über „Van Gogh“

Rotten Tomatoes über „Van Gogh“

Wikipedia über „Van Gogh“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 10. April: A most wanted man

April 9, 2019

Arte, 20.15

A most wanted man (A most wanted man, Deutschland/Großbritannien 2014)

Regie: Anton Corbijn

Drehbuch: Andrew Bovell

LV: John le Carré: A most wanted man, 2008 (Marionetten)

Als der militante Tschetschene und Islamist Issa Karpov in Hamburg auftaucht, ist Geheimagent Günther Bachmann (Philip Seymour Hoffman) alarmiert. Mit seinem Team und anderen Geheimdiensten heftet er sich an Karpovs Fersen. Der behauptet, nur ein Flüchtling zu sein.

Überfällige TV-Premiere einer sehr gelungenen, top besetzten John-le-Carré-Verfilmung und einer der letzten Leinwandauftritte des viel zu früh verstorbenen Philip Seymour Hoffman.

Eine kleine Episode aus dem unglamourösen Agentenleben, die in erster Linie ein intellektuelles Vergnügen ist, bei der wir beobachten, wie die Dienste, unter ständiger Berücksichtigung ihrer Eigeninteressen, zusammenarbeiten und im entscheidenden Moment eiskalt ihre Chance nutzen. Da ist der Einzelne, wie man es auch aus den anderen Romanen von John le Carré kennt, nur ein von anderen benutzter Spielball.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Philip Seymour Hoffman, Rachel McAdams, Grigoriy Dobrygin, Willem Dafoe, Robin Wright, Homayoun Ershadi, Nina Hoss, Franz Hartwig, Daniel Brühl, Kostja Ullmann, Vicky Krieps, Rainer Bock, Herbert Grönemeyer, Charlotte Schwab, Martin Wuttke

Hinweise
Englische Homepage zum Film
Moviepilot über „A most wanted man“
Metacritic über „A most wanted man“
Rotten Tomatoes über „A most wanted man“
Wikipedia über „A most wanted man“ (deutsch, englisch)

Homepage von John le Carré

Meine Besprechung von John le Carrés „Geheime Melodie“ (The Mission Song, 2006)

Meine Besprechung von John le Carrés “Marionetten (A most wanted man, 2008)

Meine Besprechung von John le Carrés “Verräter wie wir” (Our kind of traitor, 2010)

Meine Besprechung von John le Carrés “Empfindliche Wahrheit” (A delicate truth, 2013)

Meine Besprechung von John le Carrés „Das Vermächtnis der Spione“ (A Legacy of Spies, 2017)

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “Bube, Dame, König, Spion” (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “A most wanted man” (A most wanted man, Deutschland/Großbritannien 2014) und der DVD

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung „Verräter wie wir“ (Our Kind of Traitor, Großbritannien 2016)

Meine Besprechung der ersten beiden Episoden von Susanne Biers „The Night Manager“ (The Night Manager, Großbritannien/USA 2016) und der gesamten Miniserie

John le Carré in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Anton Corbijns John-le-Carré-Verfilmung „A most wanted man“ (A most wanted man, Deutschland/Großbritannien 2014) (DVD-Kritik)

Meine Besprechung von Anton Corbiijns „Life“ (Life, Kanada/Deutschland/Österreich 2015)


TV-Tipp für den 15. Januar: Daybreakers

Januar 14, 2019

Pro 7 Maxx, 22.00

Daybreakers (Daybreakers, Australien/USA 2009)

Regie: Michael Spierig, Peter Spierig

Drehbuch: Michael Spierig, Peter Spierig

2019 (also ungefähr jetzt [in einer anderen Galaxis?]): Vampire beherrschen die Welt. Weil es aber nicht mehr genug Menschenblut gibt, forscht Vampir Edward Dalton für Bromley an einem Blutersatz. Als er auf einige Menschen, die im Untergrund leben, trifft, muss er sich zwischen den Menschen und den Vampiren entscheiden.

Daybreakers“ ist ein feiner Film, der trotz Ethan Hawke, Willem Dafoe und Sam Neill und der guten Einspielergebnissen in anderen Ländern bei uns keinen Kinostart erhielt. Das führt zu der traurigen Erkenntnis, dass Vampirfilme damals nur als Biss-Filme genug kommerzielles Appeal für eine Kinoauswertung haben. Eine in sich glaubwürdige Dystopie, die detailreich eine Welt zeichnet, in der durchaus kultivierte Blutsauger die Macht übernommen haben, gehört nicht dazu.

mit Ethan Hawke, Willem Dafoe, Sam Neill, Claudia Karvan, Michael Dorman, Isabel Lucas

Wiederholung: Mittwoch, 16. Januar, 01.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Wikipedia über „Daybreakers“ (deutsch, englisch)

Rotten Tomatoes über “Daybreakers”

Fearnet telefoniert mit den Spierig-Brüdern (19. Oktober 2007)

Killerfilm trifft die Spierig-Brüder (8. Januar 2010)

Meine Besprechung von Michael und Peter Spierigs „Daybreakers“ (Daybreakers, Australien/USA 2009)

Meine Besprechung von Michael und Peter Spierigs „Predestination (Predestination, Australien 2014)

Meine Besprechung von Michael und Peter Spierigs „Winchester – Das Haus der Verdammten“ (Winchester, USA 2018)


Neu im Kino/Filmkritik: „Aquaman“ Arthur Curry sucht einen Dreizack

Dezember 20, 2018

Neben Marvel ist DC Comics das andere große Unternehmen, das mit seinen Superheldencomics seit Jahrzehnten unendlich viele Kinder zum Lesen verführte. Bei den Filmen hat Marvel seit Jahren die Nase vorn. Die Kritiken sind gut. Die Einspielergebnisse fantastisch. Die Fans begeistert. Bei DC Comics kann man sich dagegen nur so halbwegs über die Einspielergebnisse des DC Extended Universe freuen. „Man of Steel“ (2013), „Batman v Superman: Dawn of Justice“ (2016), „Suicide Squad“ (2016) und „Justice League“ (2017) waren mehr oder weniger missratene Geduldsproben. Nur „Wonder Woman“ (2017) überzeugte.

Aquaman“ ist wieder eine Geduldsprobe. Gut aussehend, mit viel Action und durchaus sympathischen Darstellern, aber mit einem konfusem Nichts an Story.

Arthur Curry (Jason Momoa), der titelgebende Aquaman, Sohn von Atlanna (Nicole Kidman), Königin von Atlantis, und dem Leuchtturmwächter Tom Curry (Temuera Morrison), kann mühelos im Wasser und auf der Erde leben. Als erster Sohn von Königin Atlanna könnte er den Thron von Atlantis für sich beanspruchen. Aber der Einzelgänger ist daran nicht interessiert. Viel lieber lebt er das Leben eines ungebundenen Drifters, der ab und an selbstlos einigen Menschen hilft.

Als er erfährt, dass sein machtgieriger Halbbruder Orm (Patrick Wilson) alle Ozean-Königreiche vereinigen und gegen die Landbewohner in den Krieg ziehen will, beschließt Arthur um den Thron zu kämpfen. Denn er möchte nicht, dass die Landbewohner getötet werden. Auch wenn sie seit Jahrzehnten die Ozeane verschmutzen. Orm benutzt diese Umweltsünden als Rechtfertigung für seinen Krieg gegen die Menschen.

Bevor Arthur die Königswürde zugestanden wird, muss er den verlorenen Dreizack von Atlan findet und sich so als legitimer Herrscher des Meeres erweisen. Weil niemand weiß, wo der Dreizack ist, muss Curry mit Mera (Amber Heard), der Prinzessin des Meereskönigreichs Xebel, um die halbe Welt reisen. Von einem Abenteuer zum nächsten.

Diese Story ist die Entschuldigung für eine Abfolge viel zu lang geratener Actionszenen, die auch in einem „Fast & Furious“-Film nicht auffielen (naja, bis auf die Unterwasser-Action), langweiligen Erklärdialogen und Szenen, die anscheinend aus einem anderen Film stammen. Oder wie will man sonst damit umgehen, dass zwischen zwei Actionszenen Aquaman und Mera auf Sizilien Zeit haben, gemütlich wie ein frisch verliebtes Paar über den Markt zu schlendern, während ein bekannter Song die Boxen des Kinos austestet? Immerhin wird nach dem Song die Harmonie von einer wilden Hatz über die Dächer des Dorfes abgelöst. Oder dass, als sie auf ihrer globalen Schnitzeljagd in der Wüste die nächste Spur zum Ziel suchen, er sich wie ein pubertierender Teenager, der keine Lust auf eine Wanderung hat, benimmt? Das sind Szenen, die von ihrer Tonalität in einen vollkommen anderen Film gehören und die auch einen vollkommen anderen Arthur Curry zeichnen. Das ist, als ob James Bond plötzlich Mr. Bean würde.

