Neu im Kino/Filmkritik: „The Great Wall“, die Chinesische Mauer, Matt Damon, der Namenlose Orden und viele, sehr viele, viel zu viele Tao Teis

Januar 13, 2017

China im 12. Jahrhundert: Der Söldner William Garin (Matt Damon) und sein Freund Pero Tovar (Pedro Pascal) suchen das legendäre, in Europa damals noch unbekannte Schießpulver. Sie entdecken die Chinesische Mauer und den Namenlosen Orden (das ist doch einmal ein Name!), der sich auf einen großen Kampf vorbereitet. Alle sechzig Jahre greifen die Tao Tei aus den Jadebergen an. Die Bestien töten acht Tage lang Menschen, um sie für ihre Gier zu bestrafen.

Der nächste Angriff steht unmittelbar bevor und nach dieser kurzen Einführung folgt „The Great Wall“ den bekannten Mustern von Angriffen der Fremden/Invasoren/Monster/Indianer (soviel zu einer möglichen politischen Lesart des Films) und der Verteidigung der Festung bzw. hier, des Landes. In diesem Fall mit vielen einfallsreich und überraschend eingesetzten Waffen und todesmutigen Kriegern. Historisch faktengetreu ist diese amerikanisch-chinesische Produktion nicht. Sie spielt in einer Fantasy-Welt, in der es Monster gibt, die wie Filmmonster aussehen und wie eine wildgewordene Amseisenhorde angreifen.

Die Idee für den Film und der Hauptdarsteller kamen aus Hollywood, Regie, eigentlich alle anderen Schauspieler und die vielen, vielen bunt gekleideten Soldatendarsteller aus China. Die CGI-Macher arbeiteten, wie man aus dem sehr langen Abspann erfährt, rund um den Globus und sie hatten viel zu tun. Daran änderten auch die vielen Statisten nichts, die als Soldaten treppauf, treppab laufen und Pfeile, Speere, Öl und andere Dinge gegen die Tao Teis schleudern.

Die Regie übernahm Zhang Yimou, der vor fünfzehn Jahren „Hero“ inszenierte, und der für seinen ersten englischsprachigen Film anscheinend alles verlernte. „Hero“ ist ein hoch budgetiertes Prestigeprodukt, das damals Publikum und Kritik überzeugte. Zhang Yimous erster Martial-Arts-Film beeindruckt mit moralischen Ambivalenzen, tollen Kampfszenen und leinwandfüllenden Bildern, die man sich oft auch als Poster vorstellen kann.

In „The Great Wall“ gibt es dagegen nur die Eindeutigkeiten einer banalen Geschichte mit Dialogen zum Vergessen und Charakteren ohne jegliche Tiefe. Das gilt auch für Matt Damon, der hier in einer Mischung aus Langeweile und Desorientierung in die Kamera blickt, während auch auf seinen Schultern der Anspruch des Films ruht, gleichzeitig das westliche und das chinesische Publikum zu begeistern.

Auch optisch ist „The Great Wall“ eine große Enttäuschung. In „Hero“ bleiben, auch nachdem man die Geschichte vergessen hat, die Bilder und einzelne Sequenzen im Gedächtnis. Auch für „The Great Wall“ wurde ein gigantischer Aufwand betrieben. Offiziell kostete der Film 150 Millionen Dollar, was ihn zum bislang teuersten chinesischen Film macht. Armeen von Statisten wurden engagiert und 13140 Kostüme für sie geschneidert. Sie wurden durch CGI-Soldaten ergänzt. Es wurde unter anderem in Huangdao, am Ufer des Gelben Meeres, und im Zhangye-Danxia-Geopark gedreht. Es wurde ein 152 Meter langes, zwölf Meter hohes Mauer-Set aufgebaut; als Teil eines der größten Green-Screen-Sets im Außenbereich, die es bislang für einen Spielfilm gab.

Aber anstatt diesen Aufwand bildgewaltig auf der Leinwand zu präsentieren, geht in „The Great Wall“ alles in einem hektischem IMAX-3D-Schnittgewitter unter, das von einem gleichbleibend lautem, von „Game of Thrones“-Komponist Ramin Djawadi geschriebenem Soundtrack aus der bombastischen Hans-Zimmer-Schule begleitet wird, die aus allen IMAX-Boxen dröhnt.

The Great Wall“ ist ein durch und durch durchschnittliches Werk bei dem alle Beteiligten gerade so Dienst-nach-Vorschrift leisten. Da beeindruckt nichts; – was angesichts der Beteiligten dann wiederum beeindruckend ist.

In einigen Jahren wird der Abenteuerfilm sicher regelmäßig an Sonntagnachmittagen im Fernsehen laufen und zwölfjährigen Jungs, die sich über die nicht vorhandene Liebesgeschichte freuen werden, gefallen.

the-great-wall-plakat

The Great Wall (The Great Wall, China/USA 2017)

Regie: Zhang Yimou

Drehbuch: Carlo Bernard, Doug Miro, Tony Gilroy (nach einer Geschichte von Max Brooks, Edward Zwick und Marshall Herskovitz)

mit Matt Damon, Pedro Pascal, Tian Jing, Willem Dafoe, Andy Lau, Numan Acar, Johnny Cicco

Länge: 103 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Facebook-Seite zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „The Great Wall“

Metacritic über „The Great Wall“

Rotten Tomatoes über „The Great Wall“

Wikipedia über „The Great Wall“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 1. Oktober: Contagion

Oktober 1, 2016

Vox, 20.15

Contagion (Contagion, USA 2011)

Regie: Steven Soderbergh

Drehbuch: Scott Z. Burns

Toller quasi-dokumentarischer Thriller über eine weltweite Pandemie. Ein Ensemblestück, bei dem auch Starpower nicht vor einem vorzeitigen Ableben schützt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Marion Cotillard, Matt Damon, Laurence Fishburne, Jude Law, Gwyneth Paltrow, Kate Winslet, Bryan Cranston, Jennifer Ehle, Sanaa Lathan, John Hawkes, Armin Rohde, Elliott Gould, Enrico Colantoni, Chin Han

Wiederholung: Sonntag, 2. Oktober, 03.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Contagion“

Moviepilot über „Contagion“

Metacritic über „Contagion“

Rotten Tomatoes über „Contagion“

Wikipedia über „Contagion“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Girlfriend Experience – Aus dem Leben eines Luxus-Callgirls” (The Girlfriend Experience, USA 2009)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Contagion“ (Contagion, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Haywire” (Haywire, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Magic Mike” (Magic Mike, USA 2012)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen“ (Side Effects, USA 2013)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Behind the Candelabra, USA 2013)

Steven Soderbergh in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: „Jason Bourne“ ist zurück

August 11, 2016

Wenn „Jason Bourne“ meine erste Begegnung mit Jason Bourne wäre, wäre ich begeistert.

Aber es ist die vierte. Und dann gab es noch „Das Bourne Vermächtnis“ mit Jeremy Renner als Bourne-Ersatz Aaron Cross.

Jetzt sind Matt Damon, der den CIA-Killer ohne Gedächtnis dreimal spielte, und Paul Greengrass, der Damon zweimal als Bourne inszenierte, zurück in der Welt von Jason Bourne. Fast zehn Jahre nach dem dritten Bourne-Film „Das Bourne Ultimatum“ kehren sie zu dem Agenten, der von seinem ehemaligen Arbeitgeber gejagt wird, zurück und letztendlich erzählen sie die gleiche Geschichte noch einmal. Mit viel Action, wenigen Dialogen, pulsierender Musik, nahtlosen Schnitten und einer Wackelkamera, die damals das Genre hin zu einem quasi-dokumentarischen Stil revolutionierte und eben für diese jede Filmschul-Regel missachtende Kameraarbeit kritisiert wurde. Das ändert nichts daran, dass Greengrass ein Meister dieses oft kopierten, in dieser Perfektion und Eleganz fast nie erreichten Stils ist.

In ihrem neuesten Film „Jason Bourne“ ist alles wie vor zehn Jahren und wenn „Jason Bourne“ 2009 (oder so) in die Kinos gekommen wäre, wäre er sicher als okaye bis grandiose Fortsetzung durchgegangen. Aber nach einer gut zehnjährigen Pause ist „Jason Bourne“ einfach nur eine Wiederholung des allseits bekannten, mit ein, zwei im Nichts verlaufenden Anpassungen an den Zeitgeist, die in der Post-Snowden-Zeit altbacken sind.

Anscheinend verbrachte Jason Bourne die letzten zwölf Jahre („Das Bourne Ultimatum“ spielt 2004) mit der Teilnahme an Undergrund-Faustkämpfen. Seine Gegner schlägt er umstandslos K. O..

In Athen trifft er Nicky Parsons (Julia Stiles). Sie hat aus dem CIA-Computer Daten über Geheimprojekte geklaut. Eines ist Treadstone, das CIA-Projekt, an dem Bourne teilnahm. Eines ist Iron Hand, ein brandneues, noch größeres, bedrohlicheres und geheimeres Projekt als Treadstone. In diesem Projekt geht es um eine Hintertür in einem populärem Computerprogramm (irgendetwas zwischen ganz vielen Apps, die miteinander verknüpft werden, und Facebook), das aber nur die Funktion eines MacGuffins hat und dazu dient, alle wichtigen Figuren nach Las Vegas zu bringen zu dem internationalen EXOCON-Kongress, auf dem sich Hacker, Überwachungs- und Cyber-Security-Industrie treffen.