In dem Moment hat man schon lange alle Fragen von Logik, storyinterner Stimmigkeit und Plausibilität ad acta gelegt. Da können Meeresbewohner mal mühelos Luft atmen, mal nicht. Da wird die Reise zum nächsten Ziel zunächst mit einem alten Fischerboot tuckernd begonnen, bevor Aquaman und Mera den Rest des Weges superflott im Wasser zurücklegen und so im Sturm den sie attackierenden Seemonstern entkommen. Da gibt es in Atlantis einen eigentümlichen Mix aus High Tech und tiefster Urzeit. Da ist die Gesellschaft immer noch wie ein uraltes Königreich aufgebaut, das sich in den vergangenen Jahrhunderten nicht veränderte. Das ist der verstaubte Mythenquark, der vor Jahrzehnten in den Zimmern pubertierender Jungs abgeladen wurde.

Da hilft auch kein muskelbepackter Jason Momoa als breit grinsender Aquaman.

Am Ende des mit gut zweieinhalb Stunden viel zu lang geratenen Wasserfilms bleibt eine große Frage: Warum ist es so schwer, einen gescheiten Superheldenfilm zu drehen? Oder anders formuliert: Was macht Marvel so viel besser als DC bei seinen Filmen?

Aquaman (Aquaman, USA 2018)

Regie: James Wan

Drehbuch: David Leslie Johnson-McGoldrick, Will Beall (nach einer Geschichte von Geoff Johns, James Wan und Will Beall) (nach einem Charakter von Mort Weisinger und Paul Norris)

mit Jason Momoa, Amber Heard, Willem Dafoe, Patrick Wilson, Nicole Kidman, Dolph Lundgren, Yahya Abdul-Mateen II, Temuera Morrison, Michael Beach, Randall Park, Graham McTavish, Leigh Whannell

Länge: 144 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche WarnerBrosDC-Facebook-Seite zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Aquaman“

Metacritic über „Aquaman“

Rotten Tomatoes über „Aquaman“

Wikipedia über „Aquaman“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von James Wans „Insidious: Chapter 2“ (Insidious: Chapter 2, USA 2013)

Meine Besprechung von James Wans „The Conjuring“ (The Conjuring, USA 2013)

Meine Besprechung von James Wans „Fast & Furious 7″ (Furious 7, USA 2015)

Meine Besprechung von James Wans „The Conjuring 2″ (The Conjuring 2, USA 2016)

 


TV-Tipp für den 27. Oktober: The Hunter

Oktober 27, 2018

Servus TV, 20.15

The Hunter (The Hunter, Australien 2011)

Regie: Daniel Nettheim

Drehbuch: Alice Addison, Wain Fimeri (Original Adaptation)

LV: Julia Leigh: The Hunter, 1999 (Der Jäger)

Martin David (Willem Dafoe, grandios!) soll für einen Konzern den sagenumwobenen Tasmanischen Tiger finden und von ihm genetische Proben entnehmen. Allerdings jagen auch andere Menschen das Tier und David gerät in einen Konflikt zwischen Umweltschützern und Einheimischen.

„The Hunter“ ist ein angenehm altmodischer Abenteuerfilm mit Öko-Touch, einem Kopfnicken in Richtung „Mein großer Freund Shane“ und grandiosen Landschaftsaufnahmen.

mit Willem Dafoe, Sam Neill, Frances O’Connor, Sullivan Stapleton, Callan Mulvey, Morgana Davies, Jacek Koman, Dan Wyllie

Wiederholung: Sonntag, 28. Oktober, 00.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Homepage zum Film

Rotten Tomatoes über „The Hunter“

Wikipedia über „The Hunter

Meine Besprechung von Daniel Nettheims „The Hunter“ (The Hunter, Australien 2011)


TV-Tipp für den 26. August: Aviator

August 25, 2018

Arte, 20.15

Aviator (The Aviator, USA 2004)

Regie: Martin Scorsese

Drehbuch: John Logan

Biopic über den Multimillionär Howard Hughes und sein Leben in den dreißiger und vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Gut gespielt, liebevoll ausgestattet, straff erzählt mit einem Blick auf die dunklen Seiten des Porträtierten, aber von Scorsese erwarte ich mehr.

Denn letztendlich ist „Aviator“ Ausstattungskino.

Mit Leonardo DiCaprio, Cate Blancett, Kate Beckinsale, John C. Reilly, Alan Alda, Jude Law, Alec Baldwin, Alan Alda, Ian Holm, Danny Huston, Gwen Stefani, Willem Dafoe

Wiederholung: Freitag, 31. August, 14.05 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Aviator“

Wikipedia über „Aviator“ (deutsch, englisch)

Martin-Scorses-Fanseite

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses „The Wolf of Wall Street“ (The Wolf of Wall Street, USA 2013) und ein Infodump dazu

Meine Besprechung von Martin Scorseses „Silence“ (Silence, USA 2016)

Martin Scorsese in der Kriminalakte

 


TV-Tipp für den 4. April: Pasolini

April 4, 2018

Arte, 22.50

Paolini (Pasolini, Belgien/Frankreich/Italien 2013)

Regie: Abel Ferrara

Drehbuch: Maurizio Braucci (nach einer Idee von Abel Ferrara und Nicola Tranquillino)

Essayistisches Porträt über die letzten Stunden von Pier Paolo Pasolini.

In den späten siebziger und achtziger Jahrer erarbeitete Abel Ferrara sich seinen Ruf als stilprägender Neo-Noir-Regisseur mit gewalttätigen Großstadtfilmen, wie „The Driller Killer“, „Die Frau mit der 45er Magnum“, „Fear City“, „China Girl“ und „King of New York“. In den neunziger Jahren war er auf dem Höhepunkt seiner Karriere mit Filmen wie „Bad Lieutenant“, „Snake Eyes“, „The Addiction“ und „Das Begräbnis“. In den letzten zwanzig Jahren fanden seine Filme ein immer kleineres Publikum und sie wurden oft in Deutschland nicht mehr oder kaum gezeigt. Auch „Pasolini“ wurde in Deutschland nur auf einigen Festivals präsentiert.

mit Willem Dafoe, Riccardo Scamarcio, Maria de Medeiros, Giada Colagrande, Valerio Mastandrea, Adamo Dionisi

Hinweise

Metacritic über „Pasolini“

Rotten Tomatoes über „Pasolini“

Wikipedia über „Pasolini“

Meine Besprechung von Abel Ferraras “King of New York” (King of  New York, USA 1989)

Abel Ferrara in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: „The Florida Project“ – kein Geld im Paradies, trotzdem eine Menge Spaß

März 19, 2018

Täglich fahren hunderte Touristen über den Highway 192 nach Disney World. Vorbei an Dutzenden Billigmotels, in denen nicht andere Touristen, die ebenfalls Disney World besuchen wollen, übernachten, sondern Menschen leben, die durch das in den USA sehr dünne soziale Raster gefallen sind. Täglich bringen sie die 38 Dollar Miete für die nächste Nacht im „The Magic Castle Motel“ auf. Oder sie sind ein, zwei Nächte, bis sie wieder Geld haben, obdachlos. Wobei Motel-Manager Bobby (Willem Dafoe) ein Herz für seine Stammbewohnerinnen und ihre Kinder hat. Da dehnt er die Regeln ab und an etwas, während er den Laden in Schuss hält.

Im Mittelpunkt von Sean Bakers neuem Film „The Florida Project“ stehen dann einige der Motelbewohnerinnen, die sich mit Gelegenheitsjobs, Diebstählen, Verkauf von Hehlerware, Prostitution und Betteleien über Wasser halten, wenn sie sich nicht gerade am Swimming-Pool sonnen oder in einem Motelzimmer fern sehen. Sie sind zwar Mütter, aber selbst noch fast Kinder. Und Kindererziehung ist ein Fremdwort für sie. Das erledigt Bobby als Ersatzvater mit liebevoller Strenge.

Die meiste Zeit tun die sechsjährige Moonee (Brooklyn Kimberly Prince), ihr Freund Scooty (Christopher Rivera) und die neuen Freundin Jancey (Valeria Cotto), die wenige Meter weiter in einem anderen Motel wohnt, das, was Kinder tun: sie erkunden die Gegend, schnorren Eis, spielen, toben herum und nerven die Erwachsenen.

Baker stellt sie in den Mittelpunkt seines neuen Films. Er folgt ihnen auf Augenhöhe. Für Moonee, Scooty und Jancey ist die Gegend der Billigmotels, der abgewrackten Imbisse und Ruinen, die in Florida immer noch gut aussehen, und der nahe liegenden Sümpfe ihre Welt und ihr sommerlicher Abenteuerspielplatz. Hinter jeder Ecke kann ein neues Abenteuer lauern. Außerdem muss man Jancey ja alles mögliche im Motel und um das Motel herum zeigen. Und Jancey will Moonee ebenfalls ihre Welt zeigen.

Baker erzählt den Film durch die Augen der drei Kinder, die die Welt voller neugieriger Entdeckerfreude erkunden. Es ist auch der kindliche Blick, der aus „The Florida Project“ etwas Besonderes macht. Denn er kennt keine Vorurteile. Er verurteilt nicht. Er hat auch kein Bedauern mit den Erwachsenen und den Kindern. Er analysiert nicht. Er zeigt nur, wie Menschen, die durch das soziale Netz gefallen sind, überleben, während sie teils keine Hilfe haben wollen, teils keine Hilfe bekommen, weil sich niemand um sie kümmert. Und er zeigt auch die Probleme die sie haben und in welchem Teufelskreis sie stecken. Ohne etwas sozialpädagogisch zu erklären oder eine Disney-Lösung zu haben.