Dabei beginnen die Probleme für Jason Bourne schon in Athen. Kaum hat er Nicky getroffen, will die CIA ihn schon umbringen. Dieses Mal wird die CIA von CIA-Chef Robert Dewey (Tommy Lee Jones) und der jungen, ehrgeizigen Computeranalystin Heather Lee (Alicia Vikander) verkörpert. Der eiskalte CIA-Killer Asset (Vincent Cassel) (Asset? Als CIA-Tarnname? Wirklich? Wie soll ich das übersetzen? Aktivposten? Spion?) soll Bourne und Nicky töten. In dem Getümmel zwischen Demonstranten und Polizisten kann er nur Nicky erschießen. Bourne kann am Ende dieser atemberaubenden Actionszene mit dem USB-Stick mit den Daten über die CIA-Geheimprojekte flüchten. Zuerst nach Berlin. Dann nach London und nach Las Vegas. Asset verfolgt ihn, Leichen stapeln sich (in London eine Handvoll Toter). Jede Plausibilität geht in einem Meer von Action unter. Denn das Chaos, das Asset und der CIA bei der Verfolgung von Jason Bourne anrichten, ist unglaublich. Jedenfalls wenn man unauffällig operieren möchte.

Bei dieser Hatz um den halben Globus erfährt Bourne, wie sein Vater in Treadstone involviert war und warum er sterben musste.

Und Heather Lee glaubt, nachdem sie ein psychologisches Gutachten über Bourne gelesen hat, dass Bourne eigentlich wieder zurück in den Schoß der CIA will. Das ist, immerhin ist Jason Bourne kein Jack Bauer, ein psychologisch durchgehend unplausibler Handlungsstrang. Denn warum sollte Bourne wieder zu dem Unternehmen zurückkehren, das ihn unter allen Umständen töten will?

Jason Bourne“ ist ein einziges Déjà Vu, das bei den bekannten Teilen oft langweilt (weil wir das alles in den vorherigen Bourne-Filmen schon besser und glaubwürdiger gesehen haben), bei den Aktualisierungen, wie dem neuen CIA-Projekt, hinter der Wirklichkeit zurückbleibt und in diesen Momenten politisch naiv von einem Geheimprojekt redet, während die CIA und die NSA aus ihrer Gier nach unseren Daten keinen Hehl machen. Das gilt, ihr müsst nur eine aktuelle Tageszeitung aufschlagen, auch für Sicherheitspolitiker und Geheimdienstchefs aus anderen Ländern. In der Post-Snowden-Ära sind diese Fakten über die globale Geheimdienstüberwachung in großen Teilen bekannt. Die Zusammenarbeit zwischen Firmen und Geheimdiensten auf mehr oder weniger gesetzlicher Grundlage ist auch bekannt. Die Sicherheitspolitiker und -behörden äußern offen ihre Überwachungswünsche und der Kampf dagegen wird ebenfalls in der Öffentlichkeit ausgetragen.

Aber diese Aktualisierung ist nur ein Seitenstrang in Jason Bournes mehr oder weniger stringent betriebener Suche nach dem Mörder seines Vaters, der – Überraschung! – in der CIA sitzt. Sowieso wird die CIA hier endgültig zu einer Organisation, die vor allem mit sich selbst beschäftigt ist (nicht unwahrscheinlich) und vor allem eigene Mitarbeiter tötet. Das ist dann in der Häufung von inzwischen fünf Filmen, die im Bourne-Universum spielen, doch arg unglaubwürdig.

Das gilt auch für die Action, die nach dem atemberaubenden Auftakt in Griechenland, eine gewisse Routine nicht verleugnen kann und sich im Lauf des Films zunehmend in überbordende Kollateralschäden flüchtet. Schon in London werden am helllichten Tag innerhalb weniger Minuten in einem Gebäudekomplex eine Handvoll Menschen, die wahrscheinlich alle einen US-Pass und teils wichtige Jobs hatten, ermordet – und niemand soll sich dafür interessieren? In Las Vegas wird das, als Teil eines längeren Action-Set-Pieces, mit einer Dutzende Autos und Gebäude zerstörender Autoverfolgungsjagd auf einer Hauptstraße überboten. Da wandelt Jason Bourne durchaus spektakulär auf den Spuren von James Bond. Aber was in der James-Bond-Welt in Ordnung ist, funktioniert in der Jason-Bourne-Welt, in der der Held und seine Gegner sich möglichst unauffällig durch die Welt bewegen, nicht.

Diese Rückkehr von Paul Greengrass und Matt Damon in die Welt von Jason Bourne ist – zugegeben – unterhaltsam, rasant und durchaus überraschend inszeniert; wenn man die anderen Bourne-Filme nicht kennt. Aber sie fügt den vorherigen Filmen nichts wesentliches bei und als Zeitdiagnose wirkt er schon heute hoffnungslos veraltet.

Jason Bourne - Plakat

Jason Bourne (Jason Bourne, USA 2016)

Regie: Paul Greengrass

Drehbuch: Paul Greengrass, Christopher Rouse (nach Charakteren von Robert Ludlum)

mit Matt Damon, Alicia Vikander, Tommy Lee Jones, Riz Ahmed, Vincent Cassel, Ato Essandoh, Bill Camp, Julia Stiles, Stephan Kunken, Gregg Henry

Länge: 124 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Jason Bourne“

Metacritic über „Jason Bourne“

Rotten Tomatoes über „Jason Bourne“

Wikipedia über „Jason Bourne“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tony Gilroys “Das Bourne-Vermächtnis” (The Bourne Legacy, USA 2012)

Meine Besprechung von Paul Greengrass’ “Captain Phillips” (Captain Phillips, USA 2013)

Jason Bourne besucht das AOL-Gebäude

Matt Damon und Paul Greengrass besuchen die BBC

Nachtrag (20. August 2016)

Die Bourne Herrschaft von Robert Ludlum

Jason Bourne trat erstmals 1980 in dem Roman „Die Bourne-Identität“ von Robert Ludlum auf. Er schrieb zu Lebzeiten noch zwei weitere Romane mit Jason Bourne, der bei ihm ein Vietnam-Veteran war. Für die Filme mit Matt Damon als Jason Bourne wurde das geändert. Neben vielen anderen Details.

Seit 2004 schrieb Eric Van Lustbader zehn weitere Jason-Bourne-Romane, die, auch wenn auf dem aktuellen Buchcover Jason Bourne Matt Damon ähnelt, unabhängig von den Filmen sind.

Mit „Die Bourne-Herrschaft“ ist jetzt sein neunter Bourne-Roman auf Deutsch erschienen. In dem Thriller wird Jason Bourne, der als Doppelgänger eines syrischen Ministers bei einem Gipfeltreffen teilnahm, von dem Terroristen El Ghadan enttarnt und erpresst, den Präsidenten der USA innerhalb der nächsten sieben Tage umzubringen. Wenn Bourne das nicht gelingt, wird El Ghadan Bournes Freundin und deren kleine Tochter töten.

Klingt nach einem Pageturner für die nächste lange Zugfahrt oder den Strandkorb.

Eric Van Lustbader/Robert Ludlum: Die Bourne-Herrschaft

(übersetzt von Norbert Jakober)

Heyne, 2016

528 Seiten

9,99 Euro

Originaltitel

The Bourne Ascendancy

Grand Central Publishing, 2014

Hinweise

Homepage von Eric Van Lustbader

Homepage von Robert Ludlum

Heyne über Robert Ludlum

Wikipedia über Robert Ludlum (deutsch, englisch) und Eric Van Lustbader (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 5. Mai: Der gute Hirte

Mai 5, 2016

ZDFneo, 21.45

Der gute Hirte (USA 2006, Regie: Robert de Niro)

Drehbuch: Eric Roth

Hochkarätig besetztes CIA-Biopic, das die Geschichte des Geheimdienstes zwischen dem Zweiten Weltkrieg und den sechziger Jahren anhand des Lebens von Edward Wilson von der Spionageabwehr erzählt.

„Der gute Hirte“ war für mehrere renommierte Preise nominiert, wie den Oscar für die Ausstattung, und erhielt auch einige. Hauptsächlich für die Ausstattung und, auf der Berlinale, für das Ensemble.

Auch für den Edgar war Eric Roths Drehbuch nominiert. Den Preis der International Thriller Writers (ITW) als bester Thriller erhielt „Der gute Hirte“.

Und das fand ich dann doch ziemlich rätselhaft. Denn letztendlich ist Robert de Niros Film doch nur gut ausgestattetes, gut besetztes, ziemlich zähes Ausstattungskino.