Sean Baker sieht sein Drama als moderne Version der Kleinen Strolche. „In diesen Comedy-Kurzfilmen, die Hal Roach in den Zwanziger- und Dreißigerjahren produzierte, ging es um Kinder, die während der Großen Depression in einer prekären Situation aufwachsen. Ihre ökonomische Situation war die Kulisse für die Filme – im Mittelpunkt standen aber die aberwitzigen und urkomischen Abenteuer, die die Kinder erlebten.“ (Sean Baker) Daneben orientierte Baker sich an europäischen Filmen mit Kindern, wie „Kes“ von Ken Loach, „Ponette“ von Jacques Doillon und die TV-Miniserie „Kindkind“ von Bruno Dumont. Er hätte auch noch „Jack“ von Edward Berger nennen können. Amerikanische Filme mit Kindern seien ihm oft zu künstlich. „Ich wollte die Kinder in meinem Film so agieren lassen, wie sie eben sind. Ihnen in langen Einstellungen zusehen und sie einfach Kinder sein lassen.“ (Sean Baker)

Ein Kinderfilm ist „The Florida Project“ trotzdem nicht. Es ist ein Film mit Kindern als Protagonisten, der episodisch, witzig, ernst, todtraurig und, trotz allem, mutmachend ist. Es ist auch ein Film über das heutige Amerika. Obwohl Sean Baker und sein Co-Drehbuchautor Chris Bergoch die ersten Ideen für den Film bereits 2011 hatten. In den folgenden Jahren unternahmen sie mehrere Recherchereisen nach Florida. Für den Film sahen sie sich dann auch nach Laiendarstellern um, die in den billigen Motels leben und die sich im Film mehr oder weniger selbst spielen.

The Florida Project (The Florida Project, USA 2017)

Regie: Sean Baker

Drehbuch: Sean Baker, Chris Bergoch

mit Brooklynn Kimberly Prince, Bria Vinaite, Willem Dafoe, Christopher Rivera, Caleb Landry Jones, Mela Murder, Karren Karagulian

Länge: 111 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „The Florida Project“

Metacritic über „The Florida Project“

Rotten Tomatoes über „The Florida Project“

Wikipedia über „The Florida Project“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Sean Bakers „Tangerine L. A.“ (Tangerine, USA 2015)

DP/30 unterhält sich mit Sean Baker über den Film (leider mit etwas zu viel Hintergrundgeräuschen)

Ein Gespräch mit Sean Baker, Chris Bergoch (Co-Autor, Produzent) und Samantha Quan (Acting Coach, Produzentin) beim NYFF


Neu im Kino/Filmkritik: Hercule Poirot und der „Mord im Orientexpress“: bekannte Story, neues Ensemble

November 9, 2017

Erstens: es war vielleicht keine gute Idee, vor dem Genuss der neuesten Verfilmung von Agatha Christies Herucle-Poirot-Roman „Mord im Orientexpress“ noch einmal die vorherigen Verfilmungen anzusehen und noch einmal die Vorlage durchzulesen.

Zweites: ich bin kein großer Fan von traditionellen Rätselkrimis. Meistens empfinde ich den Teil zwischen Auffinden der Leiche und Enttarnung des Täters als eine ziemlich langweilige Abfolge von Befragungen. Ein Puzzle eben, das man nicht wirklich lösen kann, weil man letztendlich doch nicht alle wichtigen Fakten kennt.

Das sollte als einordnendes Vorgeplänkel für meine Besprechung von Kenneth Branaghs Verfilmung von „Mord im Orientexpress“ genügen. Branagh hält sich, nach einem Drehbuch von Michael Green („Green Lantern“, „Logan“), an die wahrscheinlich allseits bekannte Geschichte. Immerhin ist Christies Roman in verschiedenen Übersetzungen gut erhältlich und die klassische Verfilmung von Sidney Lumet läuft ja öfter im Fernsehen.

1934 klärt Hercule Poirot in Jerusalem einen Diebstahl, der das fragile Gleichgewicht der Religionen stört, auf. Danach begibt er sich auf die Reise nach England. Dort werden seine überragenden detektivischen Fähigkeiten gebraucht. Einen Teil seiner Reise legt er im Orientexpress zurück.

In der zweiten Nacht seiner Reise im Orientexpress wird Edward Ratchett ermordet. Der Täter muss sich noch im Zug aufhalten, der auf einer Brücke von einer heruntergekrachten Lawine abrupt gestoppt wurde. Im Roman und den früheren Verfilmungen reichte eine banale Schneeverwehung aus.

Poirot beginnt die Passagiere zu befragen. Dabei ist der Mord ein ziemlich vertrackter Fall. Ratchett wurde bedroht und er hatte Angst, ermordet zu werden. Am Tatort findet Poirot verschiedene, widersprüchliche Spuren. So hat Ratchett zwar eine Pistole zur Selbstverteidigung, aber er benutzte sie nicht. Die zwölf Stichwunden, die zu seinem Tod führten, sind willkürlich gesetzt. Mal wurde stärker, mal schwächer zugestochen. Mal von einem Linkshänder, mal von einem Rechtshänder. Das offene Fenster wird schnell als Ablenkungsmanöver abgetan. Aber die verschlossene Zugabteiltür wirft Rätsel auf (wobei das zu den Fundamenten eines Rätselkrimis gehört). Dafür scheint die Tatzeit, dank Ratchetts zerbrochener Taschenuhr, klar zu sein.

Und in der Mordnacht kam es zu mehreren seltsamen Ereignissen. So sah Poirot eine Frau in einem roten Kimono. Aber keine der Passagierinnen besitzt einen solchen Kimono. So wird im Nebenabteil ein Knopf von einer Schlafwagenschaffneruniform gefunden. Aber an Pierre Michels Uniform sind noch alle Knöpfe. Und in der Nacht hörte Poirot Geräusche in Ratchetts Abteil. Auf die besorgte Nachfrage des Schlafwagenschaffners antwortete eine Männerstimme auf französisch sagte, dass alles in Ordnung sei. Nur: Ratchett spricht keine Fremdsprachen.

Rätsel über Rätsel, die nur ein Meisterdetektiv in langwierigen Befragungen aufdröseln kann. Immerhin hat Poirot schnell herausgefunden, dass Ratchett unter falschen Namen durch Europa reiste. Unter seinem richtigen Namen war er in den USA – zu Recht – verurteilt worden, das Kind einer vermögenden Familie entführt und getötet zu haben. Dieser aufsehenerregende Prozess führte zu mehreren Todesfällen in der Familie und ihrem Umfeld.

Kenneth Branagh orientiert sich in seiner Verfilmung selbstverständlich an Lumets Verfilmung. Allein schon das Aufgebot an Stars ist immens: Kenneth Branagh als Hercule Poirot, Johnny Depp als Edward Ratchett, Josh Gad als Hector MacQueen, Derek Jacobi als Edward Masterman, Michelle Pfeiffer als Caroline Hubbard, Penélope Cruz als Pilar Estravados, William Dafoe als Gerhard Hardman,Lucy Boynton als Gräfin Andrenyi, Sergei Polunin als Graf Andrenyi, Judi Dench als Fürstin Natalia Dragomiroff, Olivia Colman als Hildegarde Schmidt, Daisy Ridley als Mary Debenham, Manuel Garcia-Rulfo als Biniamino Marquez, Marwan Kenzari als Pierre Michel, Leslie Odom, jr. als Dr. Arbuthnot und Tom Bateman als Bouc (und Kenner der Geschichte kennen jetzt, auch wenn drei Namen verändert wurden und es einen neuen Charakter gibt, den Namen des Mörders). Auch im Hinblick auf Dekors und Kostüme schöpft Branagh aus dem Vollen. Nicht weil es unbedingt nötig ist, sondern weil er es kann. Das Essen im Zug wird pompös zubereiten und auf Porzellantellern serviert. Damals war eine Zugfahrt, jedenfalls in der ersten Klasse, nicht eine Fahrt von A nach B, sondern ein rollendes Nobelhotel.

Selbstverständlich gibt es auch einige Änderungen zum Roman und den vorherigen Verfilmungen. Die meisten fallen nicht sonderlich ins Gewicht. So ist es letztendlich einerlei, welchen Fall Poirot in der Levante aufklärt. Wie in den anderen Verfilmungen dient dieser Fall nur dazu, uns zu zeigen, wie brillant der Detektiv ist. Auch bei den Aussagen der Zugpassagiere änderten sich, wie in allen Verfilmungen, einige, letztendlich unerhebliche Details.

Einige Änderungen sind eher missglückt. Jedenfalls gibt es, auch weil es bis auf eine deplatzierte Actionszene (Poirot prügelt sich nicht! Das macht Sherlock Holmes.) für die Handlung egal ist, keinen Grund, den Zug mitten im Gebirge, auf einer Brücke zum Stillstand zu bringen. Dieses Mal wird der Zug sogar von einer Lawine gestoppt. In den älteren Versionen zwingt eine Schneeverwehung den Orientexpress zum Anhalten. Das ist zwar weniger spektakulär und fotogen, erfüllt aber seinen Zweck.

Danach konnte Branagh nicht der Versuchung widerstehen, mehrere Szenen außerhalb des Zuges spielen zu lassen. Auch wenn es nicht viel Sinn ergibt. So wird für ein Gespräch zwischen Poirot und einer Verdächtigen ein Essenstisch im Schnee aufgebaut. Oder die Erste-Klasse-Passagiere setzen sich in einer Imitation von Leonardo da Vincis „Das letzte Abendmahl“ in einen Tunnel und warten auf Poirot. Warum auf den Zuggleisen, auf denen der Orientexpress fahren soll, ein Podest mit Tisch und Stühlen steht, wird nicht verraten.

Auch das Auffinden der Tatwaffe unterscheidet sich von den vorherigen. Normalerweise findet Caroline Hubbard das Messer in ihrer Tasche. Anscheinend hat der Mörder es nach der Tat, auf seiner Flucht durch ihr Abteil, dort versteckt. Dieses Mal steckt es, reichlich sinnfrei, in ihrem Rücken.

Und es gibt einige Änderungen, die eindeutig falsch sind. Das gilt vor allem für die Chronologie der Mordnacht und der Verhöre. Während in allen anderen Versionen der Geschichte uns die Ereignisse in der Tatnacht chronologisch präsentiert werden, gibt es jetzt in der Tatnacht Lücken, die erst später gefüllt werden. Die Verhöre werden teilweise in einem Zusammenschnitt mehrere Verhöre präsentiert. Das ist heute üblich, um sie zu komprimieren und auch etwaige Widersprüche aufzuzeigen. Aber gerade bei Rätselkrimis sind das die Momente, in denen die Schauspieler brillieren können. Auch präsentiert Branagh die verschiedenen Spuren, die zum Täter führen, erstaunlich ungeschickt, fast schon chaotisch.

Sowieso fehlt der zweiten Hälfte (also ab der Entdeckung der Leiche) durchgängig der Humor, die inszenatorische Geschlossenheit, die Verspieltheit und Experimentierfreude der ersten Hälfte. Stattdessen wirkt alles etwas schludrig und fahrig. Als ob man für diese Filmhälfte mit einer früheren Drehbuchversion arbeiten musste oder etliche Szenen nicht drehen konnte. Die Schauspieler können nie so brillieren, wie sie es eigentlich sollten und es gelingt der Regie nicht mehr, ein Gefühl für den Raum und die zeitliche Abfolge zu entwickeln.

Auch der von Kenneth Branagh gespielte Hercule Poirot verliert in diesem Moment plötzlich seine bis dahin gepflegten Marotten, die ihn zu einem Verwandten von Adrian Monk machen. Genau wie Monk sucht Poirot nach dem perfekten Gleichgewicht und weil Verbrechen diese Harmonie stören, sieht er die Abweichungen davon mit übergroßer Deutlichkeit. Bei Monk ist diese Suche nach Harmonie, die er nur bei der Enttarnung des Mörders verspürt, das Prinzip seines Lebens. Er kämpft immer und überall gegen das Chaos. Er sucht die perfekte Balance. Bei Poirot ist es im Film zunächst nur die Suche nach dem perfekten Paar Eier. Was durchaus witzig ist. Oder wenn er mit seinem linken Schuh in einen Kuhfladen tritt und dann, wegen des Gleichgewichts, auch mit seinem rechten Schuh in den Fladen tritt und, unter dem Gelächter des Kinopublikums, „Besser“ murmelt.

Am Ende, wenn er die Verdächtigen versammelt, um seinem staunenden Publikum den Täter zu präsentieren, wird dieser Punkt wieder aufgenommen. Jetzt behauptet Poirot, im Gegensatz zur Romanvorlage, dass er einen Zwiespalt sehe zwischen seinem Verständnis für das Motiv und seinem Gefühl für universelle Symmetrie; also dass der Mörder für seine Tat bestraft werden muss.

In diesem Moment wird, in jeder Beziehung denkbar ungeschickt, die Frage nach den Gründen für Selbstjustiz gestellt. Eine Frage, die während des gesamten Films uninteressant war und die im Kosmos eines Rätselkrimis nicht wirklich behandelt werden kann. Jedenfalls nicht in einem traditionellen Rätselkrimi, in dem es nur um das Zusammensetzen des „Wer war der Täter?“-Puzzles geht. Da sind moralische Fragen, Ambivalenzen und die Motive für eine Tat nebensächlich. Auch der Detektiv steht nie vor einem moralischen Dilemma. Er enttarnt den Täter und übergibt ihn an die Justiz. Meist ist bei der Enttarnung auch ein Polizist mit gezückten Handstellen dabei und der Täter begibt sich, ohne mit der Wimper zu zucken, ins Gefängnis. Es ist die gerechte Strafe für das Fehlschlagen seines perfekten Planes.

Und so ist diese Version des „Mord im Orient-Express“ eine Fassung, die an etlichen dramaturgischen Fehlentscheidungen und einer irritierend schwachen zweiten Hälfte leidet. Dafür kann Branaghs nostalgisches Ausstattungskino mit einer 1-A-Besetzung punkten.

Mord im Orientexpress (Murder on the Orient Express, USA 2017)

Regie: Kenneth Branagh

Drehbuch: Michael Green

LV: Agatha Christie: Murder on the Orient Express, 1934 (Mord im Orientexpress)

mit Kenneth Branagh, Daisy Ridley, Johnny Depp, Michelle Pfeiffer, Penélope Cruz, Judi Dench, Willem Dafoe, Josh Gad, Lucy Boynton, Marwan Kenzari, Olivia Colman, Miranda Raison, Derek Jacobi, Tom Bateman, Sergei Polunin , Manuel Garcia-Rulfo, Leslie Odom, jr.

Länge: 114 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Die Vorlage

Agatha Christie: Mord im Orientexpress

(übersetzt von Otto Bayer)

Atlantik Verlag, 2017

256 Seiten

10 Euro

Originalausgabe

Murder on the Orient Express

HarperCollins, London, 1934

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Mord im Orientexpress“ (2017)

Metacritic über „Mord im Orientexpress“ (2017)

Rotten Tomatoes über „Mord im Orientexpress“ (2017)

Wikipedia über „Mord im Orientexpress“ (Roman [deutsch, englisch], Lumet-Verfilmung [deutsch, englisch], Schenkel-Verfilmung [englisch], Martin-Verfilmung [deutsch], Branagh-Verfilmung [deutsch, englisch]) und Agatha Christie (deutsch, englisch)

Homepage von Agatha Christie

Krimi-Couch über Agatha Christie

Thrilling Detective über Hercule Poirot

Meine Besprechung von Agatha Christies „Mord im Orientexpress“ (Murder on the Orient Express, 1934)

Meine Besprechung von Kenneth Branaghs „Jack Ryan: Shadow Recruit“ (Jack Ryan: Shadow Recruit, USA 2013)

Meine Besprechung von Kenneth Branaghs „Cinderella“ (Cinderella, USA 2015)

Simon Mayo unterhält sich mit Kenneth Branagh über den Film

Kenneth Branagh über den „Mord im Orientexpress“


Verfilmte Bücher: „Mord im Orientexpress“ ist, mal wieder, „Mord im Orientexpress“

November 8, 2017

 

Auch wenn wahrscheinlich jeder, der Sidney Lumets regelmäßig im Fernsehen laufende Agatha-Christie-Verfilmung „Mord im Orient-Express“ gesehen hat, die Lösung kennt: sie wird in dieser Besprechung über den Roman und die bisherigen Verfilmungen verraten. Meine Besprechung der Neuverfilmung von und mit Kenneth Branagh als Hercule Poirot gibt es zum Kinostart am 9. November. .

 

Der Roman

 

1934 veröffentlichte Agatha Christie ihren neunten Roman mit dem belgischen Privatdetektiv Hercule Poirot. Besondere Kennzeichen: seine Hinweise auf seine „kleinen grauen Zellen“ und sein liebevoll gepflegter Schnurrbart. Inspiriert war „Mord im Orientexpress“ von der damals weltweit Aufsehen erregenden Entführung und Ermordung des Babys von Charles Lindbergh. Diese damals noch nicht aufgeklärte Tat ist dann auch die Grundlage für das Mordmotiv.

Der Fall selbst bewegt sich in den etablierten Rätselkrimipfaden.

Hercule Poirot reist mit dem Orientexpress von Istanbul nach Calais. In Jugoslawien bleibt der Zug in einer Schneewehe stecken. Samuel Edward Ratchett, der Drohbriefe erhielt und Poirot als seinen Beschützer engagieren wollte, liegt ermordet in seinem Erster-Klasse-Abteil. Er wurde mit zwölf Messerstichen, die anscheinend von mehreren Personen stammen, ermordet. Das geöffnete Abteilfenster ist eine falsche Fährte. Denn es gibt keine vom Zug wegführenden Fußspuren im Schnee. Schwieriger zu entschlüsseln sind andere Spuren: der im Nebenabteil, das der Mörder anscheinend für seine Flucht benutzte, gefundene Knopf von einer Uniform von einem Schlafwagenschaffner, das Taschentuch mit dem Monogramm „H“, die von Poirot in der Mordnacht gesehene Frau im roten Kimono und die Frage nach der Tatzeit. Zwar zeigt die zerbrochene Uhr des Toten mit 01.15 Uhr eine eindeutige Uhr- und Tatzeit an, aber schon vorher antwortete ein Mann in Ratchetts Abteil auf die nach einem Geräusch gestellte Frage des Schlafwagenschaffners, dass alles in Ordnung sei. Allerdings antwortete er auf französisch und der tote US-Bürger Ratchett spricht keine Fremdsprachen. Sagt sein Sekretär.