Mit Matt Damon, Angelina Jolie, Alec Baldwin, Tammy Blanchard, Billy Crudup, Robert De Niro, Keir Dullea, Michael Gambon, Martina Gedeck, William Hurt, Timothy Hutton, Gabriel Macht, Joe Pesci, John Turturro

Hinweise

Film-Zeit über „Der gute Hirte“

Rotten Tomatoes über „Der gute Hirte“

Wikipedia über „Der gute Hirte“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 3. März: Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll

März 3, 2016

Vox, 20.15
Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Behind the Candelabra, USA 2013)
Regie: Steven Soderbergh
Drehbuch: Richard LaGravenese
LV: Scott Thorson, Alex Thorleifson: Behind the Candelabra, 1988
Grandioses, mit Preisen überschüttetes Biopic über den klavierspielenden, stockschwulen Las-Vegas-Entertainer Liberace, der jeden verklagte, der behauptete, er sei schwul.
Derzeit ist „Liberace“ immer noch Steven Soderberghs letzter Kinofilm, obwohl die HBO-Produktion in den USA nur im Fernsehen lief.
Soderbergh erzählt pointiert, mit einem scharfen Blick auf die damalige Bigotterie und die Schauwerte, die Liebesgeschichte zwischen den beiden Männern, in der der ältere Mann den anderen verführt, ausnutzt und letztendlich verstößt. Es ist auch ein Blick auf die Schattenseiten des Showgeschäfts, in denen ein Star wie ein kleiner König herrschen kann.
Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.
mit Michael Douglas, Matt Damon, Scott Bakula, Dan Akroyd, Debbie Reynolds
Wiederholung: Freitag, 4. März, 01.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Liberace“

Moviepilot über „Liberace“

Metacritic über „Liberace“

Rotten Tomatoes über „Liberace“

Wikipedia über „Liberace“

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Girlfriend Experience – Aus dem Leben eines Luxus-Callgirls” (The Girlfriend Experience, USA 2009)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Contagion“ (Contagion, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Haywire” (Haywire, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Magic Mike” (Magic Mike, USA 2012)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen“ (Side Effects, USA 2013)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Behind the Candelabra, USA 2013)

Steven Soderbergh in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 14. November: Green Zone

November 14, 2015

RTL II, 22.35
Green Zone (USA 2010, Regie: Paul Greengrass)
Drehbuch: Brian Helgeland
LV: Rajiv Chandrasekaran: Imperial Life In The Emerald City, 2006
Bagdad, April 2003: Nach der Invasion suchen US-Offizier Roy Miller und sein Team die Massenvernichtungswaffen von Saddam Hussein, die ja damals der offizielle Kriegsgrund waren.
Gelungener Mix aus Polit-Thriller und Kriegsfilm von Paul Greengrass und Matt Damon, die auch für die „Bourne“-Filme verantwortlich sind.
mit Matt Damon, Jason Isaacs, Amy Ryan, Greg Kinnear, Brendan Gleeson
Hinweise
Rotten Tomatoes über „Green Zone“
Wikipedia über „Green Zone“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Paul Greengrass’ “Captain Phillips” (Captain Phillips, USA 2013)


TV-Tipp für den 18. Oktober: Departed – Unter Feinden

Oktober 18, 2015

Weil am Donnerstag „Black Mass“ über Whitey Bulger anlief, empfehle ich heute den anderen und besseren Film über Whitey Bulger (auch wenn Frank Costello nur inspiriert von Bulger ist).

Als Vorfilm empfehle ich um 20.15 Uhr auf Arte „GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia“ (auch von Martin Scorsese, auch ein grandioser Gangsterfilm)

https://www.youtube.com/watch?v=TCiwrrYTO2g

Pro7, 22.15

Departed – Unter Feinden (USA 2006, Regie: Martin Scorsese)

Drehbuch: William Monahan

Cop Billy Costigan ist Undercover-Agent in der Organisation des Mafiapaten Frank Costello. Gangster Colin Sullivan ist bei der Polizei der Top-Maulwurf für Costello. Beide steigen in den feindlichen Organisationen stetig auf. Da erhalten Costigan und Sullivan von ihrem Boss den Auftrag, den Verräter in den eigenen Reihen zu finden.

„Departed – Unter Feinden“ ist, wie Genre-Junkies wissen, das grandiose US-Remake des ebenso grandiosen Hongkong-Thrillers „Infernal Affairs“ (von Andrew Lau und Alan Mak). Monahan verlegte die Geschichte nach Boston, orientierte sich bei dem Mafiapaten an dem legendären Whitey Bulger und zeichnete ein Porträt der amerikanischen Gesellschaft. Die schwächsten Szenen des Remakes sind die weinigen, direkten Übernahmen von Szenen aus dem Original.

Beide Filme sind stilistisch überzeugende Werke über Freundschaft, Loyalität und Verrat.

Monahans Drehbuch erhielt einen Edgar, einen Oscar, den Preis der Writers Guild of America und war für den Golden Globe nominiert (um nur einige zu nennen). Der Film wurde für zahlreiche Preise nominiert und erhielt auch den Oscar für den besten Film des Jahres

Die nächste Zusammenarbeit von Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio war die allseits abgefeierte Dennis-Lehane-Verfilmung „Shutter Island“ (mir gefiel das Buch besser) und zuletzt war DiCaprio für Scorsese “The Wolf of Wall Street”.

Und William Monahans lieferte danach sein gelungenes Regiedebüt, die Ken-Bruen-Verfilmung “London Boulevard” (mit Colin Farrell, David Thewlis, Ray Winstone, Eddie Marsan und, umpf, Keira Knightley) ab.

Mit Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Mark Wahlberg, Martin Sheen, Ray Winstone, Vera Farmiga, Alec Baldwin

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Departed – Unter Feinden“

Metacritic über “Departed – Unter Feinden”

Rotten Tomatoes über “Departed – Unter Feinden”

Wikipedia über “Departed – Unter Feinden” (deutsch, englisch)

Drehbuch „The Departed“ von William Monahan

Collider: Interview mit William Monahan (Februar 2007)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “The Wolf of Wall Street” (The Wolf of Wall Street, USA 2013)

Martin Scorsese in der Kriminalakte

Meine Besprechung von William Monahans “London Boulevard” (London Boulevard, USA/GB 2010)

Meine Besprechung von William Monahans “The Gambler” (The Gambler, USA 2014 – nur Drehbuch)

Ein Lesebefehl für den True-Crime-Fan

Lehr - O Neill - Black Mass - 4

Pünktlich zum Filmstart von „Black Mass“ erschien das von den „Boston Globe“-Journalisten geschriebene und mit dem Edgar ausgezeichnete Sachbuch „Black Mass“, das als Vorlage für den Film diente. Das Buch ist eine ungemein spannende Lektüre, die einem viel von der US-Kriminalitätsgeschichte erzählt.

Dick Lehr/Gerard O’Neill: Black Mass – Der Pate von Boston
(übersetzt von Joachim Körber)
Goldmann, 2015
512 Seiten
9,99 Euro

Originalausgabe
Black Mass: Whitey Bulger, the FBI, and a Devil’s Deal
PublicAffairs, 2000


Neu im Kino/Filmkritik: Über Ridley Scotts „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“

Oktober 8, 2015

Nachdem die letzten Filme von Ridley Scott aus verschiedenen Gründen nicht überzeugten, obwohl „The Counselor“ einige fanatische Fans hat, kehrt Ridley Scott mit „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ wieder in die Welt zurück, die ihm seine größten Erfolge bescherte: den Weltraum. Dieses Mal mit einem Science-Fiction-Film, der die Betonung auf „Science“ legt.
In naher Zukunft wird die bemannte Mission „Ares III“ auf den Mars geschickt. Am achtzehnten Tag der Mission gibt es einen Sturm (das ist der Fiction-Part des Films). Die sechs Astronauten verlassen Hals über Kopf den Planeten. Mark Watney (Matt Damon) wird dabei verletzt und, weil Captain Melissa Lewis (Jessica Chastain) von ihm keine Lebenszeichen mehr erhält, lässt sie Watneys Leiche zurück.
Aber er ist nicht tot.
Er kehrt in das Habitat zurück und macht dann das, was jeder gute Amerikaner tut: er kämpft. Er rationiert seine Lebensmittel, er beginnt Kartoffeln anzubauen (was gar nicht so einfach ist, aber Watney ist ein Botaniker) und er nimmt Kontakt zur NASA auf. Was auch nicht so einfach ist. Denn es gibt keine Funkverbindung.
„Der Marsianer“ basiert auf dem Überraschungserfolg von Andy Weir. Er veröffentlichte den faktenversessenen Science-Fiction-Roman, vor einer steigenden Leserschar, zuerst als Fortsetzungsroman im Internet. Dann bei Amazon als E-Book und, weil es sich phänomenal verkaufte, bei dem großen Verlag Crown Publishing als gedrucktes Buch. Hollywood kaufte, wie wahrscheinlich bei jedem Bestseller, die Verfilmungsrechte und, über einige im Filmgeschäft normale Umwege, gelangte das Drehbuch in die Hände von Ridley Scott, dem Regisseur von „Alien“ und „Blade Runner“, der mit „Der Marsianer“ eine klassische Abenteuergeschichte erzählt. Robinson Crusoe auf dem Mars, nur ohne Affen und Außerirdische, aber dafür mit vielen Fakten.
Neben Watneys Kampf gegen den lebensfeindlichen Planeten gibt es zwei weitere Erzählstränge. Der eine spielt auf der Erde und erzählt wie die NASA, nachdem sie erfahren hat, dass Watney noch lebt, versucht, ihn zu retten, was angesichts der riesigen Entfernungen und der Zeit, die eine Rettungsmission benötigt, ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen ist. Der andere spielt im Raumschiff und erzählt, wie Lewis und die anderen Astronauten reagieren, als sie erfahren, dass ihr Kamerad Watney noch lebt. Dieser Erzählstrang wird allerdings lange vernachlässigt und er wirkt, weil wir nur erfahren, was Astronauten während des langen Flugs in ihrem Schiff machen, über weite Strecken etwas forciert.
Mit 144 Minuten ist „Der Marsianer“ auch zu lang geraten. Immerhin hat die Geschichte, trotz der zahlreichen Hindernisse, die der zupackende und grundoptimistischen Watney überwinden muss, keine großen Überraschungen oder Wendungen. Scott hätte die Geschichte problemlos in zwei Stunden erzählen können. Trotzdem plant er, wie auch bei einigen seiner anderen Filme, für die DVD-Auswertung eine um zwanzig Minuten längere Fassung.
Das gesagt ist „Der Marsianer“ einer der gelungensten und schönsten Science-Fiction-Filme der vergangenen Jahre. Das liegt an den nur sparsam eingesetzten Spezialeffekte, der glaubwürdigen Geschichte und dem sorgfältigen Umgang mit Fakten. Im Gegensatz zu Christopher Nolans „Interstellar“, der letztes Jahr ja mit seiner Faktentreue hausieren ging und am Ende nur eine verquere Familienzusammenführung aus dem Reich der Phantasie erzählte, bleibt Ridley Scott bis zum Ende bei den Fakten. Die sind ja auch dramatisch genug.

Der Marsianer - Plakat
Der Marsianer – Rettet Mark Watney (The Martian, USA 2015)
Regie: Ridley Scott
Drehbuch: Drew Goddard
LV: Andy Weir: The Martian, 2011/2014 (Der Marsianer)
mit Matt Damon, Jessica Chastain, Kristen Wig, Jeff Daniels, Michael Pena, Kate Mara, Sean Bean, Sebastian Stan, Aksel Hennie, Chiwetel Ejiofor, Donald Glover, Benedict Wong, Mackenzie Davis
Länge: 144 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Deutsche Homepage zum Film
Englische Homepage zum Film
Film-Zeit über „Der Marsianer“
Moviepilot über „Der Marsianer“
Metacritic über „Der Marsianer“
Rotten Tomatoes über „Der Marsianer“
Wikipedia über „Der Marsianer“ (deutsch, englisch)
Homepage von Andy Weir

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Prometheus” (Prometheus, USA 2012)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Exodus – Götter und Könige (Exodus – Gods and Kings, USA 2014)

Ridley Scott in der Kriminalakte

Nachtrag 1 (10. Oktober 2015)

Das Science Fiction Jahr 2015

In „Das Science Fiction Jahr 2015“, herausgegeben von Hannes Riffel (neu dabei) und Sascha Mamczak (schon länger dabei), erstmals im Golkonda Verlag (nachdem es fast dreißig Jahre bei Heyne erschien), ohne große Veränderungen – und, ja, die Tage, wenn ich mehrere Texte gelesen habe, gibt es eine ausführliche Besprechung –, aber schon jetzt will ich auf einen lesenswerten Text hinweisen.
In dem Sammelband ist ein 13-seitiges, interessantes Interview mit Andy Weir, dem Autor von „Der Marsianer“ über seinen Roman und alles, was damit zusammen hängt. Also wie er recherchierte, wie er sein Debüt schrieb, was er von Marsmissionen hält, wie sie möglich sind und welche Herausforderungen und Gefahren es gibt, wer seine schriftstellerischen Vorbilder sind, wer sein Lieblings-Doctor-Who ist und wie er in die Verfilmung involviert war.
Lesenswert!

Hannes Riffel/Sascha Mamczak (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 2015
Golkonda, 2015
648 Seiten
29,90 Euro

Nachtrag 2 (10. Oktober 2015)

Weir - Der Marsianer - Movie-Tie-In - 4

Eigentlich wollte ich den für den John W Campbell Memorial Award nominierten Roman ja vor dem Filmstart lesen, aber er ist eben erst bei mir eingetroffen und der dringliche Hauptlesegrund hat sich ja am Donnerstag erledigt.
Für den Filmstart hat Heyne dem Bestseller eine Filmausgabe spendiert, die sich nur durch das Cover von der vorherigen Ausgabe unterscheidet.

Andy Weir: Der Marsianer – Rettet Mark Watney
(übersetzt von Jürgen Langowski)
Heyne, 2015
512 Seiten
999 Euro

Deutsche Erstausgabe
Heyne, 2014

Originalausgabe
The Martian
2011 (online)
(gedruckt 2014 bei Crown und Del Rey)

Nachtrag 3 (15. Oktober 2015)

DP/30 unterhält sich mit Ridley Scott über „Der Marsianer“ und den ganzen Rest


TV-Tipp für den 12. August: Der talentierte Mr. Ripley

August 11, 2015

EinsPlus, 22.15

Der talentierte Mr. Ripley (USA 1999, Regie: Anthony Minghella)

Drehbuch: Anthony Minghella

LV: Patricia Highsmith: The talented Mr. Ripley, 1955 (Nur die Sonne war Zeuge, Der talentierte Mr. Ripley)

Eigentlich sollte der mittellose Tom Ripley den reichen Reedersohn Dickie Greenleaf nur aufspüren und wieder nach Hause bringen. Aber sie sehen sich so verdammt ähnlich und Ripley gefällt das Leben als reicher Müßiggänger.

Zweite Verfilmung des ersten Tom Ripley-Romanes (hier: Matt Damon, 1960 in der legendären Erstverfilmung „Nur die Sonne war Zeuge“ von René Clement war es Alain Delon) – dieses Mal als klassisches Hollywood-Kino, welches die Atmosphäre der 50er perfekt rekonstruiert. „Der talentierte Mr. Ripley“ ist im Wesentlichen nettes, etwas langatmiges, nicht sonderlich fesselndes Ausstattungskino.

Der Film war unter anderem für den Edgar Alan Poe Award nominiert.

Mit Matt Damon, Gwyneth Paltrow, Jude Law, Cate Blanchett, Philip Seymour Hoffman, Jack Davenport, James Rebhorn, Philip Baker Hall, Lisa Eichhorn

Wiederholung: Donnerstag, 13. August, 03.10 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Drehbuch “The talented Mr. Ripley” von Anthony Minghella (Fassung 1. November 1999)

Rotten Tomatoes über “Der talentierte Mr. Ripley”

Wikipedia über Patricia Highsmith (deutsch, englisch)

Times: The 50 Greatest Crime Writers No 1: Patricia Highsmith

Kaliber .38 über Patricia Highsmith (Bibliographie)

Krimi-Couch über Patricia Highsmith

Kirjasto über Patricia Highsmith

Wired for Books: Don Swain redet mit Patricia Highsmith (1987)

Gerald Peary redet mit Patricia Highsmith (Sight and Sound – Frühling 1988 )

Meine Besprechung der Patricia-Highsmith-Verfilmung “Die zwei Gesichter des Januars” (The two Faces of January, Großbritannien/USA/Frankreich 2014)

Mein Nachruf auf Anthony Minghella


TV-Tipp für den 25. Mai: Der Plan

Mai 25, 2015

ZDF, 23.35

Der Plan (USA 2011, Regie: George Nolfi)

Drehbuch: George Nolfi

LV: Philip K. Dick: Adjustment Team, 1954 (Kurzgeschichte)

Politiker David Norris verliebt sich in die Tänzerin Elise. Da tauchen einige seltsame Männer bei ihm auf, die behaupten, von einem Planungsbüro zu kommen und Norris’ Leben nachzujustieren. Denn nach dem Plan gibt es zwischen David und Elise keine Liebesgeschichte.

Bei Kritik und Publikum ziemlich gut angekommenes Spielfilmdebüt von George Nolfi, dem Drehbuchautor von „Das Bourne Ultimatum“, „The Sentinel – Wem kannst du trauen?“ und „Ocean’s Twelve“, über die Frage, ob wir unser Schicksal selbst in der Hand haben.

„Der Plan“ reiht sich mit seiner guten Story, den guten Schauspielern, der gelungenen Inszenierung und den gelungenen Tricks (es gibt wenige Tricks und die fügen sich organisch in die Geschichte ein) in die Reihe der gelungenen Philip-K.-Dick-Verfilmungen ein.

mit Matt Damon, Emily Blunt, Anthony Mackie, John Slattery, Michael Kelly, Terence Stamp

Wiederholung: Mittwoch, 27. Mai, 01.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Film-Zeit über „Der Plan“

Metacritic über „Der Plan“

Rotten Tomatoes über „Der Plan“

Wikipedia über „Der Plan“ (deutsch, englisch)

Homepage von Philip K. Dick

Meine Besprechung von Len Wisemans Philip-K.-Dick-Verfilmung „Total Recall“ (Total Recall, USA 2012)

Mein Hinweis auf die Neuauflage der Philip-K.-Dick-Romane „Marsianischer Zeitsturz“, „Ubik“ und „Der dunkle Schirm“

Philip K. Dick in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 23. April: Departed – Unter Feinden

April 23, 2015

Vox, 20.15

Departed – Unter Feinden (USA 2006, Regie: Martin Scorsese)

Drehbuch: William Monahan

Cop Billy Costigan ist Undercover-Agent in der Organisation des Mafiapaten Frank Costello. Gangster Colin Sullivan ist bei der Polizei der Top-Maulwurf für Costello. Beide steigen in den feindlichen Organisationen stetig auf. Da erhalten Costigan und Sullivan von ihrem Boss den Auftrag, den Verräter in den eigenen Reihen zu finden.