Es gibt also genug Hinweise und falsche Fährten, die Poirot in den kommenden Stunden, bis der Zug weiterfahren kann, entschlüsseln muss. Er beginnt die zwölf Passagiere der ersten Klasse zu befragen. In schönster Rätselkrimitradition muss sich der Mörder unter ihnen befinden.

Neben „Alibi“ (The Murder of Roger Ackroyd, 1926), einem anderen Hercule-Poirot-Krimi, in dem sie die Erwartungen des Publikums nach dem Mörder auf den Kopf stellte, und dem Theaterstück „Die Mausefalle“ (The Mousetrap, 1952), das eine ähnliche, den Erwartungen widersprechende Lösung hat, präsentiert sie in „Mord im Orientexpress“ alle Verdächtigen, also alle Zugpassagiere, als den Mörder. Ratchett, eigentlich Cassetti, hat vor einigen Jahren John Armstrongs Baby entführt und getötet. Cassetti wurde angeklagt und wegen eines Formfehlers nicht verurteilt. Die Passagiere des Schlafwagens waren mit Armstrong als Verwandte, Angestellte und Freunde verbunden und, nachdem Ratchett freigesprochen wurde, beschlossen sie, Selbstjustiz zu üben. Was sie, nach präziser Planung, in der Mordnacht taten. Weil mit Poirot ein nicht eingeplanter Gast in dem Zugabteil mitreiste, legten sie außerdem zahlreiche falsche Fährten.

Am Ende präsentiert Poirot den versammelten Verdächtigen diese Lösung und eine andere, in der ein unbekannter, flüchtiger Täter Ratchett ermordete. Die Täter geben ihre Tat zu und der ebenfalls im Zug mitreisende Direktor der Zuggesellschaft, Monsieur Bouc, und der Arzt Dr. Constantine entscheiden sich dafür, der Polizei zu erzählen, dass Ratchett von einem flüchtigen Einzeltäter ermordet wurde.

Diese Lösung (also dass Ratchett gleichzeitig von zwölf Menschen ermordet wurde) ist zwar überraschend, aber auch nicht besonders logisch. So soll das Mordopfer keinen der Mitreisenden erkannt haben.

Wie die Täter, die sich teilweise vorher nicht kannten, sich kennen lernten und wie sie sich zu dieser Tat verabredeten, wird nicht erwähnt. Auch nicht, wie sie sich überzeugten, gemeinsam einen kaltblütigen Mord auszuführen. Wer über diese Punkte auch nur kurz nachdenkt, wird ernsthafte Probleme mit der von Agatha Christie präsentierten Lösung haben.

Der offensichtliche Konflikt zwischen einer moralisch vielleicht gerechtfertigter Selbstjustiz und der Herrschaft des Gesetzes (inklusive einem rechtsstaatlichen Gerichtsverfahren) wird in dem Roman nicht weiter thematisiert. Schließlich steht in einem Rätselkrimi die Tätersuche als intellektuelles Puzzlespiel im Vordergrund. Mit der Illusion, dass man als Leser den Täter ebenfalls enttarnen kann, weil der Autor alle Fakten präsentiert. Sogar wenn man die Lösung kennt, wird man nur wenige Hinweise auf die richtige Lösung finden. Im Klassischen Rätselkrimi, wie ihn Agatha Christie erfand, geht es sogar nur um die Tätersuche. Oder in Poirots Worten: „Es gibt für diesen Mord zwei mögliche Lösungen. Ich werde Ihnen beide vorstellen, und dann mögen Monsieur Bouc und Dr. Constantine entscheiden, welche von ihnen die richtige ist.“

Der Roman ist in einer heute altertümlichen Sprache geschrieben und die gut vierzig Seiten bis zur Entdeckung der Leiche sind ziemlich spannungsfrei.

Ziemlich witzig sind, jedenfalls aus heutiger Sicht, die schamlos vorgetragenen, jeder Grundlage entbehrenden Urteile über verschiedene Völker. Sie sind einfach eine Ansammlung absurder Vorurteile.

 

Die Verfilmungen

 

Seit seiner Veröffentlichung wurde der Roman mehrmals verfilmt. Bei uns sind die beiden Spielfilme (die zweite Spielfilm-Verfilmung startet am Donnerstag) und spielfilmlangen TV-Filme bekannt.

Am bekanntesten ist die Verfilmung von Sidney Lumet. Er sperrte 1974 ein Dutzend Stars in den Zug ein und bei den Verhören von Hercule Poirot hatte jeder seinen großen Auftritt. Das Rezept war so erfolgreich, dass danach, mit Peter Ustinov als Poirot, „Tod auf dem Nil“ und „Das Böse unter der Sonne“ entstanden. Der dritte Ustinov/Poirot Kinofilm „Rendezvous mit einer Leiche“ hatte dann weniger Stars und war auch weniger erfolgreich. Davor spielte Ustinov den Detektiv auch in drei TV-Filmen. Nach dem gleichen Rezept entstand damals, mit Angela Lansbury als Miss Marple, „Mord im Spiegel“.

Lumets Verfilmung ist heute immer noch vergnügliches, aus der Zeit gefallenes, in einer Parallelwelt spielendes Starkino, bei dem jeder Schauspieler in mondäner Kulisse mindestens einmal groß aufspielen darf.

Carl Schenkel verlegte 2001 in seiner erschreckend spannungsfrei inszenierten Verfilmung die Geschichte in die Gegenwart, was man vor allem an einem Handy und einem Laptop erkennt.

Am Ende, wenn Poirot erklärt, dass er der Polizei die Version von dem flüchtigen Täter erzählen wird, zeigt sich ein großes Problem. Damals, als Christie den Roman schrieb, war eine solche Erklärung möglich. Heute, in Zeiten von CSI, ist eine solche Erklärung nicht mehr glaubwürdig. Sie würde allen Spuren widersprechen.

Neun Jahre später inszenierte Philip Martin im Rahmen der langlebigen TV-Serie „Agatha Christie’s Poirot“ mit David Suchet als Hercule Poirot, eine weitere Version des Romans. Wie alle Suchet/Poirot-Filme spielt sie in den Dreißigern. Bei Christie-Fans sind die siebzig TV-Filme mit Suchet sehr beliebt sind.

In diesem Fall wird die Lösung sehr früh präsentiert und Poirot hadert danach länger mit der Frage, welche Lösung er der Polizei präsentieren soll. Es entsteht sogar das Gefühl, dass die Täter jetzt ihn als unliebsamen Zeugen ermorden könnten.

Am Ende bleibt offen, welche Lösung er der Polizei erzählt. Der Zuschauer muss sich entscheiden.

Martins Verfilmung ist deutlich gelungener als Schenkels misslungene Verfilmung. Und Poirots Zweifel wenn er der Polizei als Mörder präsentieren soll, führen zu einigen noirischen Kameraeinstellungen, die das Gefühl vermitteln, dass Poirot wirklich in Lebensgefahr schwebt und bald von den Ratchetts Mördern, die zu einem mordlüsternen Mob werden, umgebracht werden könnte. Das ist, weil in einem Rätselkrimi der Detektiv nach der Enttarnung keine Angst vor irgendwelchen Aktionen des Mörders haben muss, eine interessante Variante, die nur bedingt funktioniert. Auch weil Hercule Poirot danach keine weiteren Fälle lösen könnte.

Beide TV-Filme stehen im Schatten von Lumets Verfilmung.

Und am 9. November kommt Kenneth Branaghs Verfilmung in unsere Kinos. Allein schon von der hochkarätigen Besetzung knüpft er an Lumets Verfilmung an.

In den einschlägigen Foren wird bis dahin emsig über Hercule Poirots Bart diskutiert. Wie auch bei Albert Finney, Alfred Molina und David Suchet darüber diskutiert wurde.

Ich persönlich halte Branaghs Poirot-Bart für eine monströse Geschmacksverirrung.

Agatha Christie: Mord im Orientexpress

(übersetzt von Otto Bayer)

Atlantik Verlag, 2017

256 Seiten

10 Euro

Originalausgabe

Murder on the Orient Express

HarperCollins, London, 1934

Die erste deutsche Übersetzung erschien 1934 als „Die Frau im Kimono“; später „Der rote Kimono“. Elisabeth van Bebber war die Übersetzerin.

Die aktuelle Übersetzung erschien erstmals 2002 im S. Fischer Verlag. Sie müsste, auch wenn es im Impressum nicht gesagt wird, identisch mit Otto Bayers 1999 im Scherz Verlag erschienener Übersetzung sein.