„Departed – Unter Feinden“ ist, wie Genre-Junkies wissen, das grandiose US-Remake des ebenso grandiosen Hongkong-Thrillers „Infernal Affairs“ (von Andrew Lau und Alan Mak). Monahan verlegte die Geschichte nach Boston, orientierte sich bei dem Mafiapaten an dem legendären Whitey Bulger und zeichnete ein Porträt der amerikanischen Gesellschaft. Die schwächsten Szenen des Remakes sind die weinigen, direkten Übernahmen von Szenen aus dem Original.

Beide Filme sind stilistisch überzeugende Werke über Freundschaft, Loyalität und Verrat.

Monahans Drehbuch erhielt einen Edgar, einen Oscar, den Preis der Writers Guild of America und war für den Golden Globe nominiert (um nur einige zu nennen). Der Film wurde für zahlreiche Preise nominiert und erhielt auch den Oscar für den besten Film des Jahres

Die nächste Zusammenarbeit von Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio war die allseits abgefeierte Dennis-Lehane-Verfilmung „Shutter Island“ (mir gefiel das Buch besser) und zuletzt war DiCaprio für Scorsese „The Wolf of Wall Street“.

Und William Monahans lieferte danach sein gelungenes Regiedebüt, die Ken-Bruen-Verfilmung “London Boulevard” (mit Colin Farrell, David Thewlis, Ray Winstone, Eddie Marsan und, umpf, Keira Knightley) ab.

Mit Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Mark Wahlberg, Martin Sheen, Ray Winstone, Vera Farmiga, Alec Baldwin

Wiederholung: Freitag, 24. April, 01.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Departed – Unter Feinden“

Metacritic über “Departed – Unter Feinden”

Rotten Tomatoes über “Departed – Unter Feinden”

Wikipedia über “Departed – Unter Feinden” (deutsch, englisch)

Drehbuch „The Departed“ von William Monahan

Collider: Interview mit William Monahan (Februar 2007)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “The Wolf of Wall Street” (The Wolf of Wall Street, USA 2013)

Martin Scorsese in der Kriminalakte

Meine Besprechung von William Monahans “London Boulevard” (London Boulevard, USA/GB 2010)

Meine Besprechung von William Monahans „The Gambler“ (The Gambler, USA 2014 – nur Drehbuch)


TV-Tipp für den 27. März: True Grit

März 27, 2015

Pro 7, 20.15

True Grit (USA 2010, Regie: Joel Coen, Ethan Coen)

Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen

LV: Charles Portis: True Grit, 1968 (Die mutige Mattie; True Grit)

Die vierzehnjährige Mattie Ross will den Mörder ihres Vaters, den Feigling Tom Chaney, finden. Für die Jagd engagiert sie den versoffenen, aber furchtlosen Marschall Rooster Cogburn.

Ein zukünftiger Western-Klassiker

mit Jeff Bridges, Hailee Steinfeld, Matt Damon, Josh Brolin, Barry Pepper

Wiederholung: Sonntag, 29. März, 00.25 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über Charles Portis (deutsch, englisch) und „True Grit

New York Times über Charles Portis (19. Dezember 2010)

Amerikanische Homepage zu „True Grit“ (Coen-Version)

Deutsche Homepage zu „True Grit“ (Coen-Version)

Film-Zeit über „True Grit“ (Coen-Version)

Metacritic über “True Grit”

Rotten Tomatoes über “True Grit”

Drehbuch „True Grit“ von Joel und Ethan Coen

Meine Besprechung von Charles Portis’ Roman „True Grit/Die mutige Mattie“ (True Grit, 1968)

„You know, for kids!“  – The Movies of the Coen Brothers (eine sehr umfangreiche Seite über die Coen-Brüder)

Meine Besprechung von Bill Green/Ben Peskoe/Will Russell/Scott Shuffitts „Ich bin ein Lebowski, du bist ein Lebowski – Die ganze Welt des Big Lebowski“ (I’m a Lebowski, you’re a Lebowski, 2007)

Meine Besprechung von Michael Hoffmans “Gambit – Der Masterplan” (Gambit, USA 2012 – nach einem Drehbuch von Joel und Ethan Coen)

Meine Besprechung des Coen-Films “Inside Llewyn Davis” (Inside Llewyn Davis, USA/Frankreich  2013)

Die Coen-Brüder in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 17. Dezember: Nur die Sonne war Zeuge/Der talentierte Mr. Ripley

Dezember 17, 2014

Original oder Remake? Vergleichen wir:

HR, 23.30

Nur die Sonne war Zeuge (Frankreich/Italien 1960, Regie: René Clément)

Drehbuch: René Clément, Paul Gégauff

LV: Patricia Highsmith: The talented Mr. Ripley, 1955 (Nur die Sonne war Zeuge, Der talentierte Mr. Ripley)

Tom Ripley soll im Auftrag von Philippes Vater den Sohn nach Amerika zurückbringen. Aber Tom und Philippe verstehen sich gut und Tom gefällt das müßige Millionärsleben. Warum also nicht einfach Philippe Greenleaf umbringen und dessen Stelle einnehmen?

Grandiose Verfilmung des ersten Ripley-Romanes; obwohl der Film moralisch korrekter endet.

Neben dem ausgefeilten Drehbuch trug besonders Henri Decaes superbe Farbfotografie zum Erfolg des Films bei. Erstmals schuf Farbe jene beklemmende Atmosphäre, die bis dahin nur aus den Schwarzweiß-Filmen der Schwarzen Serie bekannt war.

Patricia Highsmith schrieb danach vier weitere Bücher mit Tom Ripley, dem ersten sympathischen Psychopathen der Kriminalgeschichte.

Mit Alain Delon, Marie Laforet, Maurice Ronet

Hinweise

Wikipedia über Patricia Highsmith (deutsch, englisch)

Times: The 50 Greatest Crime Writers No 1: Patricia Highsmith

Kaliber .38 über Patricia Highsmith (Bibliographie)

Krimi-Couch über Patricia Highsmith

Kirjasto über Patricia Highsmith

Wired for Books: Don Swain redet mit Patricia Highsmith (1987)

Gerald Peary redet mit Patricia Highsmith (Sight and Sound – Frühling 1988 )

Meine Besprechung der Patricia-Highsmith-Verfilmung “Die zwei Gesichter des Januars” (The two Faces of January, Großbritannien/USA/Frankreich 2014)

Homepage von Alain Delon

Wikipedia über Alain Delon (deutsch, englisch, französisch)

Meine Besprechung von „Der Leopard“ (mit Alain Delon und Burt Lancaster)

Meine Besprechung von „Die Abenteurer“ (mit Alain Delon und Lino Ventura)

Alain Delon in der Kriminalakte

Kriminalakte zum 75. Geburtstag von Alain Delon

HR, 01.25

Der talentierte Mr. Ripley (USA 1999, Regie: Anthony Minghella)

Drehbuch: Anthony Minghella

LV: Paricia Highsmith: The talented Mr. Ripley, 1955 (Nur die Sonne war Zeuge, Der talentierte Mr. Ripley)

Eigentlich sollte der mittellose Tom Ripley den reichen Reedersohn Dickie Greenleaf nur aufspüren und wieder nach Hause bringen. Aber sie sehen sich so verdammt ähnlich und Ripley gefällt das Leben als reicher Müßiggänger.

Zweite Verfilmung des ersten Tom Ripley-Romanes (hier: Matt Damon, 1960 in der legendären Erstverfilmung „Nur die Sonne war Zeuge“ von René Clement war es Alain Delon) – dieses Mal als klassisches Hollywood-Kino, welches die Atmosphäre der 50er perfekt rekonstruiert. „Der talentierte Mr. Ripley“ ist im Wesentlichen nettes, etwas langatmiges, nicht sonderlich fesselndes Ausstattungskino.

Mit Matt Damon, Gwynieth Paltrow, Jude Law, Cate Blanchett

Hinweise

Drehbuch “The talented Mr. Ripley” von Anthony Minghella (Fassung 1. November 1999)

Rotten Tomatoes über „Der talentierte Mr. Ripley“


Neu im Kino/Filmkritik: „The Zero Theorem“ – Terry Gilliam schickt Christoph Waltz in eine Dystopie