Die Verfilmungen

Der bekannte Kinofilm

Mord im Orient-Express (Murder on the Orient Express, Großbritannien 1974)

Regie: Sidney Lumet

Drehbuch: Paul Dehn, Anthony Shaffer (ungenannt)

mit Albert Finney, Lauren Bacall, Martin Balsam, Ingrid Bergman, Jacqueline Bisset, Jean-Pierre Cassel, Sean Connery, Sir John Gielgud, Anthony Perkins, Vanessa Redgrave, Michael York, Richard Widmark, Wendy Hiller, Colin Blakely

Die unbekannte TV-Verfilmung

https://www.youtube.com/watch?v=9rEAkwz5EZc

Mord im Orient-Express (Murder on the Orient-Express, USA 2001

Regie: Carl Schenkel

Drehbuch: Stephen Harrigan

mit Alfred Molina, Meredith Baxter, Leslie Caron, Peter Strauss, Fritz Wepper, Kai Wiesinger, Amira Casar, Nicolas Chagrin, Tasha de Vasconcelos, David Hunt, Adam James, Dylan Smith, Natasha Wightman

Die TV-Verfilmung im Rahmen der Serie „Agatha Cristie’s Poirot“

 

Agatha Christie’s Poirot: Mord im Orient-Express (Agatha Christie’s Poirot: Murder on the Orient Express, Großbritannien 2010)

Regie: Philip Martin

Drehbuch: Stewart Harcourt

mit David Suchet, Toby Jones, David Morrissey, Jessica Chastain, Barbara Hershey, Susanne Lothar, Tristan Shepherd, Sam Crane, Brian J. Smith, Stewart Scudamore, Serge Hazanavicius, Eileen Atkins, Denis Ménochet, Hugh Bonneville, Marie-Josée Croze, Stanley Weber, Elena Satine, Joseph Mawle, Samuel West

Polyband veröffentlichte diese Verfilmung jetzt als Einzel-DVD „Poirot – Mord im Orient-Express“

Die Neuverfilmung (Kritik gibt es zum Filmstart am 9. November 2017)

Mord im Orientexpress (Murder on the Orient Express, USA 2017)

Regie: Kenneth Branagh

Drehbuch: Michael Green

mit Kenneth Branagh, Daisy Ridley, Johnny Depp, Michelle Pfeiffer, Penélope Cruz, Judi Dench, Willem Dafoe, Josh Gad, Lucy Boynton, Marwan Kenzari, Olivia Colman, Miranda Raison, Derek Jacobi, Tom Bateman

Länge: 114 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Homepage von Agatha Christie

Krimi-Couch über Agatha Christie

Thrilling Detective über Hercule Poirot

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Mord im Orientexpress“ (2017)

Metacritic über „Mord im Orientexpress“ (2017)

Rotten Tomatoes über „Mord im Orientexpress“ (2017)

Wikipedia über „Mord im Orientexpress“ (Roman [deutsch, englisch], Lumet-Verfilmung [deutsch, englisch], Schenkel-Verfilmung [englisch], Martin-Verfilmung [deutsch], Branagh-Verfilmung [deutsch, englisch]) und Agatha Christie (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 19. Oktober: Leben und Sterben in L. A.

Oktober 19, 2017

Tele 5, 20.15

Leben und Sterben in L. A. (USA 1985, Regie: William Friedkin)

Drehbuch: William Friedkin, Gerald Petievich

LV: Gerald Petievich: To live and die in L. A., 1984 (Leben und Sterben in L. A.)

Zwei Polizisten jagen einen Geldfälscher. Dabei sind sie in der Wahl ihrer Mittel nicht gerade zimperlich.

Nihilistischer Polizei- und Gangster-Thriller mit rasanten Action-Szenen. Unterschätzt!

Mit William L. Petersen, Willem Dafoe, John Pankow, John Turturro, Dean Stockwell, Gerald Petievich (in einer Minirolle als „Special Agent“)

Wiederholung: Freitag, 20. Oktober, 02.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Homepage von Gerald Petievich

Rotten Tomatoes über „Leben und Sterben in L. A.“

Wikipedia über „Leben und Sterben in L. A.“ (deutsch, englisch)

Noir of the Week über „To Live and Die in L. A.“

Combustible Celluloid: Ein kurzes Interview mit William Friedkin über „To Live and Die in L. A.“  (21. November 2003)

MovieWeb: Ein Gespräch mit William Friedkin anläßlich der Blu-Ray-Veröffentlichung von „To Live and Die in L. A.“ (19. Februar 2010)

Yahoo/Associated Content: William Friedkin, William L. Petersen und Darlanne Fluegel über „To Live and Die in L. A.“ (31. Januar 2011)


Neu im Kino/Filmkritik: „What happened to Monday?“ und Warum sehe ich Noomi Rapace mehr als doppelt?

Oktober 13, 2017

Ein Mittel gegen Überbevölkerung und die damit verbundenen Probleme ist eine radikale Geburtenkontrolle. Auch in der Europäischen Föderation wird 2073 so versucht, die Probleme in den Griff zu bekommen. Das von Nicolette Cayman (Glenn Close) geleitete Kinder-Zuteilungsbüro wacht erbarmungslos über die Einhaltung des Gesetzes.

Als Terrence Settman (Willem Dafoe) durch den Tod seiner Tochter Großvater wird, beschließt er die Geburt der Kinder vor dem Kinder-Zuteilungsbüro, das sechs der Kinder einfrieren würde, zu verschweigen. Dabei muss er sich nicht mit Zwillingen, sondern mit eineiigen Siebenlingen herumärgern, die er kurzerhand nach den Wochentagen benennt. Das erweist sich später als nützlich, weil der Name des Kindes auch der Tag ist, an dem das Kind die Wohnung verlassen darf, während ihre sechs Schwestern das Haus hüten müssen. Dieses, zugegeben, wenn man auch nur eine Millisekunde darüber nachdenkt, absurde und vollkommen unglaubwürdige Arrangement, hält bis die Schwestern Ende Zwanzig sind.

Dann kehrt Monday von ihrem Bürojob nicht zurück. Ihre Schwestern fragen sich, was sie tun sollen und warum ihre Schwester spurlos verschwunden ist. Der einzige Weg, das herauszufinden ist, dass am nächsten Tag eine weitere Schwester in die Öffentlichkeit geht. Auch wenn in der komplett überwachten Welt dann plötzlich zwei Karen Settmans, so das gemeinsame Pseudonym von Monday, Tuesday, Wednesday, Thursday, Friday, Saturday und Sunday, sind.

Die sieben Schwestern werden von Noomi Rapace gespielt und sie sind, auch weil „What happened to Monday?“ ein SF-Actionthriller ist, sieben Schattierungen von Lisbeth Salander: zurückgezogen lebend, Computercracks und Kampfsportlerinnen, die die zahlreichen Schergen des Kinder-Zuteilungsbüros über den Jordan befördern. Mal einfallsreich, mal brachial, mal mit dem, was der Haushalt halt so hergibt an potentiell tödlichen Waffen. Dazwischen treffen sie sich zum gemeinsamen Abendessen und all die Szenen mit den Schwestern sind so elegant gefilmt, dass man glaubt, dass sieben verschiedene Personen am Tisch sitzen.

Tommy Wirkola („Dead Snow“, „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“) inszenierte die Geschichte flott als Leistungsschau für Noomi Rapace und Actionthriller, der die bekannten dystopischen Topoi oberflächlich bedient. Auf dieser Ebene enthält der Film für den Science-Fiction-Kenner wenige bis keine Überraschungen.

Insgesamt ist „What happened to Monday?“ kein großartiger, aber ein großartig unterhaltsamer Film, erzählt mit mehr als einem Augenzwinkern.

What happened to Monday? (What happened to Monday?, Großbritannien 2017)

Regie: Tommy Wirkola

Drehbuch: Max Botkin, Kerry Williamson

mit Noomi Rapace, Glenn Close, Willem Dafoe, Marwan Kenzari, Chrstian Rubeck, Pal Sverre Hagen, Clara Read

Länge: 124 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

 

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „What happened to Monday?“

Metacritic über „What happened to Monday?“

Rotten Tomatoes über „What happened to Monday?“

Wikipedia über „What happened to Monday?“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tommy Wirkolas „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ (Hansel and Gretel: Witch Hunters, USA/Deutschland 2012)

Noch mehr Noomi Rapace

Am 20. Oktober veröffentlicht Universum Film auf DVD und Blu-ray „Unlocked“. In dem Spionagethriller spielt Noomi Rapace eine Ex-CIA-Verhörspezialistin, die in London von einem geplanten Anschlag erfährt und schnell in eine Verschwörung involviert wird. Denn die CIA wurde unterwandert.

Neben Noomi Rapace spielen Orlando Bloom, Toni Collette, John Malkovich und Michael Douglas mit. Michael Apted („Gorillas im Nebel“, „James Bond – Die Welt ist nicht genug“) verfilmte das Drehbuch von Peter O’Brien.


Neu im Kino/Filmkritik: „The Great Wall“, die Chinesische Mauer, Matt Damon, der Namenlose Orden und viele, sehr viele, viel zu viele Tao Teis

Januar 13, 2017

China im 12. Jahrhundert: Der Söldner William Garin (Matt Damon) und sein Freund Pero Tovar (Pedro Pascal) suchen das legendäre, in Europa damals noch unbekannte Schießpulver. Sie entdecken die Chinesische Mauer und den Namenlosen Orden (das ist doch einmal ein Name!), der sich auf einen großen Kampf vorbereitet. Alle sechzig Jahre greifen die Tao Tei aus den Jadebergen an. Die Bestien töten acht Tage lang Menschen, um sie für ihre Gier zu bestrafen.