November 28, 2014

Mit „The Zero Theorem – Das Leben passiert jedem“ kehrt Terry Gilliam, dessen künstlerischer Output in den letzten Jahren, abgesehen von der „Monty Python“-Reunion, nicht besonders erfolgreich war, wieder zurück in die Welt seiner Zukunftsdystopien. „Brazil“ und „12 Monkeys“ sind inzwischen Klassiker und sein neuester Film kann als Abschluss einer Trilogie gesehen werden, weil derzeit Trilogien in Mode sind. Wobei „The Zero Theorem“ dann der erschreckend schwache Abschluss wäre.
Im Mittelpunkt des Films steht Qohen Leth (Christoph Waltz), ein Computergenie mit einer gestörten Beziehung zu seiner Umwelt. Er lebt in einer verlassenen und verfallenden Kirche. Einem Ort der Ruhe in der chaotischen Welt. Wenn er vor die Tür geht, bricht der Alltag, der Lärm, der Schmutz, das Chaos und die nimmermüden quietschbunten Werbeschleifen auf ihn herein. Das ist die Welt von „Blade Runner“ (ohne Regen) und „Minority Report“, abgeschmeckt mit etwas Steampunk, gedrängt auf fünf Metern.
Auch Leths Arbeitsplatz entspringt der grotesken Welt von „Brazil“ und „12 Monkeys“: strampelnd und mit einer Computerspielkonsole in der Hand muss Leth hektisch irgendeine Aufgabe für den Megacomputer ManCom erledigen, die anscheinend nur einen Sinn hat: ihn zu beschäftigen. Kein Wunder, dass Leth viel lieber in seiner Wohnung arbeiten würde. Auch weil er nur dort einen ganz besonderen Anruf erhalten kann, auf den er schon seit Jahrzehnten wartet.
Nach einem absurden Gespräch mit drei Doktoren und einem Treffen mit Management, dem plötzlich auftauchendem, ebenso schnell verschwindendem Chef des Unternehmens, wird ihm dieser Wunsch erfüllt. Leth soll in seiner Kirche das titelgebende „Zero Theorem“ lösen. Was das genau ist und warum die Lösung so unglaublich wichtig ist, erfahren wir nicht, aber Leth widmet sich der Aufgabe mit nimmermüder Begeisterung.
Und schnell wirkt „The Zero Theorem“ wie eine leere Übung in technischer Brillanz. Die Ausstattung hat diesen Steampunk-Retro-Touch, der gefällt. Der überbordende Ideenreichtum und die Visualisierungen sind, wie auch in Terry Gilliams anderen Filmen, interessant. So wird die Suche nach dem Zero Theorem in einem riesigen Computerspiel gezeigt, in dem Leth Klötzchen an einen bestimmten Ort bewegen muss. Das zeigt in wenigen Bildern, wie schwierig die Aufgabe ist. Nur, weil wir nicht wissen, was das soll, entsteht der Effekt, dass Leth von seiner Aufgabe vollkommen in Anspruch genommen wird, sich über schlechte Ergebnisse aufregt und gleich noch einmal versucht, diese Aufgabe zu lösen, während wir nur einen Menschen sehen, der eine für uns vollkommen sinnlose Aufgabe erledigen soll. Das ist dann ungefähr so spannend, wie ein Spiel zu beobachten, dessen Regeln man nicht kennt und sie auch nie versteht. Spätestens zur Filmmitte mächte man dem manisch an seinem Computer herumhantierendem Leth zurufen: „Get a life!“.
Doch Leth hämmert weiter auf den Tasten herum und Terry Gilliams neuer Film, der auch fast ausschließlich in Leths Wohnung spielt, langweilt dann auch entsprechend schnell. Denn weder Leth noch die anderen Charaktere, die eigentlich alle nur Karikaturen und Metaphern sind, interessieren wirklich und besonders facettenreich sind sie auch nicht. So wirkt „The Zero Theorem“ am Ende wie eine Skizze, ein zu lang geratener Kurzfilm, bei dem viel Talent verschleudert wird.

The Zero Theorem - Plakat

The Zero Theorem – Das Leben passiert jedem (The Zero Theorem, Großbritannien/Rumänien 2013)
Regie: Terry Gilliam
Drehbuch: Pat Rushin
mit Christoph Waltz, David Thewlis, Mélanie Thierry, Lucas Hedges, Matt Damon, Tilda Swinton, Sanjeev Bhaskar, Peter Stormare, Ben Whishaw
Länge: 107 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Englische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „The Zero Theorem“
Moviepilot über „The Zero Theorem“
Metacritic über „The Zero Theorem“
Rotten Tomatoes über „The Zero Theorem“
Wikipedia über „The Zero Theorem“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Filmkritik: „Interstellar“ – oder Planetenhopping mit Christopher Nolan

November 6, 2014

Mit seiner „Batman“-Trilogie und „Inception“ zeigte Christopher Nolan, dass Blockbuster nicht hirnentleerter Lärm sein müssen. Etwas Nachdenken ist durchaus erlaubt. Auch sein neuester Film „Interstellar“, ein gut dreistündiger Science-Fiction-Film, der eine wichtige Botschaft hat (wir zerstören unsere Umwelt), eine Utopie formuliert (die Rettung liegt in den Sternen, ähm, auf einem anderen Planeten in einer anderen Galaxie) und ein Ende hat, das in vielen Kritiken sicher unzählige Vergleiche mit Stanley Kubricks Meisterwerk „2001: Odyssee im Weltraum“, dem Science-Fiction-Klassiker schlechthin, provoziert und die Fallhöhe anzeigt.
Nolans Film beginnt im US-amerikanischem Getreidegürtel, wo die Farmer gegen die Widrigkeiten der Umwelt kämpfen und, wie wir erst etwas später erfahren, die Menschheit sich inzwischen vollkommen von der Raumfahrt verabschiedete. Diesen Luxus kann man sich nicht leisten, wenn gerade jede Gehirnzelle für den konventionellen Anbau von Nahrungsmitteln gebraucht wird. Die Farmer produzieren so viele Lebensmittel wie möglich, um das Überleben der Menschheit zu garantieren. Allerdings werden durch Umweltkatastrophen auch viele Ernten zerstört. Und eine andere Methode, um die Menschheit zu Ernähren (zum Beispiel Astronautennahrung), gibt es nicht.
Es ist irgendwie eine apokalyptische Welt, in der die wenigen Menschen, die wir kennen lernen, im Korngürtel einfach noch so leben, als habe sich die letzten fünfzig Jahre nichts verändert. Es gibt auch keine TV-Nachrichten von anderen Gebieten, sondern nur willkürlich eingeblendete Erzählungen von alten Menschen, die von dieser Umweltkatastrophe, die sie vor Jahrzehnten erlebten, erzählen. In diesen Momenten findet Nolan eindrücklich-apokalyptische Bilder von Stürmen, Staub und Dreck, der sich innerhalb weniger Sekunden überall in der Wohnung ablagert. Wir erfahren auch nicht, wie der Staat organisiert ist. Sowieso verschwenden die Nolan-Brüder, abgesehen von lauschigen Sonnenuntergängen über Kornfeldern, keinen Gedanken an eine differenzierte Utopie und daran, wie eine Welt aussieht, in der es zu einer Klimakatastrophe kommt und die Welt zunehmend unbewohnbarer wird.
Im Mittelpunkt des Films steht Cooper (Matthew McConaughey), der früher Raumfahrer war und jetzt mit seinem Vater (John Lithgow) und seinen beiden Kindern Farmer ist. Aber in seinem Herzen ist er immer noch ein Bastler und Forscher. Er ist die vernünftige Ausgabe von Mark Wahlberg in „Transformers: Ära des Untergangs“.
Coopers Tochter Murph (Mackenzie Foy) glaubt, dass ein Geist ihr in ihrem Zimmer Zeichen gibt. Als sich die Zeichen in einer bestimmten Form anordnen, können Cooper und Murph sie entschlüsseln. Die Spur führt sie zu einer geheimen, unterirdischen Station der NASA, wo er seinen alten Freund Professor Brand (Michael Caine) trifft, der ihm ein Angebot macht, das er nicht ablehnen kann (auch weil dann der Film bereits nach ungefähr 45 Minuten zu Ende gewesen wäre). Cooper soll der Pilot einer Raumfahrtmission durch ein Wurmloch, das zufälligerweise am Rand unseres Sonnensystems aufgetaucht ist, sein. Brand hat schon einmal einige Raumfahrer durch das Loch geschickt und ihre rudimentären Signale lassen darauf schließen, dass es auf der anderen Seite des Wurmlochs für Menschen bewohnbare Planeten gibt. Brand glaubt auch, dass dieses Wurmloch nicht zufällig aufgetaucht ist, sondern dass es ein Signal von einer anderen, uns freundlich gesonnenen Spezies ist, die uns helfen wollen. Warum die Aliens dann nur ein Wurmloch im Weltall platzieren, das leicht übersehen oder falsch interpretiert werden kann und warum die Aliens uns nicht gleich helfen, beantworten die Nolans nicht. Aber sie sagen uns, dass die Zeit auf der anderen Seite des Wurmlochs langsamer vergeht, sie daher ihre Familie wahrscheinlich nie wieder sehen werden und, falls doch, ihre Kinder viel älter sind.
Jedenfalls könnte das, wenn sie schnell genug einen bewohnbaren Planeten finden, die Rettung der Menschheit sein. Cooper fliegt mit Amelia (Anne Hathaway), Romily (David Gyasi), Doyle (Wes Bentley) und einem sprechendem Roboter (kein Kommentar) los – und mehr will ich jetzt nicht verraten. Außer dass bis dahin ungefähr eine Stunde nicht sonderlich spannende Filmzeit vorbei ist (Nolan muss einfach nicht mehr ökonomisch erzählen), und er später zwischen den Erlebnissen von Cooper auf verschiedenen Planeten auf der einen Seite des Wurmlochs und seinen Hinterbliebenen auf der Erde hin und herspringt. Dabei sind die Erlebnisse von Jessica Chastain (als seine erwachsene Tochter Murph) und Casey Affleck (als sein erwachsener Sohn Tom) eher banal und die Auflösung, irgendwo zwischen irrationalen Zeitsprüngen, Wurmlöchern und Reisen durch Dimensionen nicht besonders überzeugend.
Denn während Stanley Kubrik und Arthur C. Clarke sich in „2001“ überhaupt nicht bemühten, das Ende zu erklären (obwohl Clarke später mehrmals in die „2001“-Welt zurückkehrte und die Geschichte weiter erzählte), wirkt das Ende von „Interstellar“ als ob Jonathan und Christopher Nolan zuerst alles detailliert und schlüssig auflösen wollten, aber ziemlich schnell, wie kleine Kinder, die ihr Zimmer aufräumen sollen, die Lust verloren. So endet „Interstellar“ halbherzig zwischen rationaler Aufklärung und fantastischem Ende, das so wenig überzeugt, wie der gesamte Film, der zu lang, zu zerfasert und zu konfus ist, um als Science-Fiction-Film zu überzeugen. Als Familiendrama zwischen Cooper und seinen beiden Kindern überzeugt er auch nicht.
Die Charaktere bleiben blass – und so auch die Schauspieler. Sie sind gefangen in einer Geschichte, in der Beziehungen, falls es sie überhaupt gibt, nur behauptet sind. Nur Coopers Beziehung zu seiner Tochter ist glaubwürdig. Jedenfalls am Anfang, wenn er als Vater seiner Tochter die Welt zeigt und sie lehrt, rational an Phänomene heranzugehen. Aber schon in diesen Momenten ist er der unbändige Forscher, der unbedingt neue Welten erforschen will; wenn er nicht gerade Computer für seine Traktoren und eine Drohne programmiert. Wenn er später, im Raumschiff, nur noch Videobotschaften von ihr, die inzwischen erwachsen ist, empfängt, wird sie zunehmend ein hölzerner Hinweis darauf, dass die Raumfahrer eine wichtige Mission haben und sich beeilen müssen, um die Welt zu retten.
Die Tricks sind, für eine Produktion, die 165 Millionen Dollar gekostet haben soll, erschreckend schlecht und die Musik von Hans Zimmer ist so laut, dass ich mich beim Ansehen fragte, ob IMAX-Filme einfach immer infernalisch laut sein müssen. Es gibt nämlich auch von „Interstellar“ eine IMAX-Fassung (größeres, fast quadratisches Bild), die in Deutschland in zwei Kinos läuft.