Der nächste Angriff steht unmittelbar bevor und nach dieser kurzen Einführung folgt „The Great Wall“ den bekannten Mustern von Angriffen der Fremden/Invasoren/Monster/Indianer (soviel zu einer möglichen politischen Lesart des Films) und der Verteidigung der Festung bzw. hier, des Landes. In diesem Fall mit vielen einfallsreich und überraschend eingesetzten Waffen und todesmutigen Kriegern. Historisch faktengetreu ist diese amerikanisch-chinesische Produktion nicht. Sie spielt in einer Fantasy-Welt, in der es Monster gibt, die wie Filmmonster aussehen und wie eine wildgewordene Amseisenhorde angreifen.

Die Idee für den Film und der Hauptdarsteller kamen aus Hollywood, Regie, eigentlich alle anderen Schauspieler und die vielen, vielen bunt gekleideten Soldatendarsteller aus China. Die CGI-Macher arbeiteten, wie man aus dem sehr langen Abspann erfährt, rund um den Globus und sie hatten viel zu tun. Daran änderten auch die vielen Statisten nichts, die als Soldaten treppauf, treppab laufen und Pfeile, Speere, Öl und andere Dinge gegen die Tao Teis schleudern.

Die Regie übernahm Zhang Yimou, der vor fünfzehn Jahren „Hero“ inszenierte, und der für seinen ersten englischsprachigen Film anscheinend alles verlernte. „Hero“ ist ein hoch budgetiertes Prestigeprodukt, das damals Publikum und Kritik überzeugte. Zhang Yimous erster Martial-Arts-Film beeindruckt mit moralischen Ambivalenzen, tollen Kampfszenen und leinwandfüllenden Bildern, die man sich oft auch als Poster vorstellen kann.

In „The Great Wall“ gibt es dagegen nur die Eindeutigkeiten einer banalen Geschichte mit Dialogen zum Vergessen und Charakteren ohne jegliche Tiefe. Das gilt auch für Matt Damon, der hier in einer Mischung aus Langeweile und Desorientierung in die Kamera blickt, während auch auf seinen Schultern der Anspruch des Films ruht, gleichzeitig das westliche und das chinesische Publikum zu begeistern.

Auch optisch ist „The Great Wall“ eine große Enttäuschung. In „Hero“ bleiben, auch nachdem man die Geschichte vergessen hat, die Bilder und einzelne Sequenzen im Gedächtnis. Auch für „The Great Wall“ wurde ein gigantischer Aufwand betrieben. Offiziell kostete der Film 150 Millionen Dollar, was ihn zum bislang teuersten chinesischen Film macht. Armeen von Statisten wurden engagiert und 13140 Kostüme für sie geschneidert. Sie wurden durch CGI-Soldaten ergänzt. Es wurde unter anderem in Huangdao, am Ufer des Gelben Meeres, und im Zhangye-Danxia-Geopark gedreht. Es wurde ein 152 Meter langes, zwölf Meter hohes Mauer-Set aufgebaut; als Teil eines der größten Green-Screen-Sets im Außenbereich, die es bislang für einen Spielfilm gab.

Aber anstatt diesen Aufwand bildgewaltig auf der Leinwand zu präsentieren, geht in „The Great Wall“ alles in einem hektischem IMAX-3D-Schnittgewitter unter, das von einem gleichbleibend lautem, von „Game of Thrones“-Komponist Ramin Djawadi geschriebenem Soundtrack aus der bombastischen Hans-Zimmer-Schule begleitet wird, die aus allen IMAX-Boxen dröhnt.

The Great Wall“ ist ein durch und durch durchschnittliches Werk bei dem alle Beteiligten gerade so Dienst-nach-Vorschrift leisten. Da beeindruckt nichts; – was angesichts der Beteiligten dann wiederum beeindruckend ist.

In einigen Jahren wird der Abenteuerfilm sicher regelmäßig an Sonntagnachmittagen im Fernsehen laufen und zwölfjährigen Jungs, die sich über die nicht vorhandene Liebesgeschichte freuen werden, gefallen.

the-great-wall-plakat

The Great Wall (The Great Wall, China/USA 2017)

Regie: Zhang Yimou

Drehbuch: Carlo Bernard, Doug Miro, Tony Gilroy (nach einer Geschichte von Max Brooks, Edward Zwick und Marshall Herskovitz)

mit Matt Damon, Pedro Pascal, Tian Jing, Willem Dafoe, Andy Lau, Numan Acar, Johnny Cicco

Länge: 103 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Facebook-Seite zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „The Great Wall“

Metacritic über „The Great Wall“

Rotten Tomatoes über „The Great Wall“

Wikipedia über „The Great Wall“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 29. Dezember: Inside Man

Dezember 29, 2016

ZDFneo, 20.15

Inside Man (USA 2006, Regie: Spike Lee)

Drehbuch: Russell Gewirtz

Dalton Russell überfällt eine Wall-Street-Bank. Schnell wird sie von der Polizei umzingelt und Detective Keith Frazier beginnt mit den Verhandlungen. Spätestens als Madaline White als Unterhändlerin des Bankgründers auftaucht und sich in die Verhandlungen einmischt, weiß er, dass er es nicht mit einem normalen Banküberfall zu tun hat.

„‘Inside Man’ ist ein typischer Spike-Lee-Film, insofern er in jeder Sekunde ein bisschen mehr ist al ein reiner Genrefilm. Er macht böse Witze ebenso über den kulturellen Reichtum New Yorks wie über Post-9/11-Paranoia und War-on-Terror-Vorurteile. Er analysiert die Mechanik der Macht, verbindet sie mit gesellschaftlicher Hierarchie und bricht sie an der Politik der Hautfarben.“ (Alexandra Seitz: Inside Man, in Gunnar Landsgesell/Andreas Ungerböck, Hrsg.: Spike Lee, 2006)

Ein feiner Thriller

mit Denzel Washington, Clive Owen, Jodie Foster, Willem Dafoe, Chiwetel Ejiofor, Christopher Plummer

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Wikipedia über „Inside Man“ (deutsch, englisch)

Film-Zeit über „Inside Man“

Rotten Tomatoes über “Inside Man”

Drehbuch “Inside Man” von Russel Gewirtz (Fassung vom 17. Januar 2005)

Meine Besprechung von Spike Lees „Buffalo Solders ’44 – Das Wunder von St. Anna“ (Miracle at St. Anna, USA/Italien 2008)

Meine Besprechung von Spike Lees “Oldboy” (Oldboy, USA 2013)


Neu im Kino/Filmkritik: „Findet Dorie“ – Alles andere kannste vergessen

September 30, 2016

Ähem, also, „Findet Dorie“ ist die Fortsetzung von „Findet Nemo“ und diese Information kannste gleich wieder vergessen.

Dorie hat das auch schon vergessen.

Außerdem lief „Findet Nemo“ 2003 im Kino und wenn ich damals als Fünfjähriger den Animationsfilm gesehen hätte, würde ich heute, egal wie begeistert ich damals war, als Achtzehnjähriger unter keinen Umständen in einen Trickfilm (schlimm, weil Kinderfilm) und Kinderfilm (indiskutabel, weil ich jetzt endlich legal Erwachsenenfilme sehen darf) gehen. Daher dürfte das damalige Zielpublikum sich heute den neuesten Marvel-Superheldenfilm ansehen.

Aber „Findet Nemo“ war damals an der Kinokasse so erfolgreich, dass Pixar sicher schon sehr lange an eine Fortsetzung dachte und diese schnöden monetären Überlegungen erklären dann auch diese späte Fortsetzung, die überaus kurzweilig geraten ist.

Dorie, die in „Findet Nemo“ eine lustige Nebenfigur (Nebenfisch?) war, ist immer noch vergesslich, aber glücklich. Bis die Paletten-Doktorfisch-Dame sich bei einer Begegnung mit einem Schwarm Stachelrochen an Bruchstücke ihrer Vergangenheit erinnert. Sie fragt sich, wo ihre Eltern sind und sie will sie unbedingt wiederfinden.

Diese Suche nach ihrer Familie gestaltet sich, auch wegen ihrer Vergesslichkeit, schwierig. Aber sie findet neue Freunde und sie hat Ideen, um mit ihrem nicht vorhandenem Kurzzeitgedächtnis umzugehen.

Andrew Stanton, der Regisseur von „Findet Nemo“, ist auch für „Findet Dorie“ (ein in die Irre führender Titel) verantwortlich. Zuletzt inszenierte er mit seinem bislang einzigem Realfilm „John Carter: Zwischen zwei Welten“ einen veritablen Flop. Dabei war der mit viel CGI garnierte, bunte Abenteuerfilm gar nicht so schlecht.