Interstellar - Hauptplakat

Interstellar (Interstellar, USA/Großbritannien 2014)
Regie: Christopher Nolan
Drehbuch: Jonathan Nolan, Christopher Nolan
mit Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Jessica Chastain, Casey Affleck, David Gyasi, John Lithgow, Bill Irwin, Ellen Burstyn, Michael Caine, Matt Damon, Wes Bentley, Mackenzie Foy, Topher Grace, David Oyelowo, William Devane
Länge: 169 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Amerikanische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „Interstellar“
Moviepilot über „Interstellar“
Metacritic über „Interstellar“
Rotten Tomatoes über „Interstellar“
Wikipedia über „Interstellar“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 2. Mai: Die Bourne-Verschwörung

Mai 2, 2014

ZDFneo, 20.15

Die Bourne-Verschwörung (USA/D 2004, R.: Paul Greengrass)

Drehbuch: Tony Gilroy

LV: Robert Ludlum: The Bourne Supremacy, 1986 (Die Borowski-Herrschaft, Das Bourne Imperium)

Jason Bourne ist in Goa untergetaucht. Als ein Anschlag auf ihn verübt wird und er in Berlin ein Attentat verübt haben soll, beginnt Bourne den wirklichen Täter zu jagen.

Überaus erfolgreiche und auch bei der Kritik beliebte Fortsetzung von “Die Bourne-Identität”. Wieder, bis auf die Regie, mit dem bewährten Team und einigen halsbrecherischen Autoverfolungsjagden. Die Story ist ein Aufguss von „Die Bourne Identität“ (Am Anfang kämpft Bourne mit seiner Amnesie. In der Mitte erinnert er sich an seine Vergangenheit. Am Ende kämpft er gegen einen anderen Profikiller. Oh, und etliche Autos werden geschrottet.). Die vielen Berlin-Bilder sind dagegen für Berlin-Freunde ein Fest.

Gilroys Drehbuch war für den Edgar-Allan-Poe-Preis nominiert.

Mit Matt Damon, Franka Potente, Brian Cox, Julia Stiles, Karl Urban, Joan Allen, Michelle Monaghan

Hinweise

Film-Zeit über „Die Bourne-Verschwörung“

Rotten Tomatoes über “Die Bourne-Verschwörung”

Wikipedia über “Die Bourne-Verschwörung” (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tony Gilroys “Das Bourne-Vermächtnis” (The Bourne Legacy, USA 2012)

Meine Besprechung von Paul Greengrass‘ „Captain Phillips“ (Captain Phillips, USA 2013)


Neu im Kino/Filmkritik: The Arty Dozen – „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“

Februar 21, 2014

 

Allein schon die Besetzung des Ensemblestücks „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“ lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen: George Clooney, Matt Damon, Bill Murray, John Goodman, Jean Dujardin, Bob Balaban, Hugh Bonneville und Cate Blanchett.

Und dann die auf Fakten basierende Filmgeschichte: während der letzten Tage des II. Weltkriegs versucht eine kleine Gruppe Männer, die allein schon wegen ihres Alters untauglich für den Dienst an der Waffe ist, Kunst vor der Zerstörung zu retten. Und es ist – immerhin sehen wir täglich, was sie alles retten konnten – schon erstaunlich, was diesen „Monuments Men“, die Kurzform von „Monuments, Fine Arts and Archives (MFAA)“, mitten im Schlachtgetümmel und ohne Befehlsgewalt gelang. Die Sektion bestand aus Männern und Frauen aus dreizehn Ländern, die sich freiwillig dazu gemeldet hatten, oft schon anerkannte Künstler und Wissenschaftler waren, teils verheiratet waren und auch Kinder hatten.

2010 setzten Robert M. Edsel und Bret Witter diesen Menschen in ihrem Sachbuch „Monuments Men – Die Jagd nach Hitlers Raubkunst“ ein Denkmal. Sie erzählten die Abenteuer einiger dieser Männer, die auf oft getrennten Wegen von der Normandie durch Frankreich, Belgien, Deutschland bis nach Österreich in den Ort Altaussee die Spur der von Adolf Hitler geklauten Kunstwerke verfolgten, sie teilweise an absurden Orten, wie Minen und in Neuschwanstein, entdeckten. Gerade während der letzten Kriegstage befürchteten sie, dass ihre Arbeit weitgehend vergeblich gewesen sein könnte. Denn Adolf Hitler hatte seinen Soldaten den Nero-Befehl, der die Vernichtung der gesamten Beutekunst befahl, erteilt.

Das ist eine Geschichte ganz nach dem Geschmack Hollywoods. Auch wenn für die Verfilmung die Namen der Monuments Men geändert wurden und, wie es sich für eine ordentliche Hollywood-Bearbeitung gehört, großzügig mit den Fakten umgegangen wird.

George Clooney erzählt die Geschichte dieser Männer in seinem neuen Film „Monuments Men“, der zu großen Teilen in Deutschland und Babelsberg gedreht wurde (deshalb laufen auch einige deutsche Schauspieler durchs Bild), als launiges Kriegsabenteuer mit Starbesetzung, etwas Action, Drama, Witz, pathetischen Ansprachen und einer kleinen Dosis Liebe. Das erinnert zunächst an Kriegsfilmklassiker wie „Gesprengte Ketten“ und „Das dreckige Dutzend“, schlägt in den ersten Minuten, wenn George Clooney seine Monuments Men rekrutiert, auch einen „Ocean’s Eleven“-Ton an. Aber treffender ist der Vergleich mit Blake Edwards‘ kaum bekannter, ziemlich missglückter Kriegsklamotte „ Was hast du denn im Krieg gemacht, Pappi?“ (What did you do in the War, Daddy?).

Denn „Monuments Men“ plätschert vor sich hin, während die Stars ihre Solo-Autritte absolvieren und sich auf getrennten Pfaden durch einen eklektischen Plot, mit den sattsam bekannten Kriegsfilmsituationen, kämpfen und ab und an George Clooney lauschen, der ihnen über das problemlos und rauschfrei funktionierende Funkgerät pathetische Ansprachen über die Bedeutung ihrer Aufgabe hält.

So gelungen jede einzelne Szene auch ist, so enttäuschend ist dann das Gesamtwerk. Denn es bleibt als sich selbst genügendes Starkino immer Stückwerk. Auch das Ende, wenn die Männer am Kriegsende in Altaussee einige Kunstwerke, an denen sie besonders interessiert sind, entdecken, ist nur durch die historischen Umstände (der Krieg war halt vorbei), aber nicht durch die Dramaturgie der Filmgeschichte, die eh nur eine Abfolge von Episoden ist, bestimmt.

Monuments Men“ ist kein wirklich schlechter Film, es ist nur ein extrem nachlässig erzählter Film, der weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Auch wenn ich mich beim Ansehen amüsierte und nichts gegen die Botschaft über die Wichtigkeit von Kunst für das Gedächtnis einer Gesellschaft habe.

Monuments Men - Plakat

Monuments Men – Ungewöhnliche Helden (The Monuments Men, USA/Deutschland 2013)

Regie: George Clooney

Drehbuch: George Clooney, Grant Heslov

LV: Robert M. Edsel/Bret Witter: The Monuments Men, 2010 (Monuments Men)

mit George Clooney, Matt Damon, Bill Murray, John Goodman, Jean Dujardin, Bob Balaban, Hugh Bonneville, Cate Blanchett, Dimitri Leonidas, Justus von Dohnányi, Michael Brandner, Alexandre Desplat, Serge Hazanavicius, Grant Heslov, Nick Clooney (Vater von George Clooney; er tritt in der letzten Szene auf)

Länge: 118 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Die Vorlage

Auf über fünfhundert engbedruckten Seiten erzählt die Vorlage die wahre Geschichte der Monuments Men. Denn der Film nahm sich einige Freiheiten, wozu auch gehörte, dass die Namen geändert wurden.

Edsel - Monuments Men - 4

Robert M. Edsel (mit Bret Witter) Monuments Men – Die Jagd nach Hitlers Raubkunst

(übersetzt von Hans Freundl)

Heyne, 2014

560 Seiten

9,99 Euro

Deutsche Erstausgabe

Residenz Verlag, St. Pölten, 2013

Originalausgabe

The Monuments Men – Allied Heroes, Nazi Thieves, and the greatest Treasure Hunt in History

Center Street, New York 2010

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

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Film-Zeit über „Monuments Men“

Moviepilot über „Monuments Men“

Metacritic über „Monuments Men“

Rotten Tomatoes über „Monuments Men“

Wikipedia über „Monuments Men“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Monuments Men“

Die „Monuments Men“-Pressekonferenz in der National Gallery in London

Ein Interview mit Robert M. Edsel, dem Autor der Vorlage, und Drehbuchautor Grant Heslov

 

 


Neu im Kino/Filmkritik: Steven Soderberghs „Liberace“ ist wundervoll, geschmacklos und schwul

Oktober 4, 2013

 

Nach „Side Effects“ sagte Steven Soderbergh, dass er keine weiteren Spielfilme drehen möchte. Und schon einige Monate später ist sein nächster Film im Kino. Allerdings ist das grandiose Biopic „Liberace“ ein TV-Film, produziert von HBO, der in den USA auch erfolgreich im Fernsehen lief und kürzlich elf Emmys erhielt. Unter anderem als bester Film, Michael Douglas als bester Hauptdarsteller, Steven Soderbergh für die Regie und den Schnitt und Ellen Mirojnick und Robert Q. Mathews für die Kostüme, die in diesem Film wirklich eine besondere Rolle spielen. Nominiert waren auch Richard LaGravenese für sein Drehbuch und Matt Damon als bester Hauptdarsteller.

Dieser Emmy-Preisregen kann als Entschädigung für die entgangenen Oscars angesehen werden. Denn Soderberghs Film gehört ins Kino. Die schwelgerische Ausstattung, der überbordende Kitsch des enorm populären Las-Vegas-Musikers Liberace, ist einfach zu viel für den kleinen Bildschirm. Liberace war seit den Fünfzigern, als er mit einer TV-Show bekannt wurde und in den kommenden Jahren seinen opulenten Bühnenauftritt perfektionierte, ein sehr gut verdienender Frauenschwarm, der stockschwul war, aber jeden verklagte, der das behauptete. Damals hätte das nämlich das Ende seiner Karriere bedeutet. Auch nach seinem Tod 1987 wurde peinlich verschwiegen, dass er an AIDS starb.

Soderberghs Sittengemälde und Biopic beginnt 1977. Damals war Scott Thorson (Matt Damon) ein junger Tiertrainer für Tiere, die in Hollywood-Filmen mitspielten, und schwul. Eines Tages nimmt ihn sein Freund, der Choreograph Bob Black zu einem Wochenendtrip nach Las Vegas mit. Sie besuchen ein Konzert von Liberace und Thorson entschlüsselt sofort die schwulen Codes des Pianisten. Das überwiegend ältere, weibliche Publikum nicht. Später, im Backstage-Bereich, findet der eitle Pfau Liberace sofort gefallen an dem unschuldigen Waisenjungen und ernennt ihn zu seinem persönlichen Sekretär, den er hinten und vorne in seinem Kitschpalast verwöhnt. Ihm sogar eine teure Schönheitsoperationen bezahlt, die ihn immer mehr zu seinem jüngeren Ebenbild machen. Thorson sitzt jetzt im goldenen Käfig, aus dem er nicht ausbrechen möchte. Jedenfalls noch nicht. Dummerweise ist Liberace leicht paranoid und sehr sprunghaft in der Wahl seiner Lustknaben.

Soderbergh erzählt pointiert, mit einem scharfen Blick auf die damalige Bigotterie und die Schauwerte, die Liebesgeschichte zwischen den beiden Männern, in der der ältere Mann den anderen verführt, ausnutzt und letztendlich verstößt. Es ist auch ein Blick auf die Schattenseiten des Showgeschäfts, in denen ein Star wie ein kleiner König herrschen kann.

Das ist ganz großes Kino, wundervoll gespielt von Michael Douglas und Matt Damon, die wirklich jeden Preis verdient haben und, unter der glitzernden Oberfläche, eine zutiefst deprimierende Studie eines einsamen Mannes.

Ach ja: derzeit arbeitet Soderbergh an der Mini-Serie „The Knick“.

Liberace - Plakat

Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Behind the Candelabra, USA 2013)

Regie: Steven Soderbergh

Drehbuch: Richard LaGravenese

LV: Scott Thorson, Alex Thorleifson: Behind the Candelabra, 1988

mit Michael Douglas, Matt Damon, Scott Bakula, Dan Akroyd, Debbie Reynolds

Länge: 119 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Liberace“

Moviepilot über „Liberace“

Metacritic über „Liberace“

Rotten Tomatoes über „Liberace“

Wikipedia über „Liberace“ 

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Girlfriend Experience – Aus dem Leben eines Luxus-Callgirls” (The Girlfriend Experience, USA 2009)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Contagion“ (Contagion, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Haywire” (Haywire, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Magic Mike” (Magic Mike, USA 2012)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen“ (Side Effects, USA 2013)

Steven Soderbergh in der Kriminalakte

 

 

 

 

 


TV-Tipp für den 10. September: Geständnisse – Confessions of a Dangerous Mind

September 10, 2013

 

Sixx, 22.00

Geständnisse – Confessions of a Dangerous Mind (USA 2002, R.: George Clooney)

Drehbuch: Charlie Kaufman

LV: Chuck Barris: Confessions of a Dangerous Mind: An Unauthorized Autobiography, 1984

Fulminantes Regiedebüt von George Clooney über Chuck Barris, einen in den USA legendären TV-Produzenten (u. a. The Dating Game/Herzblatt), der in seiner Biographie behauptete, dass er in den Sechzigern und Siebzigern auch ein Auftragskiller für die CIA war.

Ob das stimmt, wissen wir nicht, aber das ist, jedenfalls für diesen angenehm durchgeknallten Film, auch ziemlich egal.

mit Sam Rockwell, Drew Barrymore, George Clooney, Julia Roberts, Rutger Hauer, Maggie Gyllenhaal, Kristen Wilson, Brad Pitt, Matt Damon

Wiederholung: Mittwoch, 11. September, 01.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Metacritic über „Geständnisse – Confessions of a Dangerous Mind“

Rotten Tomatoes über „Geständnisse – Confessions of a Dangerous Mind“

Wikipedie über „Geständnisse – Confessions of a Dangerous Mind“ (deutsch, englisch)

Drehbuch „Confessions of a Dangerous Mind“ von Charlie Kaufman (Dritte Fassung, 5. Mai 1998)


TV-Tipp für den 22. August: Die Bourne-Verschwörung

August 22, 2013

Vox, 20.15

Die Bourne-Verschwörung (USA/D 2004, R.: Paul Greengrass)

Drehbuch: Tony Gilroy

LV: Robert Ludlum: The Bourne Supremacy, 1986 (Die Borowski-Herrschaft, Das Bourne Imperium)

Jason Bourne ist in Goa untergetaucht. Als ein Anschlag auf ihn verübt wird und er in Berlin ein Attentat verübt haben soll, beginnt Bourne den wirklichen Täter zu jagen.

Überaus erfolgreiche und auch bei der Kritik beliebte Fortsetzung von “Die Bourne-Identität”. Wieder, bis auf die Regie, mit dem bewährten Team und einigen halsbrecherischen Autoverfolungsjagden. Die Story ist ein Aufguss von „Die Bourne Identität“ (Am Anfang kämpft Bourne mit seiner Amnesie. In der Mitte erinnert er sich an seine Vergangenheit. Am Ende kämpft er gegen einen anderen Profikiller. Oh, und etliche Autos werden geschrottet.). Die vielen Berlin-Bilder sind dagegen für Berlin-Freunde ein Fest.

Gilroys Drehbuch war für den Edgar-Allan-Poe-Preis nominiert.

Im Anschluss, um 22.20 Uhr (Wiederholung um 02.35 Uhr), läuft der Thriller „Green Zone“, ebenfalls von Paul Greengrass, wieder mit Matt Damon und selbstverständlich sehenswert

Mit Matt Damon, Franka Potente, Brian Cox, Julia Stiles, Karl Urban, Joan Allen, Michelle Monaghan

Wiederholung: Freitag, 23. August, 00.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Film-Zeit über „Die Bourne-Verschwörung“

Rotten Tomatoes über „Die Bourne-Verschwörung“

Wikipedia über “Die Bourne-Verschwörung” (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tony Gilroys „Das Bourne-Vermächtnis“ (The Bourne Legacy, USA 2012)