Mit seinem neuen Film ist er jetzt bei den Kritikern und dem Publikum wieder auf Erfolgskurs. Seit seiner Premiere spülte der Film fast eine Milliarde Dollar in die Kassen von Pixar und Disney. Damit übertrifft „Findet Dorie“ schon jetzt das Einspielergebnis von „Findet Nemo“ und Pixar darf sich über einen satten Gewinn freuen.

Auch wenn das offizielle Budget stattliche 200 Millionen Dollar betrug, die in die unglaublich echt aussehenden Animationen floss.

Findet Dorie“ ist ein gewohnt gelungener Pixar-Film, der für Erwachsene allerdings etwas banal geraten ist. Denn neben Dories Suche nach den Eltern, ihrer Freundlichkeit und ihres Improvisationstalents, das sie von Wasser zu Wasser springen lässt, gibt es für ältere Zuschauer einfach zu wenige Anspielungen und thematische Vertiefungen. Kindern dürfte dagegen der witzige Abenteuerfilm gefallen, in dem Dorie, gegen alle Wahrscheinlichkeiten, ohne trocken zu werden ans Ziel gelangt.

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Findet Dorie (Finding Dory, USA 2016)

Regie: Andrew Stanton, Angus MacLane

Drehbuch: Andrew Stanton, Victoria Strouse (nach einer Geschichte von Andrew Stanton)

mit (im Original den Stimmen von) Ellen DeGeneres, Albert Brooks, Ed O’Neill, Kaitlin Olson, Hayden Rolence, Ty Burrell, Diane Keaton, Eugene Levy, Idris Elba, Dominic West, Sigourney Weaver (als Sigourney Weaver; okay, der Gag funktioniert nur im Original), Andrew Stanton, Lucia Geddes, Willem Dafoe

(in der deutschen Fassung den Stimmen von) Anke Engelke, Christian Tramitz, Udo Wachtveitl, Franziska von Almsick

Länge: 97 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

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Moviepilot über „Findet Dorie“

Metacritic über „Findet Dorie“

Rotten Tomatoes über „Findet Dorie“

Wikipedia über „Findet Dorie“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Andrew Stantons „John Carter: Zwischen zwei Welten“ (John Carter, USA 2012)

Und hier der Trailer zum Vorfilm


TV-Tipp für den 13. September: Grand Budapest Hotel

September 13, 2016

ARD, 22.45

The Grand Budapest Hotel (The Grand Budapest Hotel, USA/Deutschland 2014)

Regie: Wes Anderson

Drehbuch: Wes Anderson (nach einer Geschichte von Wes Anderson und Hugo Guiness)

1932: Monsieur Gustave H., der Chefconcierge des Grand Budapest Hotels, erbt von Madame D. ein wertvolles Gemälde und weil der Sohn der Verstorbenen dem Concierge das Gemälde nicht gönnt, gerät Gustave H. in Teufels Küche.

The Grand Budapest Hotel“ ist ein sehr kurzweiliger, temporeicher, starbesetzter Spaß voller Zitate, Witze und Überraschungen. Eine wahre cineastische Wundertüte, die man auch einfach als spritzige Komödie genießen kann.

mit Ralph Fiennes, Tony Revolori, F. Murray Abraham, Mathieu Amalric, Adrien Brody, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Harvey Keitel, Jude Law, Bill Murray, Edward Norton, Saoirse Ronan, Jason Schwartzman, Léa Seydoux, Tilda Swinton, Tom Wilkinson, Owen Wilson, Florian Lukas, Bob Balaban, Lisa Kreuzer

Wiederholung: Mittwoch, 14. September, 02.10 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Homepage der Akademie Zubrowka

Film-Zeit über „The Grand Budapest Hotel“

Moviepilot über „The Grand Budapest Hotel“

Metacritic über „The Grand Budapest Hotel“

Rotten Tomatoes über „The Grand Budapest Hotel“

Wikipedia über „The Grand Budapest Hotel“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Wes Andersons „The Grand Budapest Hotel“ (The Grand Budapest Hotel, USA/Deutschland 2014)


TV-Tipp für den 28. Juni: In weiter Ferne, so nah!

Juni 27, 2016

ZDFkultur, 20.15/23.55

In weiter Ferne, so nah! (Deutschland 1993, Regie: Wim Wenders)

Drehbuch: Wim Wenders, Richard Reitinger, Ulrich Zieger

Engel Cassiel will wissen, wie das Leben als Sterblicher so ist. Als er ein Mädchen rettet, erfüllt sich sein Wunsch.

Die natürlich in Berlin gedrehte Fortsetzung von „Der Himmel über Berlin“. „Entstanden ist ein filmisches Wolkengebilde, das aus weiter Ferne fasziniert und sich in Nichts auflöst, wenn man zu nah rangeht.“ (Fischer Film Almanach 1994)

Mit Otto Sander, Peter Falk, Bruno Ganz, Solveig Dommartin, Horst Buchholz, Nastassja Kinski, Heinz Rühmann, Rüdiger Vogler, Lou Reed, Willem Dafoe, Michael Gorbatschow, Hanns Zischler, Yella Rottländer (die Alice aus „Alice in den Städten“), Udo Samel

Hinweise

Rotten Tomatoes über „In weiter Ferne, so nah!“

Wikipedia über „In weiter Ferne, so nah!“ (deutsch, englisch)

Homepage von Wim Wenders

Meine Besprechung von Wim Wenders’ “Hammett” (Hammett, USA 1982)

Meine Besprechung von Wim Wenders/Juliano Ribeiro Salgados “Das Salz der Erde” (The Salt of the Earth, Frankreich/Deutschland 2013)

Meine Besprechung von Wim Wenders‘ „Every thing will be fine“ (Deutschland/Kanada/Norwegen/Schweden 2015)

Wim Wenders in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 12. Februar: Mississippi Burning – Die Wurzeln des Hasses

Februar 12, 2016

3sat, 22.35
Mississippi Burning – Die Wurzeln des Hasses (USA 1988, Regie: Alan Parker)
Drehbuch: Chris Gerolmo
Südstaaten, 1964: Mitten im Hochsommer verschwinden im ländlichen Jessup County drei Bürgerrechtler spurlos. Ein älterer und ein jüngerer FBI-Agent sollen den Fall aufklären und wenn sie nur auf eine Mauer des Schweigens stoßen würden, wären sie froh.
Packender, auf einem wahren Fall basierender Polizei-Thriller. Zum Filmstart sah der Fischer Film Almanach das anders (wobei damals die Filmkritik auch anders war): „Parker lässt zu, dass ‚Mississippi Burning‘ sich zu einem konventionellen Reißer entwickelt, zu einem Polizeifilm, der mit den fragwürdigen Methoden seiner Protagonisten sympathisiert. Doch damit wird er seinem Thema nicht mehr gerecht. Ein Film der verschenkten Möglichkeiten.“ Dabei wird der erste Teil gelobt.
„Parkers von gewalttätigen Eruptionen durchsetzter FBI-Thriller ist wegen seiner (historisch unhaltbaren) Glorifizierung des FBI und wegen seiner Tendenz, die Rolle der Bürgerrechtler und der Schwarzen zu verfälschen (sie sind mehr oder weniger Randfiguren des Dramas), heftig kritisiert worden.“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm, 1989)
Der Film feierte seine Premiere auf der Berlinale. Der immer überzeugende Gene Hackman erhielt den Silbernen Bären als bester Hauptdarsteller. Und bei den US-Kritikern kam der Film besser an als bei den deutschen Kritikern.
mit Gene Hackman, Willem Dafoe, Frances McDormand, Brad Dourif, R. Lee Ermey, Michael Rooker, Pruitt Taylor Vince, Tobin Bell (damals noch ein kleiner Nebendarsteller in seinem ersten namentlich genanntem Spielfilmauftritt)
Hinweise
Rotten Tomatoes über „Mississippi Burning“
Wikipedia über „Mississippi Burning“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 1. Februar: Leben und Sterben in L. A.

Februar 1, 2016

Servus TV, 23.25

Leben und Sterben in L. A. (USA 1985, Regie: William Friedkin)

Drehbuch: William Friedkin, Gerald Petievich

LV: Gerald Petievich: To live and die in L. A., 1984 (Leben und Sterben in L. A.)

Zwei Polizisten jagen einen Geldfälscher. Dabei sind sie in der Wahl ihrer Mittel nicht gerade zimperlich.

Nihilistischer Polizei- und Gangster-Thriller mit rasanten Action-Szenen. Unterschätzt!

Mit William L. Petersen, Willem Dafoe, John Pankow, John Turturro, Dean Stockwell, Gerald Petievich (in einer Minirolle als „Special Agent“)

Wiederholung: Dienstag, 2. Februar, 02.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Homepage von Gerald Petievich

Wikipedia über „Leben und Sterben in L. A.“ (deutsch, englisch)

Noir of the Week über „To Live and Die in L. A.“

Combustible Celluloid: Ein kurzes Interview mit William Friedkin über „To Live and Die in L. A.“  (21. November 2003)

MovieWeb: Ein Gespräch mit William Friedkin anläßlich der Blu-Ray-Veröffentlichung von „To Live and Die in L. A.“ (19. Februar 2010)

Yahoo/Associated Content: William Friedkin, William L. Petersen und Darlanne Fluegel über „To Live and Die in L. A.“ (31. Januar 2011)